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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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viel mehr als zwanzig Jahre und kaum
weniger als fünfzehn alt geworden. Ihre Gesichter trugen einen
nichtssagenden Ausdruck. Vermutlich waren sie in einer Art Rausch
gestorben - getötet worden.
    Die Körper fühlten sich hart an. Auf der Haut befanden
sich winzige Salzkristalle. Den Körpern war die Flüssigkeit
entzogen worden, sie faulten nicht, stanken nicht, waren aber auch
nicht zerknittert und voller Falten wie solche Körper, die
ausgetrocknet waren. Zwölf Sklaven? Als Grabbeigabe geopfert?
Ein Schauder lief über meinen Rücken.
    Konzentriere dich auf den fremden Androiden! sagte der
Logiksektor.
    Der Sockel, auf dem dieser Mann lag, war durch ein breites Band
aus grob gehämmertem Kupfer geschmückt. Das Band, zwei
Hände breit, umlief den weißgekalkten Katafalk. Während
die zwölf Opfer nackt gewesen waren, ohne Waffen und ohne
Schmuck, völlig anonym und dadurch nebensächlich geworden
wie Opfertiere, trug der Mann
    bestimmte Kennzeichen.
    Um seinen Hals lag eine Art Kette, die den halben Oberkörper
bedeckte. Sie bestand aus Steinen, dünnen Fäden,
Metallstücken und einem seltsamen, schwarzen Stein, der aussah
wie polierte Lava. Um Oberarme und Handgelenke lagen breite
Kupferringe. Ein handgewebtes Gewand hing über dem Körper
bis fast zum Boden. Die Haut des Mannes hatte eine hellere Farbe,
Finger und Füße waren gepflegt und trugen weder die Spuren
von Dornen noch andere Merkmale, die ich verwenden konnte. Die Form
des Schädels unterschied sich bis auf das Fehlen von Bart oder
Narben keineswegs von derjenigen der Opfer. Es war ein ganz
untypischer Kopf mit halblangem Haar, das über den Schläfen
ergraut war, mittelbraun mit schwarzen und goldenen Schattierungen
darin. Sonst gab es keinerlei Anhaltspunkte in diesem merkwürdigen
Grabmal. Ich verließ nach einem letzten Rundblick den Raum und
sah als letztes die breiten Balken der Decke.
    Vor dem Loch blieb ich stehen und atmete erst einmal tief durch.
Ich fühlte mich einsam und verstört, denn es gab kein Ziel,
keine Informationen, nur viele Vermutungen, Gedanken und
Überlegungen, die sich gegenseitig teilweise widersprachen.
    Du wirst hier keine Spuren mehr finden. Suche an anderer Stelle
weiter, erklärte der Extrasinn. Ich überlegte kurz und
beschloß dann, meine Spuren zu beseitigen. So schnell und gut,
wie ich konnte, verschloß ich die Öffnung wieder und ging
dann zurück in die Richtung meiner versteckten Ausrüstung.
Der Kadaver hatte Hunderte von Geiern angelockt, und ich bewegte mich
langsam und vorsichtig auf die Lichtung zu. Was ich nicht brauchen
konnte, war ein riesiger Schwarm aufgescheuchter Geier, die meinen
Standort verrieten. Ich blieb stehen, als ich meine Ausrüstung
aus dem Versteck gezogen hatte.
    Der Kadaver war zerfetzt und blutig. Die Vögel schrien,
hackten aufeinander und auf Fleischteile, Därme und Haut los,
hüpften umher, schlugen mit den Schwingen, wirbelten Staub auf
und verwandelten die Lichtung in ein blutbesudeltes Inferno.
    Ich warf die beiden Fellsäcke über meine Schultern und
kletterte zurück zum Pfad. Jetzt stolperte ich in die andere
Richtung. Es ging hangabwärts, durch eine seltsame Landschaft,
in der es keine größeren Tiere mehr gab. Waren sie
ausgestorben oder verjagt worden?
    Ich folgte langsam und schwitzend dem Pfad. Ich rechnete nicht
damit, daß ich jemanden traf, oder daß mich jemand
belauerte.
    Jetzt, zwischen dem schwindenden Tageslicht und der kurzen
Abenddämmerung, verließ ich den bewaldeten Hügel. Ich
blieb schwitzend und müde stehen. Unweit von der Stelle, an der
das flache Land in den Hügel überging, sah ich einen
schmalen Wasserlauf. Im
    Nordwesten erkannte ich im waagrechten Licht eine Bergkette, die
von Hochflächen umgeben war. Täuschte ich mich, oder gab es
dort Rauchsäulen, die schräg in den Himmel faserten?
    Ich mußte einen Lagerplatz für die Nacht suchen. Und
ich brauchte Zeit und viele zusätzliche Informationen.
    Das kalte Bächlein floß nach Norden. Der Pfad gabelte
sich ganz plötzlich, die breiter ausgetretene Spur führte
nach rechts, die schmale geradeaus. Ich sah Libellen, die wie
glitzernde Tropfen farbigen Glases mit ruckartigen Bewegungen von
Schilfstengeln zum Ufer schwirrten und zurück. Das Rohr war
üppig und schwarzgrün. Ich ging auf der breiteren Spur
entlang, den Speer wurfbereit. Der Wasserlauf weitete sich nach einer
Weile zu einem Teich, der halb von Hängegewächsen verdeckt
war. Unter den Sohlen meiner Stiefel zerkrümelten
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