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PR TB 110 Formel Des Todes

PR TB 110 Formel Des Todes

Titel: PR TB 110 Formel Des Todes
Autoren: Perry Rhodan
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würde ihn
durchnässen, und er konnte sich nicht einmal mit einem
Heizlüfter trocknen. Jetzt, ganz langsam, begann sich ein
Vorhang zu heben. Er dachte, von der Einsicht fast gelähmt: Die
Stunde der Wahrheit, Maras! Du bist schutzlos. Ausgeliefert. In Kürze
ein toter Mann, wenn du nicht selbst eine Änderung herbeiführst.
    Wieder fuhr die Hitze eines plötzlichen Übelseins durch
seinen Körper. Er dachte daran, daß es kaum einen Mann in
Terras Explorerflotte gab, der für ein Überleben in der
Wildnis von Capucinu weniger geeignet war als er.
    „Sie scheinen tatsächlich begriffen zu haben!“
sagte vor ihm eine dunkle, heisere Stimme.
    Der Pilot war aus seiner Bewusstlosigkeit erwacht. Er schien keine
Schmerzen zu haben - vorübergehend. Maras bückte sich und
brachte sein Gesicht in die Höhe des Kopfes.
    „Hier“, sagte er und hob den Thermobecher an die
blutleeren Lippen des Mannes. „Trinken Sie.“
    Langsam trank der Pilot den Becher leer. Sein Atem ging flach; er
fürchtete, die Lungen zu füllen, weil die meisten seiner
Rippen gebrochen waren.
    „Ich habe begriffen!“ sagte Maras leise. „Durchaus.
Warum die Bruchlandung?“
    Der Pilot sagte:
    „Ich bin Dener Ashmole, genannt der Beduine. Ich bin in
einer wichtigen Mission hier.“
    Der zweite Schock traf Lombardi. Der warme Becher rutschte aus
seinen Fingern und fiel vor ihm auf die blutbespritzte Decke. Der
Beduine! Ein hundertjähriger Mann mit dem Ruf eines Halbgottes,
natürlich nur innerhalb der kleinen Gruppe der Explorerleute.
Unmöglich, dieser Organisation anzugehören und nichts von
ihm zu wissen. Er war der zweite

    Chef des Exotischen Korps, und die Aufträge, die er lachend
übernahm, waren der Grundstock für Legenden in der Flotte.
    Was er anfasste, und er wagte sich stets nur an die schwierigsten,
bizarrsten, gefährlichsten und kaum vorstellbaren Einsätze,
gedieh unter seinen Händen zu einem beispielhaften Erfolg.
    „Der Beduine!“ stammelte Maras. „Was wollen Sie
hier, Sir?“
    Das totenbleiche Gesicht vor ihm erhielt plötzlich eine neue
Bedeutung. Die scharfen Züge, die klugen Augen, die Falten und
die Nase... sie verkörperten ein Ziel, das Männer wie
Lombardi niemals erreichen konnten.
    „Ihnen den Schock Ihres Lebens versetzen - aber das war
nicht meine Absicht. Ich sehe es in Ihren Augen, Lombardi, daß
Sie es wissen: Ich sterbe in ein paar Stunden. Ich bin hier, um
diesen verdammten Planeten zu retten. Und nun hat es mich selbst
erwischt.“
    Die Zeit als Aushilfsnavigator lag lange zurück. Schon fast
vergessen waren die Tage an Bord und die Nächte auf den
exotischen, unbekannten Planeten. Mühsam erinnerte sich Maras.
„Maschinenschaden?“
    „Ja“, antwortete Dener. „Man hat mich angefunkt,
ein höfliches Gespräch geführt und dann mit einem
einzigen Schuss getroffen. Er vernichtete fast die ganze Jet, und ich
wollte eigentlich in der Großen Bucht wassern. Aber die
Maschine schaffte es nicht.“
    Lombardi fühlte, daß er am ganzen Körper zu
zittern anfing. Was Dener eben gesagt hatte, überstieg die
furchtbarsten Erwartungen. Oder doch nicht? .“Ein fremdes
Raumschiff?“ „Ja!“ sagte Dener. „Ein
Schiffsgeschütz wahrscheinlich, das aber von einem Punkt aus
feuerte, an dem Bull und die Explorerflotte es wohl nicht erwarten
würden!“

    Lombardi schrie fast, als er sich erkundigte: „Vom Planeten
aus? Vom Boden Capucinus aus etwa?“
    „Ja. Der Schuss kam dorther, wo die Schamanen ihre Siedlung
haben. Sie wissen, was das bedeuten kann?“
    Maras senkte den Kopf.
    „Ja“, sagte er dumpf.
    Dener fuhr unbarmherzig fort zu sprechen. Ihm blieb nur noch wenig
Zeit.
    „Ich bin eingesetzt worden, um diesen höchst delikaten
Fall zu bearbeiten. Ich bin in wenigen Stunden tot, die Jet ist
hoffnungslos zerstört. Mein Funkgerät ging beim Treffer
drauf, einschließlich der wichtigsten Teile des Antriebes. Sie
werden also sofort einen Ruf an unsere Behörde absetzen müssen.
Überlegen Sie sich gut, was Sie ihnen erzählen. Werden Sie
mich anständig begraben?“
    Maras legte eine silberfarbene Hand vor den Mund und murmelte:
    „Nein. Das ist zuviel!“
    Dener wandte ihm das zerschundene Gesicht zu und sagte hart:
    „Fangen Sie möglichst noch zu weinen an, Sie weicher
Typ. Gehen Sie hinüber zu Ihrem Bau und funken Sie.“
    Maras riß sich zusammen und erwiderte:
    „Sir, Sie haben bei der Bruchlandung mein Funkgerät
zerstört. Es ist nicht mehr zu reparieren. Wir sind
abgeschnitten!“
    Dener
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