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PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

PR TB 099 Die Tödliche Erfindung

Titel: PR TB 099 Die Tödliche Erfindung
Autoren: Perry Rhodan
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die Träger von MiniStarrions immer noch
hoffen, daß die Zentralen die Arbeit wieder
    aufnehmen. Das macht ihnen Mut und hilft ihnen über die Krise
hinweg.«
    Für ein paar Minuten verschwand Rhodan vom Bildschirm. Als er
wieder auftauchte, nickte er Makion zu.
    »Ich habe alles veranlaßt. Doch jetzt müssen Sie
mir einen umfassenden Bericht geben.«
    In diesem Augenblick hätte Makion sich am liebsten
zurückgelehnt und wäre auf der Stelle eingeschlafen. Die
Anspannung der letzten Stunden war stärker gewesen, als er
zunächst gespürt hatte. Die Erleichterung durchflutete
seinen Körper.
    »Die ganze Sache begann in einer Bar in Johannesburg«,
begann er zu berichten. »Zwei betrunkene Männer trafen
sich in der Bar des Jammon-Hotels. Einer trug einen Mini-Starrion,
der zweite hatte Probleme. Lintoner, der Mann mit dem Mini-Starrion,
lieh sein Gerät an den anderen aus. Dieser Mann, so erzählte
mir Lintoner, sprach von der Fähigkeit des Totträumens.«
    »Das hört sich sehr mystisch an«, unterbrach
Rhodan den Sonderbeauftragten.
    »Das ist es auch. Der Mann, den Lintoner traf, wollte sich
an einem Rivalen rächen. Er beschäftigte sich mit alten
afrikanischen Mythologien.« Makion räusperte sich. »Ich
habe mir entsprechende Literatur aus afrikanischen Museen beschafft,
Sir. In den Anfängen der afrikanischen Zivilisation gab es bei
verschiedenen Stämmen Medizinmänner, die die Kunst des
Totträumens beherrschten.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Es ist psychologisch erklärbar. Jene Medizinmänner
besaßen großen Einfluß auf alle Stammesmitglieder.
Die Stammesangehörigen waren mehr oder weniger von diesen
Geisterbeschwörern abhängig. Wenn ein armer Teufel beim
Medizinmann in Ungnade gefallen war, wurde er totgeträumt. Er
bekam keine Unterstützung mehr von seinem Medizinmann, wurde
weder beraten noch mit einem glückbringenden Fetisch
ausgerüstet. In ihrer Verzweiflung begingen diese Menschen oft
Selbstmord oder erlitten Unfälle. Damit war die Fähigkeit
des Medizinmanns bewiesen, die Fähigkeit des Totträumens.«
    »Das Unterbewußtsein spielte die größte
Rolle«, fügte Rhodan hinzu.
    Makion ließ sich im Sitz zurücksinken. Mit halb
geschlossenen Augen sprach er weiter.
    »Der Unbekannte, der von Lintoner den Mini-Starrion erhielt,
glaubte in seiner Trunkenheit offenbar daran, daß er
tatsächlich jemanden totträumen könnte. Er befragte
den Starrion in Johannesburg. Für eine Positronik ist das Wort
>Traum< ein abstrakter Begriff, sie kann damit nicht viel
anfangen. Trotzdem wäre vielleicht alles gutgegangen, wenn man
sich bei der WhistlerCompany an frühere Abmachungen gehalten und
keine Verbindungen zwischen den Starrion-Zentralen hergestellt hätte.
Wahrscheinlich hätte die Zentrale in Johannesburg dann die Frage
des Betrunkenen einfach gestrichen. So aber schaltete sie eine zweite
Zentrale zu, um diese Frage zu beantworten. Nach und nach wurden alle
sechsundvierzig Zentralen mit den
    Fragen nach den Träumen konfrontiert.«
    Makion machte eine kurze Pause, griff nach dem Fragebogen und
hielt ihn hoch.
    »Die Starrion-Zentralen versuchten, eine logische Antwort zu
finden. Sie kapselten sich ab, um das nachzuvollziehen, wonach man
sie gefragt hatte: einen Traum. Außer der Selbstabschaltung kam
natürlich nichts dabei heraus.«
    Rhodan preßte die Lippen aufeinander.
    »Aber es gab einen Effekt, einen erstaunlichen Effekt«,
fuhr Makion fort. »Menschen starben. Menschen, die sich bisher
auf ihren Mini-Starrion voll und ganz verlassen hatten und plötzlich
ohne ihn auskommen mußten. Die Starrion-Zentralen waren zu
Totträumern geworden.«
    »Sechzehn Prozent!« stieß Rhodan hervor.
    »Ja. Es werden noch mehr werden, wenn die Zentralen
endgültig abgeschaltet werden. Menschen, die jetzt noch auf eine
Wiederaufnahme der Starrion-Tätigkeit hoffen, werden endgültig
resignieren.«
    Stille trat ein. Jeder der beiden Männer hing seinen Gedanken
nach.
    »Was werden Sie jetzt tun?« fragte Makion schließlich.
    ***
    Edward Makion nahm Urlaub. Er fuhr mit einer Freundin an die
Atlantikküste, um sich zu erholen. Aus der Presse erfuhr er,
welche Entscheidungen der Großadministrator getroffen hatte.
    Alle Starrion-Zentralen waren abgeschaltet worden. Die Träger
von MiniStarrions wurden von Großpositroniken der Regierung
weiterhin beraten. Die Whistler-Company durfte jedoch keine neuen
Mini-Starrions herstellen und verkaufen. Nach dem Tod der noch
lebenden Starrion-Träger würden die
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