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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Autoren: Perry Rhodan
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gestern hier.« Er sah auf und
grinste herausfordernd. »Und ich weiß noch nicht, ob es
mir hier so gut gefällt, daß ich länger bleibe. War
Mars einer Ihrer ständigen Gäste?«
    »Ich habe ihn noch nie gesehen.«
    Eine Seitentür des Büros rollte auf. Eine automatische
Bahre, von zwei Sanitätern begleitet, glitt herein. Gideon Mars
wurde aufgeladen und war wenige Augenblicke später verschwunden.
Der Radiokom summte. Belcindor schaltete auf Empfang. Eine
mechanische Stimme forderte ihn auf, einen vorläufigen Bericht
zu dem soeben gemeldeten Vorfall abzugeben. Der Dürre entledigte
sich dieser Pflicht mit knappen, wohlgesetzten Worten. Die Stimme
    gab zu verstehen, daß die Behörden sich wegen einer
ausführlichen Darstellung in Kürze wiederum an ihn wenden
würden. Dann wurde die Verbindung unterbrochen. Belcindor
musterte seinen ungebetenen Gast mit aufforderndem Blick.
    »Gibt es da noch etwas, das ich für Sie tun kann?«
erkundigte er sich.
    »Nicht für mich«, wehrte Mark Richter ab. »Für
sich selber. Lassen Sie das Tablett sicherstellen, von dem Mars
gegessen hat. Die Polizei wird sich dafür interessieren.«
    Belcindor war so entrüstet, daß er vergeblich nach
Worten suchte. Als die Flut seines Zornes sich schließlich
entlud, hatte Mark Richter das Büro längst verlassen.
    Sonderagent Mark Richter war, zumindest für die Begriffe des
fünfunddreißigsten Jahrhunderts, eine ungewöhnliche
Gestalt. Mit einem Alter von achtundsiebzig Jahren war er um
wenigstens fünfzehn Jahre älter als der Durchschnitt der
Sonderagenten der Solaren Abwehr. Als eingefleischter Konservativer
war er überdies der modernen Kosmetologie und ihren zugleich
verschönenden und gleichmachenden Mitteln abhold und trug eine
von einem dichten, dunklen Haarkranz umrahmte Glatze ebenso wie ein
gewisses Maß an Korpulenz mit kindlichem Stolz zur Schau. Als
Sonderagent bezog Mark Richter ein Jahresgehalt von
zweiunddreißigtausend Solar plus Spesen, deren Höhe sich
nach den Orten richtete, an denen er eingesetzt wurde. Verschiedene
Versuche, ihn zum Inspektor zu befördern, hatte er erfolgreich
ausgeschlagen, weil er befürchtete, als Inspektor an ein Büro
und einen Schreibtisch gebunden zu sein, wo es in Wirklichkeit doch
die Aufregungen und das Zigeunerleben des Sonderagentenberufes waren,
die ihn dazu veranlaßt hatten, sich überhaupt der Solaren
Abwehr anzuschließen.
    Denn Mark Richter hatte es nicht nötig, für seinen
Lebensunterhalt zu arbeiten. Als einziger Sproß einer
angesehenen Familie war er der Besitzer eines Vermögens von
annähernd fünfhundert Millionen
    Solar, das sich infolge der Findigkeit seiner Finanzberater
ständig vermehrte.
    Unter diesen Umständen war Mark Richter auch im streng
reglementierten Betrieb der SolAb ein Unikum. Er stand mit Direktoren
und Abteilungspräsidenten auf vertrautem Fuß und zählte
den Chef der Abwehr, Solarmarschall Galbraith Deighton, zu seinen
persönlichen Freunden. Dabei spielte eine Rolle, daß
Richter, obwohl er seinen Beruf sozusagen als Steckenpferd betrieb,
einer der fähigsten Agenten der SolAb war. In den mehr als fünf
Jahren seiner Zugehörigkeit zur SolAb hatte er, meist in
alleiniger Verantwortung, an einer Anzahl der härtesten Fälle
gearbeitet und seine überragenden Fähigkeiten dabei
schlagend unter Beweis gestellt. Allerdings schien es jetzt, als
wolle sich das Glück gegen ihn wenden. Er war mit dem Auftrag
nach Miami gekommen, einen Mann namens Gideon Mars unter Beobachtung
zu stellen und seine Verbindungen mit wirtschaftlichen und
politischen Organisationen einer eingehenden Überprüfung zu
unterziehen. Daß ihm ausgerechnet dieser Mann sozusagen vor der
Nase umgebracht worden war - denn an einen Unfall glaubte Mark keine
Sekunde lang -, betrachtet er als persönliche Fehlleistung und
machte sich deswegen Vorwürfe.
    Es entlastete ihn nach seiner Ansicht nicht, daß der Fall
Gideon Mars von Anfang an ziemlich nebelhaft gewesen war, eine
Anhäufung von mehr oder weniger losen Verdachten, die
miteinander wenig zu tun zu haben schienen und dem Agenten, der sie
zu bearbeiten hatte, so gut wie keinen Anhaltspunkt boten. Mark
Gideon war der Chef der in Miami ansässigen Vertretung der Firma
Mesonics, Incorporated, die sich mit der Herstellung von Geräten
zur Energiegewinnung aus Atomkernbestandteilen befaßte. Es
handelte sich um eine kleine, jedoch in der kurzen Zeitspanne ihres
Bestehens höchst erfolgreiche Firma, die die Regierung des
Imperiums aus
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