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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Autoren: Perry Rhodan
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Die Leute, mit denen
du zu tun hast, gehören wahrscheinlich zu einer umfangreichen
Organisation, die mit viel Geld und den modernsten Mitteln arbeitet.
Ich an deiner Stelle wäre da höchst vorsichtig.«
    Gegen Mitternacht sprach Mark Richter zum zweiten Mal bei der
Polizei in Miami vor. Man empfing ihn wie einen lästigen alten
Bekannten. Der Sachbearbeiter des Falles Gideon Mars war längst
nach Hause gegangen. Nach längerem Zureden erhielt Mark jedoch
die Genehmigung, den Rechner zu befragen, in dem die bisher
ermittelten Daten aufbewahrt wurden. Man gab ihm einen jüngeren
Beamten mit, der ihm bei der Bedienung der Rechnerkonsole behilflich
sein sollte.
    Mark erfuhr durch Befragung des Rechners, daß im
Zusammenhang mit dem Fall Gideon Mars insgesamt acht Angestellte des
Restaurants Beef and Bottle befragt worden waren oder einen Bericht
eingesandt hatten. An erster Stelle stand Oleg
    Belcindor. Dann kamen die beiden Bahrenträger, die Mars aus
dem Speisesaal geschafft hatten, und schließlich fünf
Hostessen. Bilder der Befragten waren ebenfalls im Computer
gespeichert. Hostessen gehörten gewöhnlich mit zu den
besten Kunden der Kosmetologen. Demzufolge entsprachen sie ohne
Ausnahme dem Ideal moderner Schönheit und waren dementsprechend
schwer voneinander zu unterscheiden. Mark war jedoch ziemlich sicher,
die Frau wiederzuerkennen, mit der er an Gideon Mars' Tisch kurz
verhandelt hatte. Sie hieß Gladia Perez und wohnte in einem
Appartementhaus am Tropical Trail. Er notierte ihren
Radiokom-Anschluß und rief sie an.
    Ein zerknittertes, schläfriges Gesicht erschien auf der
Bildscheibe. Anscheinend waren die Wunder der Kosmetologie nicht
besonders nachtbeständig. Mark hatte Mühe, in dem
unscheinbaren Wesen die strahlende Schönheit wiederzuerkennen,
die er vor wenigen Minuten auf der Photographie gesehen hatte.
    »Ja .?« gähnte die Hosteß. Mark nannte
seinen Namen.
    »Wir haben heute im Restaurant miteinander gesprochen«,
fügte er hinzu. »Sie erinnern sich an den Unfall?«
Gladia machte große Augen. »Und ob ich mich erinnere!«
    Sie griff sich zum Hals, als würde ihr schlecht.
    »Ich habe noch ein paar Fragen«, erklärte Mark,
»und wollte wissen, ob ich Sie damit belästigen könnte.«
    »Jetzt?« staunte Gladia. »Mitten in der Nacht?«
    »Ja«, antwortete Mark eisern.
    »Na schön - kommen Sie rüber«, erklärte
die Hosteß sich bereit.
    Mark ließ es sich nicht zweimal sagen. Als er am Tropical
Trail ankam, hatte Gladia die Spuren, die die Nacht an ihrer
Erscheinung hinterlassen hatte, längst beseitigt und glänzte
in der synthetischen Schönheit, in der sie tagsüber den
Kunden von Beef and Bottle bekannt war. Sie war freundlich, als sie
Mark einließ, und Mark begann sich zu fragen, ob sie vielleicht
mehr von ihm erwartete, als er zu geben bereit war.
    »Schießen Sie los!« forderte sie den Detektiv
auf.
    Mark machte es sich in einem billigen Luftkissensessel bequem.
    »Der Mann, der heute starb«, begann er, »wie oft
kam er in Ihr Restaurant?«
    Gladia dachte eine Zeitlang nach.
    »Vielleicht einmal alle zwei Wochen«, antwortete sie
schließlich.
    »Seit wann?«
    »Seitdem Oleg mich anstellte. Das war vor einem halben
Jahr.«
    Sie stand auf und machte sich an einer kleinen automatischen Bar
zu schaffen.
    »Drink?« erkundigte sie sich.
    Sie wandte ihm den Rücken zu, und Mark ertappte sich dabei,
wie er die schlanken Umrisse ihres Körpers mit dem Blick
abtastete. Er stand der kosmetologischen Einheitsschönheit kühl
gegenüber; aber seine Verachtung galt mehr der geistigen Armut
derer, die sich der Kosmetologie bedienten, als den Resultaten, die
die Kosmetologen erzielten. Auf ihre eigene, fließbandartige
Weise war Gladia Perez anziehend, und nach einem Tag harter Arbeit
fand Mark sich entspannt genug, um dieser Anziehung keinen Widerstand
entgegenzusetzen.
    »Ja, gerne«, antwortete er. »Dasselbe, was Sie
auch trinken.«
    Gladia strahlte ihn an, als sie mit den Gläsern zurückkehrte.
    »Sie sind anders als die Polizisten, mit denen ich bisher zu
tun hatte«, sagte sie.
    »Das liegt an meiner Weisheit«, verspottete Mark sich
selbst. »Ich bin ein abgeklärter, alter Mann.«
    Gladia lachte.
    »Ich wette, Sie sind kein Jahr älter als sechzig!«
    Mark wußte, daß sein Äußeres seinem Alter
durchaus entsprach. Hostessen, schloß er, wurden für ihr
Aussehen, nicht für die Brillanz ihres Geistesbezahlt.
    »Ich bin wahrscheinlich alt genug, um Ihr Vater zu sein«,
wies er das
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