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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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ein
Donnerschlag. Ich handelte augenblicklich, sprang auf, schwang das
Beil und warf mich in eine Richtung, in der mich ein Speer oder eine
Axt nicht treffen würde. Aber noch im Schwung des Sprunges sah
ich rechts neben dem Baumstamm eine Gestalt, die zögernd
näherkam, ohne jede Bewaffnung. Ich federte in den Knien, senkte
den Arm mit dem sausenden Beil und drehte mich herum. Ich war zwei
Mannslängen von der Gestalt entfernt, die ebenso erschrocken war
wie ich und sich langsam aufrichtete.
    Eine Frau! Kein Gegner! rief der Logiksektor.
    Ich blieb stehen und sah zu, wie sich eine schlanke Gestalt
aufrichtete. Sie war nur im Sternenlicht zu sehen und verschmolz halb
mit dem Hintergrund. Mein Extrahirn und mein photographisch exaktes
Gehirn wirkten zusammen, und ich sagte in der Sprache, die ich vor
drei Jahrtausenden gelernt und gesprochen hatte:
    »Wer bist du? Was suchst du hier?«
    Langsam, ohne die Frau aus den Augen zu lassen, bewegte ich mich
auf die Stelle zu, die durch ihre ausstrahlende Hitze verriet, daß
unter einer Erd- und Sandschicht die Glut war.
    »Du bist ein Jäger?« fragte die Gestalt. Eine
dunkle, schwingende, aber junge Stimme. Ich bückte mich, ohne
die Frau aus den Augen zu lassen, und scharrte mit einem trockenen
Ast die Erde zur Seite. Längst war der Mond untergegangen.
    »Ich bin Jäger. Ich bin fremd hier. Lebt dein Stamm in
der Nähe?«
    »Nein«, sagte sie. »Hier ist leeres Land.«
    Die rote Glut erschien. Ich steckte den Ast hinein, aber ließ
sie nicht aus den Augen. Die Betonung war anders, die Wörter
klangen verändert, aber wir konnten uns verständigen. Drei
Jahrtausende! Ich riskierte es, steckte das Beil in den Gürtel
und richtete mich auf.
    »Du bist allein?«
    »Ich bin vor den Sklavenjägern geflüchtet!«
    In Wirklichkeit sagte sie: »Ich bin weggelaufen vor denen,
die umherstreifen und Menschen einfangen wie Jagdtiere.« Ich
verstand. Konnte ich ihr glauben? Ich packte einige dünne Äste
und schob sie in die Glut. Erste, winzige Flämmchen züngelten
hoch. Wir warteten schweigend, bis nach kurzer Zeit das Feuer so hell
brannte, daß wir einander sahen.
    »Du siehst aus wie. wie sie!« sagte die Frau. Ich
sprang ins Dunkel zurück und schleppte Holzstücke heran.
Wenige Augenblicke, nachdem ich das Brennmaterial aufgeschichtet
hatte, loderte ein riesiges Feuer hoch. Ich rechnete damit, daß
sie nur zwei Möglichkeiten hatte. Log sie, würde das Feuer
helfen, die Gegner zu sehen. Sprach sie die Wahrheit, gab es kaum ein
Risiko. Ich kam um die Flammensäule herum, schirmte meine Augen
ab und sah, daß es ein Mädchen war,
    eine junge Frau. Schlank, fast nackt, verstört aussehend, mit
Sicherheit hungrig und hübsch. Hübsch nach meinen eigenen
Maßstäben. Sie sah mich mit großen, dunklen Augen
an.
    »Ich bin nicht wie sie!« sagte ich. Ich verstand: sie
meinte die Fremden. Es gab keine andere Möglichkeit. Ihr Blick
hatte gleichermaßen etwas Eindringliches und Furchtsames; sie
glich einem starken, schönen Tier, das verwundet in die Ecke
gedrängt worden war.
    »Du bist allein?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte ich und ging abermals ein Risiko ein.
Inzwischen hatte ich mich im Halbkreis um das schlanke, regungslos
dastehende Mädchen herumbewegt und befand mich in der Nähe
meiner Waffen. »Ich bin allein. Ich komme aus dem Süden,
und ich habe die zwölf Toten dort oben gesehen.«
    »Sie waren aus unserem Stamm. Ich sollte dort liegen, wenn
es nach ihnen ginge!«
    Sie drückte sich mit mehr Worten einfacher aus, aber wir
verstanden uns. Ich drehte meinen Kopf, aber es erfolgte kein
Angriff, und jetzt hörte ich auch wieder die Laute von allen
denkbaren kleinen Tieren und Insekten. Sie wurden nicht gestört,
also verbarg sich niemand im Gebüsch rund um das Lager und den
kleinen Teich. Die Flammen wurden heller, es gab mehr Hitze und
weniger Rauch. Ich zog zur Sicherheit die Stiefel an und sagte dann
in ruhigerem Ton:
    »Wo lebt dein Stamm?«
    »Im Norden. Auf den flachen Bergen. Ich heiße Adrar
und bin die Tochter des Mannes mit den größten Herden.«
    Ich deutete auf einen Platz neben dem Feuer und sagte:
    »Ich heiße Atlan. Ich kenne euren Stamm nicht und eure
Bräuche. Ich wurde gerufen, um sie zu verfolgen.«
    Richtig! Ihr meint dieselbe Gruppe. Es sind die Fremden! echote
der Logiksektor.
    »Du bist ein starker, kluger Jäger!« sagte Adrar
leise und setzte sich auf einen bemoosten Stein, der auch mir schon
als Sitzplatz gedient hatte. Ich registrierte jede
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