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PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung
Autoren: Perry Rhodan
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stand.
    REKLAMATION
    Unauffällig blickte A. zu B. hinüber. Sein Kollege
schien zu lesen, aber da konnte man nie ganz sicher sein. B. konnte
Ereignisse aus den Augenwinkeln beobachten.
    A. legte den Brief zu den bereits gelesenen und
hoffte, daß B. nichts gemerkt hatte.
    Später wollte A. den Brief heimlich mit auf die Toilette
nehmen und dort lesen. Eine Reklamation konnte unter Umständen
bedeuten, daß er einen Fehler gemacht hatte. Ein Fehler
wiederum konnte B. den nötigen Vorsprung verschaffen.
    Die Zeit verstrich mit quälender Langsamkeit. Beunruhigt
stellte A. fest, daß er sich nicht auf seine Arbeit
konzentrieren konnte. Das war gefährlich, denn dadurch konnten
weitere Fehler passieren.
    Kurz nach neun Uhr erschien Relcon.
    »Guten Morgen!« sagte er brummig.
    Ohne einen der beiden Männer anzusehen, ging er bis zur Tür
seines Büros und griff nach seiner Post.
    »Ich muß mit Ihnen reden!« sagte er zu B.
»Kommen Sie in mein Büro.«
    Obwohl das mehrmals täglich geschah und obwohl auch A. oft
allein in das Büro des Direktors gerufen wurde, sah A. darin an
diesem Tag ein schlechtes Zeichen. Er witterte Unheil.
    B. lächelte und sagte: »Sofort, Herr
Direktor. Sie haben sicher nichts dagegen, daß ich diese
Aufstellung beende, die ich heute morgen begonnen habe. Sie ist sehr
wichtig und wird in drei Minuten fertig sein.«
    »In Ordnung«, sagte Relcon gnädig.
    B. lächelte A. über den Tisch hinweg an, als wollte er
sagen: »Er hat mich zu sich gerufen.«
    A. versuchte, seine Unruhe zu verbergen. Auf keinen Fall durfte B.
merken, daß etwas nicht in Ordnung war. Endlich stand B. auf
und ging ins Hinterzimmer zu Relcon. A. wußte aus Erfahrung,
daß solche Besprechungen ziemlich lange dauerten. Trotzdem
riskierte er nichts. Er faltete den Brief mit dem gefährlichen
Wort zusammen und steckte ihn ein.
    Dann erhob er sich und ging in die Toilette. Dort schloß er
sich ein. Zögernd zog er den Brief heraus und begann zu lesen.
Sein Gesicht verfärbte sich. Er atmete schwer.
    Das war doch nicht möglich!
    Wie hatte ihm das passieren können?
    Eine für Quebec bestimmte Transmittersendung war durch eine
Fehlprogrammierung nach Sudrop in Australien gelangt. Die Empfänger
in Sudrop wußten nichts damit anzufangen. A. konnte sich
ausrechnen, daß
    spätestens mit der nächsten Post eine Anfrage aus Quebec
kommen würde, denn dort wartete man jetzt sicher schon
vergeblich auf die Sendung.
    A. wußte, daß er die Sache nicht verheimlichen konnte,
denn alle Programmierungsänderungen mußten von Relcon
gegengezeichnet werden.
    A. konnte sich auch nicht erinnern, wann er die Sendung aufgegeben
hatte. Er würde es jedoch leicht in den Büchern
nachschlagen können. Es war unvorstellbar, daß er einen
solchen Leichtsinnsfehler begangen hatte.
    Er faltete den Brief wieder zusammen und überlegte. In einem
solchen Fall konnte ihm nur der Mini-Starrion helfen. Er schaltete
das Armbandgerät ein und wartete, bis das Freizeichen kam.
    Dann nannte er seinen Namen und seine Kodenummer. Wenige Sekunden
später wurde er mit der Großpositronik verbunden.
    Er schilderte seinen Fall.
    Im Gegensatz zu früher mußte er diesmal auf eine
Antwort warten. Von Minute zu Minute wurde A. unruhiger. Inzwischen
konnte B. aus dem Hinterzimmer zurückgekommen sein und seine
Abwesenheit ausnutzen, um die eigenen Interessen in den Vordergrund
zu stellen. Relcon schien ein Mensch zu sein, den man leicht
beeinflussen konnte.
    Endlich kam die Antwort.
    »Es sieht so aus, als hätte B. Sie überrumpelt«,
sagte die menschlich klingende Stimme des Komputers.
    »Was?« entfuhr es A. Er hatte vergessen, daß der
Komputer ihn nicht hören konnte, solange er sendete.
    »B. hat die falsche Programmierung anstelle der richtigen
eingesetzt, um Ihnen zu schaden.«
    A. stöhnte auf. Er hatte es geahnt, daß eines Tages so
etwas geschehen würde. Oft genug hatte er überlegt, ob er
B. nicht auf ähnliche Weise ausschalten könnte. Nun war es
zu spät. B. war ihm zuvorgekommen.
    »Dieser verdammte Schuft!« stieß er hervor.
    Er schaltete auf Sendung.
    »Was kann ich dagegen tun?« fragte er die
Großpositronik, die unter einer riesigen Kuppelhalle der
Whistler-Company abseits der Stadt stand.
    Wieder brauchte die Positronik lange mit der Antwort.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit«, antwortete sie
schließlich. »Sie müssen versuchen, B. die Sache
anzuhängen. Das läßt sich machen, wenn Sie alle
Eintragungen über diesen Auftrag fälschen. Sie
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