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PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit

Titel: PR TB 103 Brennpunkt Vergangenheit
Autoren: Perry Rhodan
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einem Brunnen rann plätschernd klares Wasser.
    Und von irgendwoher drangen seltsame Stimmen nach draußen!
    Yokish betrat den Wohnraum. Niemand war hier, obwohl es
untrügliche Anzeichen dafür gab, daß das Haus bewohnt
wurde.
    Abermals ertönten die Stimmen, und diesmal war sich Yokish
sicher, daß sie aus einem Kellergewölbe drangen. Außerdem
verriet die Vermischung von zweierlei Lautsprachen mit einer
metallisch klirrenden Stimme, daß sich zwei aus verschiedenen
Kulturkreisen stammende Intelligenzen mit Hilfe eines Translators
unterhielten.
    Und daß eine der beiden organischen Stimmen Interkosmo
sprach und weiblicher Natur war.
    Yokish fand eine angelehnte Tür und dahinter die Treppe, die
in den Keller führte. Er staunte über die Ausdehnung der
Kellerräume, denn normalerweise hatten marsianische Häuser
nur einen Kellerraum, und in dem waren der Kleinfusionsreaktor und
die Hauspositronik untergebracht. In Nelsons Landhaus aber gab es
mindestens fünf Kellerräume.
    Und in einem von ihnen hockte ein annähernd humanoides
Lebewesen mit rosafarbener Haut und großen trüben Augen,
mit mehreren Stahlketten an der Wand befestigt und in ein Gespräch
mit einer Frau vertieft, in der Yokish Mabel Nelson erkannte.
    Er schloß die Augen und versuchte, die Vergangenheit
zurückzurufen, eine Vergangenheit, an die er sich erinnerte,
obwohl es sie nach menschlichem Ermessen niemals gegeben hatte.

1.
    Guy Nelson erwachte. Er spürte, wie die Kraft in ihn
zurückkehrte. Noch lagen die Lider bleiern schwer auf den Augen,
aber der Geist regte sich schon und suchte zu ergründen, was
zuletzt gewesen war.
    Als die Erinnerung kam, fuhr Nelson hoch wie von einer
Neuropeitsche getroffen. Aus weit aufgerissenen Augen starrte er auf
die Bildschirme der Panoramagalerie.
    Doch er sah nichts.
    Der Raumkapitän zog die Schultern hoch, als fröstelte
er. Dieses Nichts dort draußen um das Schiff ließ seine
Nerven kribbeln und seine Handflächen naß werden. Guy
erinnerte sich genau daran, daß er einen bestimmten
Koordinatenpunkt im Zirrus-Nebel angeflogen hatte, um dort die
legendäre Welt T'ien zu suchen. Die Koordinaten von T'ien hatte
er in der Hinterlassenschaft des auf rätselhafte Weise ums Leben
gekommenen Freien Scouts Ghuar D'Oro gefunden. Ghuar D'Oro war ein
alter Freund von ihm gewesen; dennoch hatte es Guy überrascht,
daß er ihn als einzigen Erben eingesetzt hatte. Ihr letztes
Zusammentreffen lag zwei Jahrzehnte zurück.
    Guy Nelson griff unter den Kontursitz und zog die halbvolle
Flasche Whisky hervor, die er dort aufzubewahren pflegte. Nachdem er
zwei Daumenbreiten getrunken hatte, fühlte er sich bedeutend
wohler. Eine angenehme Wärme und ein nicht weniger angenehmes
Hochgefühl breiteten sich in ihm aus.
    Als das Panzerschott zischte, steckte Guy die Flasche hastig weg.
Dann wandte er den Kopf und lächelte seiner Schwester Mabel
entgegen.
    Mabel Nelson trug eine rosafarbene Bordkombination und darüber
eine weiße Kittelschürze. Ihr rotblondes Haar war
hochgesteckt. Sie schnupperte mißtrauisch, dann sagte sie:
    »Du hast schon wieder getrunken, Guy. Außerdem ist in
der Zentrale ein schrecklicher Mief.«
    »Warum reißt du nicht die Fenster auf und lüftest
ein wenig, Schwesterherz?« entgegnete Guy.
    Mabel sah sich nach einem Gegenstand um, den sie ihrem Bruder an
den Kopf werfen konnte - und Guy erhob sich, um sie von ihrem
Vorhaben abzubringen.
    Aber keiner von beiden konnte seine Absicht in die Tat umsetzen,
denn in diesem Augenblick flackerte die Signallampe des
Hyperkommelders ein letztes Mal auf, bevor sie mit trockenem Knacken
ausfiel.
    Einen Herzschlag lang stand der Raumkapitän wie erstarrt,
dann wandte er sich um und drückte auf die Aktivierungstaste.
Als keine Reaktion erfolgte, hieb er mit der Faust darauf. Das half.
Knisternd und pfeifend erwachte das Hyperkomgerät zu seinem
mechanischen Leben.
    Und auf dem flackernden Bildschirm zeichnete sich ein fleischloser
eckiger Metallschädel ab.
    »George.!« sagte Guy entgeistert. Entgeistert deshalb,
weil er seinen Roboter im Solsystem zurückgelassen hatte, bevor
er zum Zirrus-Nebel aufgebrochen war. George hatte in Marsport auf
seine Rückkehr warten
    sollen.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte der Roboter.
Sein Stimmerzeuger fabrizierte als Nebengeräusch ein schwaches
metallisches Klirren und in gewissen Abständen einen Laut, der
sich wie »Kch« anhörte.
    »Was tust du hier, George?« fragte Mabel.
    George neigte den metallenen Schädel
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