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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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Steinstücke.
Als ich zwei Büsche auseinanderschob, prallte ich verblüfft
zurück.
    Ich stand vor dem Eingang zu einem Steinbruch.
    Vorsicht! Der Ort kann voller versteckter Gefahren sein! warnte
das Extrahirn. Hinter den Büschen schlich ich in einem
Viertelkreis auf das Zentrum dieses Platzes zu. Überall sah ich
Steinblöcke in verschiedenen Größen, aber keinen
einzigen unversehrten Quader. Holzstücke, zerrissene Körbe,
mehrere Feuerstellen, Dinge, die aussahen wie Korbgeflecht, das mit
Lehm verschmiert und dann im oder über dem Feuergehärtet
worden war, Steinwerkzeuge und die Reste von Hütten aus Fell und
Holz, überall Spuren der Arbeit. Ich brauchte nicht
nachzudenken, um zu erkennen, was das alles bedeutete: in diesem
Steinbruch waren die Quadern gebrochen und bearbeitet worden, aus
denen das Mausoleum dort oben bestand. Suchend wanderte ich zwischen
den Überresten umher, wußte nicht, was ich eigentlich
suchte, und endlich sah ich zwischen einem Geröllhaufen und
weggeworfenen Steinen ein Stück Haut. Schillernde Fliegen
krochen darauf herum. Ich blieb stehen und schob mit dem Speer dürre
Zweige zur Seiten.
    Vier Körper lagen hier. Sie waren fast nicht mehr zu
erkennen.
    Eine alte Frau, ein Junge und zwei Männer mittleren Alters.
Kleine Tiere, die Hitze und die Verwesung hatten die Körper fast
zerstört. Trotzdem glaubte ich, zu wissen, was diese Menschen
umgebracht hatte. Die Gelenke waren besonders tief abgefressen. Das
bedeutete, daß hier das Fleisch bloßgelegen war. Fesseln
also.
    »Du hast mich auf eine schöne Mission geschickt, ES«,
sagte ich laut und trotzig. Ich hatte genug gesehen und verließ
den Steinbruch. Für heute hatte ich genug erlebt.
    Die letzten Geier flogen sternförmig auseinander. Beim ersten
Licht würden sie zurückkommen. Ich lehnte, die wichtigsten
Waffen in
    Griffweite, in der warmen Höhlung zwischen Wurzeln und Moos.
Vor mir lag das Ufer des Sees, rechts von meinem ausgestreckten Fuß
war das kleine Häufchen Glut. Die im Sonnenlicht warm gewordenen
Reste des Bratens, einige Früchte, die ich noch kannte, Beeren
und Wasser war mein Essen gewesen. Ich war satt und todmüde. Ich
lag auf den Fellen und hatte meinen Mantel ausgebreitet, der wie aus
Fellen zusammengenäht aussah. Noch immer war in mir diese
unbegründete Spannung, dieses vernunftwidrige Gefühl der
Verfolgung. Dabei war ich der Jäger. Ich wünschte mir, die
Ausrüstung zu besitzen, die ich damals mitgenommen hatte.
    Rund um mein Versteck hatte ich trockene Zweige ausgelegt. Der
Aufenthalt in der Oase hatte meine Sinne wieder geschärft. Ich
würde beim geringsten »falschen« Geräusch
aufwachen. Ich schob schließlich Erde zusammen und bedeckte die
Glut, ich brauchte sie am Morgen noch. Dann zog ich Stiefel und Hose
aus, rollte mich in die Decke und hoffte, daß ich am Morgen
klüger sein würde als jetzt.
    Ich schlief, traumlos und fest. Hier waren die Nächte weitaus
wärmer, aber keineswegs schwül. Gegen Mitte der Nacht
wachte ich auf.
    Ich merkte, daß die Decke von meinen Schultern gerutscht war
und sich meine Finger um den Griff des Beiles klammerten.
    Du wirst beobachtet!
    Ich rührte mich nicht und widerstand der Versuchung,
aufzuspringen und nach den Waffen zu greifen. Ich wußte, daß
unter bestimmten Bedingungen weit geöffnete Augen sichtbar
waren. Also öffnete ich die Augen nur einen Spalt und zwang mich
dazu, im selben Rhythmus weiterzuatmen. Ich starrte geradeaus. Ich
konnte etwa fünf Mannslängen weit undeutlich sehen, nur mit
dem rechten Auge. Ich mußte mich auf mein Gehör verlassen.
Ich spannte meine Muskeln und lauschte. Ich erkannte die Büsche
und dahinter die dicken Halme des Schilfes nur als dunkle Kulisse.
Keine Bewegung, kein Laut, nicht einmal die Geräusche der
unsichtbaren Tiere. Ich wartete und hörte mir nur meinen
Pulsschlag.
    Standen die Androiden hinter mir und überlegten, ob ich ein
brauchbarer Sklave werden könnte?
    Oder lauerte ein Raubtier? Einer der Nachkommen jener Jäger,
die ich kannte? Eine andere Gefahr?
    Beruhige dich! Ein Raubtier würde dich längst zerrissen
haben. Du würdest es bis hier riechen!
    Ich wartete. wartete. Regungslos, verkrampft und bereit, mich
herumzuwerfen, aufzuspringen und mich gegen einen Angriff, gleich
welcher Art, mit allen Kräften zu wehren. Nichts geschah. Ich
wußte nicht, wie lange ich wartete.
    Plötzlich knackte dicht hinter meinem Rücken ein Stück
Holz. In der
    Stille, die in meinen Ohren rauschte, klang es wie
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