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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Autoren: Perry Rhodan
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dann bin ich ziemlich neugierig,
warum Belcindor den Mann angeblich nicht kennt.«
    Beaulieu war damit einverstanden. Er ermahnte Mark, vorsichtig zu
sein, und verband ihn sodann mit Dr. Laurel Karo, dem Mann mit dem
unglaublichen Namen und den noch viel unglaublicheren Kenntnissen auf
dem Gebiet der Toxikologie. Karo war ein kleines Männchen,
dessen Äußeres den Eindruck hervorrief, es sei
geschrumpft. Karos Gesicht wies Tausende von Furchen, Falten und
Fältchen auf. Die Augen lagen tief in ihren Höhlen, und wer
nicht genau hinsah, dem entging der wachsame, intelligente Blick.
Mark Richter und Laurel Karo waren langjährige Freunde - ein
Umstand, der dem Zuhörer ihrer Unterhaltung völlig
verborgen bleiben mußte.
    »Was willst du jetzt schon wieder, du altes Scheusal?«
knurrte Karo, als Mark Richters Bild vor ihm sichtbar wurde. »Hat
man denn keine Ruhe vor euch Dilettanten, die nichts tun können,
ohne sich von jemand Rat zu holen?«
    »Du hast gerade nötig, dich zu beschweren«,
konterte Mark. »Sie zahlen dir fünfzigtausend Solar pro
Jahr, damit du Fragen beantwortest. Wird Zeit, daß du dir das
Geld endlich verdienst.«
    Das Geplänkel ging eine Zeitlang weiter, bis Mark endlich zur
Sache kam. Er beschrieb den Fall Gideon Mars und wiederholte, was er
von dem Polizeiarzt gehört hatte.
    »Es gibt eine Menge Gifte«, erklärte Laurel Karo
daraufhin, »die interne Asphyxie hervorrufen, ohne Spuren zu
hinterlassen. Die meisten fallen für deinen Betrachtungszweck
jedoch aus, weil sie sehr langsam wirken. Es gibt jedoch ein
Wirkmittel, das erst vor kurzem entdeckt wurde. Die Eingeborenen auf
einer
    gottverlassenen Welt namens Sandiline benutzen es. Sie gewinnen es
aus einer örtlichen Pflanze. Wir nennen es Dextro-Globolysin.
Einmal in den Blutstrom gebracht, reagiert es zunächst langsam,
dann immer schneller mit dem Globin-Bestandteil des Hämoglobin.
Die Reaktion schwillt lawinenartig an und raubt schließlich dem
Hämoglobin die Fähigkeit, Sauerstoff zu binden und damit
durch den Körper zu transportieren. Die beiden Reaktionsprodukte
sind reversibles Meta-Hämoglobin und mutierte Aminosäuren.
Der ursprüngliche Giftstoff ist dann nicht mehr nachzuweisen.«
    »Wie lange dauert der Aufbau der Lawine?« wollte Mark
Richter wissen. »Ich nehme an, das hängt von der
Anfangskonzentration des Giftes ab, nicht wahr?«
    »Die Reaktionschemie des Dextro-Globolysin ist recht
eigenartig«, meinte Karo. »Das Gift ist völlig
inert, solange es nicht mit Hämoglobin zusammengebracht wird.
Und selbst innerhalb einer Hämoglobin-Lösung reagiert es
erst oberhalb einer gewissen Schwellenkonzentration. Oberhalb dieser
Schwelle ist andererseits die Reaktionsgeschwindigkeit nicht mehr von
der Konzentration, sondern nur noch von der Temperatur abhängig.
Mit anderen Worten: Es spielt keine Rolle, wieviel Globolysin du in
den Blutstrom eines Menschen pumpst - das Resultat ist, auch zeitlich
gesehen, immer dasselbe, solange du nur die Schwelle überschreitest.«
    »Wie lange dauert es?« kehrte Mark zu seiner
ursprünglichen Frage zurück.
    »Achtundzwanzig bis zweiunddreißig Minuten, je nach
der Körpertemperatur des Opfers.«
    Mark rechnete im Geiste nach. Um elf Uhr dreiundvierzig hatte
Gideon Mars das Restaurant betreten, um zwölf Uhr elf war er
gestorben. Achtundzwanzig Minuten. Damit wurde eine völlig neue
Möglichkeit aufgeworfen. Mark war sicher gewesen, daß das
Gift innerhalb des Restaurants appliziert worden war. Jetzt konnte er
dessen nicht mehr sicher sein. Es war möglich, daß Mars
das Gift
    erhalten hatte, bevor er Beef and Bottle betrat.
    »Das Globolysin muß in den Blutstrom gebracht werden,
um zu wirken, nicht wahr?« fragte er sein Gegenüber.
    »Ja. Aber das ist keine Schwierigkeit. Jeder
Hochdruckinjektor besorgt das, selbst durch ziemlich dicke Kleidung
hindurch.«
    Mark bedankte sich für die Auskunft. Er wollte abschalten,
aber Karo begann noch einmal zu sprechen. Zum ersten Mal im Lauf
ihrer Unterhaltung hatte seine Stimme einen besorgten, fast
väterlichen Klang.
    »Sieh dich vor, mein Freund«, warnte er den Detektiv.
    »Warum?«
    »Dextro-Globolysin ist ein relativ unbekannter und teurer
Wirkstoff. Die Feld-, Wald- und Wiesengangster haben noch nie davon
gehört, und selbst wenn, wären sie nicht reich genug, um
sich das Zeug zu beschaffen.«
    »Ich weiß, worauf du hinauswillst«, nickte Mark.
    »Du warst schon immer ein kluger Junge«, grinste Karo
spöttisch. »Was ich sagen will, ist:
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