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PR TB 147 Flucht Der Androiden

PR TB 147 Flucht Der Androiden

Titel: PR TB 147 Flucht Der Androiden
Autoren: Perry Rhodan
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erkennen. Die zwölf Fremden des künstlichen Planeten
waren hierher gekommen. Ohne Raumschiff, denn sonst hätte mich
Rico geweckt; die Antennen registrierten die kleinsten Impulse. Sie
befanden sich vermutlich dort, wo das Ziel des pausenlos rennenden
Bullen gelegen sein mochte. Androiden? Also künstliche Wesen,
die menschenähnlich aussehen würden. Woran erkannte ich
sie?
    Warum sollte ich sie töten?
    Atlan, der Wächter der Erde. Atlan als Paladin von ES,
hilflos und manipuliert. Nach dem Ende dieser Mission würde ich
alles vergessen müssen. Warum? Was taten denn diese Androiden,
die sicher sterblich
    oder zu töten waren? Warum überließ ES sie nicht
ihrem Schicksal? Wenn sich die Welt und die Menschen, die ich als
steinzeitliche Jäger kennengelernt hatten, so langsam
weiterentwickelten, wie ich es mir vorstellte, dann hatte kein
Individuum auf diesem Planeten in diesem Zustand eine hohe
Lebenserwartung. Auch nicht dieser Nachkomme der Mammute.
    Glühende Hitze am Tag, Durst und Hunger. Eisige Kälte
und dazu die schneidende, aber stinkende Luft, die mich nachts umgab.
Der Elefantenbulle fraß nicht, aber er blieb bei jeder
Wasserstelle stehen und trank ungeheure Mengen Wasser in sich hinein.
Sterne am Himmel, die wandernde Sichel des Mondes. Keine einzige
Wolke. Die Landschaft war meistens eben wie ein Brett. Hin und wieder
schoben sich am Horizont Berge aus der Ebene, aber wir näherten
uns ihnen niemals. Ich war mehr tot als lebendig hinter dem Kopf des
Bullen. Das Tier magerte ab, es schrie nicht einmal mehr. Über
uns schwebten tagelang die Geier, sie verschwanden vor der
Abenddämmerung und kamen am Vormittag wieder. Sichelförmige
Silhouetten an einem qualvoll blauen Himmel. Wieder Hitze, wieder
Kälte. Ich trank, aß einige Früchte und wurde wieder
vom Rüssel gepackt und in meinen Sitz hinauf gehoben. Gesäß
und Beine waren taub, aber wundgerieben. Weiter. Ohne Unterbrechung.
Tagelang. Wieviel Tage, wieviel Nächte?
    Neunmal den Tag des Planeten, sagte der Logiksektor.
    Das Tier war schon verendet, aber es hatte es noch nicht gemerkt.
Eine Zauberkraft hielt es aufrecht, denn inzwischen war es nur noch
ein Gerippe mit schlenkernder Haut, voller Runzeln und Falten.
    Schließlich tauchten vor uns die Berge auf. Zunächst
nur kleine Hügel, die dicht bewaldet waren. Die karge Steppe
wurde abwechslungsreicher. Die Hitze des Tages und die Kälte der
Nächte wurden erträglicher, es gab weniger Unterschiede in
den Temperaturen. Ich sah Herden von Gazellen und Elefanten, von
Tieren die neugierig zu uns hinübersahen und nicht flüchteten.
    Und dann, wie eine Illusion, sah ich auf der Kuppe eines runden
Hügels, halb verborgen zwischen uralten Bäumen, einen
weißen Fleck. Der Bulle rannte genau darauf zu, als liefe er
eine unsichtbare, schnurgerade Straße entlang. Er walzte das
Gras, die Büsche und das Dickicht nieder. Seine Energie ging zu
Ende. Ich fühlte, wie das riesige Tier bei jedem Schrittwechsel
von rechts nach links schwankte. Wir stapften durch ein Stück
stinkenden Morast, rannten über eine Sandfläche und
tauchten ein in den Schatten eines Waldes. Ich bückte mich weit
nach vorn, um nicht von einem Ast erschlagen zu werden. Die Ebene
endete hier, und es war Mittag; die Sonne erreichte eben ihren
höchsten Stand.
    Achtung. Die Reise geht zu Ende! warnte der Extrasinn.
    Immer wieder schob sich zwischen der grünen Kulisse und der
nebelhaft auftauchenden Bergkette in weiter Ferne eine weiße
Fläche hindurch. Es schien die Front eines Gebäudes zu
sein. Die Ausblicke waren zu kurz; ich konnte nur Undeutliches sehen.
Ich spannte meine Muskeln an, als der Elefant langsamer wurde und
schließlich in einer kleinen Lichtung stehenblieb.
    Ein Blick zum Himmel - mehr als drei Dutzend Geier kreisten tief
über den Baumwipfeln. Ich hob meine Beine an und ließ mich
über die Stirn des Tieres nach unten gleiten. Dann warf ich mich
mit schmerzenden Muskeln und tauben Beinen halb herum und schnitt das
Seil durch. Die beiden Fellsäcke fielen ins verfilzte Gras, und
ich sprang einige Schritte zurück und lehnte mich gegen einen
Baumstamm. Das Blut, das in meine bisher verkrampften Gliedmaßen
zurückströmte, begann prickelndes Stechen auszulösen.
    Der Elefantenbulle blieb stehen. Ein Zittern durchlief seinen
Körper. Aus den Ohrlöchern und dem Maul liefen dünne
Blutfäden. Der Rüssel hob sich in einer letzten,
verzweifelten Anstrengung. Ich hörte ein langgezogenes Zischen.
Das Tier sog Luft in
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