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PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk

Titel: PR TB 123 Das Sonnenkraftwerk
Autoren: Perry Rhodan
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eben diesen Gründen für förderungswürdig
erachtete. Aus diesem Grund war ihr der Auftrag erteilt worden, die
    Geräte zu liefern, die für das auf dem Kunstplaneten
ARIOVIST im System GALLIVANT angesiedelte Projekt BLAUE BLUME
benötigt wurden.
    Bei der Blauen Blume handelte es sich um eines jener Unternehmen,
die von der Regierung im Laufe der vergangenen Jahrzehnte in die Wege
geleitet worden waren, um ärmeren Bevölkerungsschichten des
Imperiums - Sozialunterprivilegierte nannte man sie im offiziellen
Sprachgebrauch - zu einem besseren Auskommen zu verhelfen. Dabei
drehte es sich zumeist um Projekte, die einer kräftigen
Anfangsfinanzierung bedurften, um im Laufe von drei oder vier Jahren
autark zu werden und schließlich einen Gewinn abzuwerfen. Die
Regierung schoß das Anfangskapital vor. Sobald das Projekt sich
aus eigener Kraft weiterentwickeln konnte, begannen die
Unterprivilegierten, einen Teil des Regierungsdarlehens wieder
zurückzuzahlen. Nach Beendigung des Rückzahlungsprozesses
fanden sich die Unterprivilegierten im Besitz eines Unternehmens, das
sie in der Mehrzahl der Fälle eines mehr als bequemen Auskommens
versicherte. Da die Zahl der Teilnehmer an Projekten dieser Art von
mehreren hunderttausend bis zu mehreren Millionen Menschen rangierte,
war dieses Regierungsprogramm, obwohl es den Staatssäckel
erheblich belastete, in der Vergangenheit höchst erfolgreich
gewesen und hatte auf mehreren dem Imperium angehörigen
Sternsystemen das Problem der Armut völlig gelöst.
    Mit dem Projekt Blaue Blume schien jedoch ein neues Kapitel in der
Geschichte des Programms zu beginnen. Der Planet Ariovist war
ursprünglich ein ziellos durch die Tiefen der Galaxis irrender,
marsgroßer Himmelskörper gewesen. Als er in die Nähe
der bisher planetenlosen Riesensonne Gallivant gelangte, entschloß
sich das Solare Experimentalkommando, den Raumzigeuner einzufangen
und an Gallivant zu binden. Die öde Oberfläche des Planeten
wurde mit Samen aller Arten berieselt, nachdem seine Hülle aus
gefrorenem Stickstoff und Sauerstoff abgetaut und eine zwar dünne,
    doch atembare Atmosphäre geschaffen worden war. Binnen
Jahresfrist grünte und blühte es auf Ariovist. Tiere, den
infolge der dünnen Atmosphäre bisweilen harten
Umweltbedingungen angepaßt, wurden ebenfalls abgesetzt und
brachten die Natur des Planeten in ein vorausberechnetes
Gleichgewicht. Solcherart für seine Mühen belohnt, hatte
das Experimentalkommando die Welt Ariovist im Jahre 3439 zur
Besiedlung freigegeben.
    Es war längst bekannt, daß es sich bei der Sonne
Gallivant um einen relativ jungen Stern handelte, der zur Gruppe der
blauen Riesen gehörte und die Klassifizierung B2 innehatte. Die
Oberflächentemperatur des Sterns lag bei 23.000 Grad Kelvin, die
Temperatur im Sternzentrum wurde auf mehrere hundert Millionen Grad
geschätzt. Unter solchen Bedingungen konnte die Materie im
Sonneninnern nicht anders als in Form von Atomkernbruchteilen, in der
Hauptsache Mesonen, existieren. Die Energiegewinnung aus der Fusion
von Kernbruchstücken war erst im Verlauf der letzten hundert
Jahre eingehend erforscht worden. Eine Zeitlang schien es sich um ein
Prinzip zu handeln, das sich niemals kommerziell würde nutzbar
machen lassen. Wie bei der konventionellen Fusion, bei der sich
gewöhnlich zwei Wasserstoffkerne zu einem Heliumkern
vereinigten, war bei dem Zusammenwachsen eines Atomkerns aus seinen
Grundbestandteilen ein beträchtlicher Betrag an Energie zu
gewinnen. Während jedoch für den konventionellen
Fusionsprozeß relativ einfach zu erzeugender ionisierter
Wasserstoff ausreichte, wurde für die Kernfusion Nugas benötigt
- ein »Gas« also, das aus Protonenbruchstücken
bestand. Lange Zeit schien die Proposition der Energiegewinnung aus
Nugas darauf hinauszulaufen, daß man die Protonen zuerst
zertrümmern müsse, um sich die bei der Wiedervereinigung
freiwerdende Energie nutzbar zu machen. Da technische Prozesse immer
mit einem Wirkungsgrad kleiner als eins ablaufen, war der zur
Erzeugung von Nugas aufzuwendende Energiebetrag größer als
der bei der Kernfusion zu gewinnende, wodurch der Gesamtprozeß
    unwirtschaftlich wurde.
    Anders war es natürlich, wenn Nugas aus irgendeiner Quelle
fertig gewonnen werden könnte. Dann böte sich nur das
Problem, die Materie im Nugas-Zustand aufzubewahren, bis sie zur
Energieerzeugung verwendet werden konnte. Ein ähnliches Problem
war anderthalb Jahrtausende zuvor aufgetaucht, als die
wirtschaftliche
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