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PR TB 114 Sternenlotus

PR TB 114 Sternenlotus

Titel: PR TB 114 Sternenlotus
Autoren: Perry Rhodan
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dadurch eine drohende Gefahr von
ihm ab
    halten. Ein anderer, dem die Blume aus dem Rücken wuchs,
hatte sich ebenfalls seiner Kleider entledigt und schlug wie wild
hinter sich.
    Die Matten-Willys, die oft bis zu zweihundert Parasiten auf ihren
Körpern beherbergten, reagierten noch viel heftiger. Sie
verformten ihre Körper, so daß oft Dutzende von Blüten
darin versanken, versetzten ihre Körper in schnelle Rotation und
rasten auf ihren Teleskopbeinen durch die Gegend. Sie stießen
dabei Menschen um, die sich nicht rechtzeitig zur Seite retten
konnten, und wichen auch sonst keinen Hindernissen aus. Sie liefen
direkt in die Todesstrahlen der robotischen Blumenhasser oder
prallten wie blind gegen Mauern der Industriegelände und gegen
Landestützen der Fragmentraumer.
    Andere wieder benutzten ihre diamantharten Teleskopbeine als
Bohrer und vergruben sich im Boden.
    Ein unbeschreibliches Chaos brach los.
    Klackton, der in schneller Folge immer neue Bildausschnitte
wählte, entdeckte, daß nicht nur die Sternenlotosblüten,
die Menschen und Matten-Willys unter dem unsichtbaren Einfluß
litten, sondern daß auch die Sporen betroffen waren. Noch vor
Minuten hatten sie als ockerfarbene Wolke in der Atmosphäre
gehangen und hatten sich vom Wind treiben lassen. Jetzt verfärbten
sich die Sporen, wurden braun, grau, schließlich schwarz und
zerfielen zu Staub. Aus der ockerfarbenen Wolke war eine Staubwand
geworden, die ein stark aufkommender Sturm zerriß und in alle
Richtungen davontrug.
    „Vielleicht ist das die Rettung, Walty“ sagte Annemy
atemlos. „Die Sporen sterben ab, als würden sie von den
Strahlen der Sonne versengt. Wir können nur hoffen, daß
sich überall auf diesem Kontinent das gleiche Bild bietet. Es
wäre die Rettung für hunderttausend Menschen, wenn alle
Sporen absterben. Ich frage mich nur, wie es dazu kommen konnte.“
    „Du hast es selbst gesagt - durch die Strahlung der Sonne“,
antwortete Klackton und nahm eine neue Einstellung an dem
Bildempfangsgerät vor. Er bannte die Sonne auf den Bildschirm
und schaltete einen Filter vor, um die Korona zu eliminieren.
    Es war sofort zu erkennen, daß mit der gelben Sonne vom
Sol-Typ eine Veränderung vor sich gegangen war. Sie hatte sich
rötlich verfärbt - und pulsierte in unregelmäßigen
Intervallen. Die Pulsation war so stark, daß sie
durchschnittlich bei jeder dritten Pulsperiode den doppelten Umfang
aufwies.
    „Die Hyperstrahlung hat sich verlagert“, erklärte
Klackton. „Der Energietaster zeigt das deutlich an. Durch
irgendwelche Aktivitäten ist die Sonne instabil geworden, so daß
nicht nur die thermische und energetische Strahlung einem Wandel
unterzogen wurde, sondern sich auch die Hyperstrahlung auf eine
andere Frequenz verlagert hat.“
    Annemy überprüfte Klacktons Angaben mit ihrem eigenen
Energietaster und fand sie bestätigt. „Aber das würde
bedeuten, daß ...“, begann sie und unterbrach sich
selbst.
    Klackton vollendete den Satz.
    „... daß die Sonne nicht mehr jene Hyperimpulse
aussendet, die der Sternenlotos für seine Existenz benötigt.
Deshalb sind die Sporen so blitzartig abgestorben.“
    Klackton blickte Annemy mit einem leichten Lächeln an. Er
fuhr fort:
    „Ich möchte sogar noch weitergehen und behaupten, daß
sich die Hyperimpulse derart verlagert haben, daß sie auch für
jene Blüten schädlich geworden sind, die bereits einen
Wirtskörper gefunden haben. Warum sollten sich Menschen und
Matten-Willys wie die Wahnsinnigen benehmen? Wahrscheinlich geht es
mit ihren Parasiten zu Ende, und diese übertragen ihre
Todesangst auf ihre Wirte.“
    Klackton nahm noch ein halbes Dutzend verschiedene
Bildschirmeinstellungen vor und konnte feststellen, daß sich
das Chaos inzwischen einigermaßen gelegt hatte.
    Die Sternenlotosblüten auf den Feldern rührten sich kaum
noch. Sie hatten ihre strahlende Farbenpracht verloren, wirkten
stumpf und wie abgestorben. An manchen Blüten zeigten sich
bereits braune Flecke, Zeichen des beginnenden Verfalls.
    Die Menschen rannten nicht mehr wie aufgescheuchte Ameisen umher.
Die meisten hatten sich erschöpft auf die verwelkenden
Blumenfelder gelegt, saßen entweder nur da und starrten ins
Leere oder betrachteten deprimiert die schlaff von ihren entblößten
Körpern baumelnden Parasiten.
    „Es sieht so aus, als würde die Befallenen der Verlust
der parasitären Blume schmerzen“, meinte Klackton. „Aber
darüber kommen sie bestimmt bald hinweg, wenn sie nur...“
    „Was?“
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