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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten
Autoren: Perry Rhodan
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langgezogene Wirbel. Ich fiel etwas zurück, und
Antonio setzte sich an meine Seite.
    »Wann sind wir in Padova?« fragte ich laut.
    »Wenn wir so weiterreiten - in zwei Stunden« rief er
zurück: »Woher wißt Ihr, daß Euer Freund in
Gefahr ist?«
    »Ich habe es in einem Wachtraum erlebt!« schrie ich.
    Wir lagen flach auf den Hälsen der Pferde. Über uns
wippten und federten die Äste. Nadeln und Blätter regneten
auf uns herunter. Zu unserer Linken tauchte ein Hain voller
Olivenbäume auf. Verwunderte Landarbeiter mit riesigen
Strohhüten und weißen Kopftüchern sahen uns nach und
winkten. Sie bekamen keine Antwort. Wir ritten wie die Rasenden. Die
zwölf Männer ließen sich von meiner Hast anstecken.
    »Soll ich das glauben?« rief der Anführer.
    »Ihr müßt es glauben, Antonio!« rief ich
und sprengte an einem Felsblock vorbei, der die Straße sich
gabeln ließ. »Hin und wieder habe ich solche Träume,
und es stellte ... «, ich holte Luft und hustete, weil der
Staub sich auf die Schleimhäute gelegt; hatte, » ... sich
jedesmal heraus, daß ich recht hatte. Ihr werdet sehen - so ist
es auch heute.«
    »So oder so - wir hören auf Euren Befehl!« sagte
er entschlossen.
    Hinter ein paar runden Hügeln tauchte Padova auf. Ich
erinnerte mich an die Gegend, die sich zum Teil überhaupt nicht
geändert hatte - hier war ich mit den Hunnen unter Attila
geritten, hier hatte ich Patricia verloren ... ich dachte an die
anderen Dinge, die jetzt wichtiger waren als melancholische
Erinnerungen.
    »Dort hinten - die Stadt!«
    »Ich sehe sie.«
    Nach einer kurzen Zeit, in der wir den Windungen der Straße
nicht folgten, sondern geradeaus ritten und durch Felder und
Olivenhaine abkürzten, sahen wir auch etwas anderes.
    Eine Rauchfahne.
    Antonio brüllte von der anderen Seite der staubigen Straße
herüber:
    »Ich sehe undeutlich, daß dort ein paar Wagen
schwelgen! Ist das unser Ziel. Herr Atlan?«
    Ich wischte mit dem schmutzigen Reithandschuh über die Augen
und rief zurück:
    »Schon möglich! Ich weiß es nicht, aber es könnte
unser Ziel werden.«
    Nachdem wir in breiter Reihe über einen schrägen Hang
heruntergestoben waren, schloß sich die Kavalkade etwas enger
zusammen. Antonio pflanzte die Lanze mit dem Fähnlein auf und
schrie, den Arm hochstreckend:
    »Achtung, Freunde - es kann sein, daß wir hier kämpfen
müssen!«
    Ein einziger Schrei kam zurück:
    »Für Venedig und für Herrn Atlan!«
    Ich sah vor mir, daß wir mit einiger Sicherheit an unserem
Ziel waren. Hier hatten Wegelagerer einen Zug von Kaufleuten
überfallen, die offensichtlich nach Venedig wollten. Der
Hinterhalt war raffiniert angelegt - zu beiden Seiten der Straße
breiteten sich nur Olivenwälder aus, und jenseits des
wasserführenden Grabens erhoben sich dicke Mauern aus
schilfähnlichem Gras.
    Eine Reihe von etwa zwanzig Planwagen stand da. Zum Teil lagen
tote Pferde vor den Wagen, zum Teil hatten sich die Tiere in den
Zügeln und Seilen verwickelt. Zwei der geplünderten Wagen,
um die das Stückgut verstreut war, brannten - jetzt waren nur
noch die schwarzen Gerippe übrig. Tote Männer lagen herum,
wieder andere standen in kleinen Gruppen zusammen und wurden von
berittenen Banditen bedroht, als wir auffauchten. Ich hob die
Reiterpistole und feuerte drei Schüsse ab. Zwei davon waren
gezielt und warfen die Banditen aus den Sätteln.
    »Auf sie!« schrie Antonio.
    Wir ritten in einer breiten Front den Hügel vollends
hinunter, sprangen über den Graben und griffen an. Ich feuerte
einen Schuß nach dem anderen ab, überholte Antonio und
schlug mit dem schweren Lauf der Waffe einen der Wegelagerer aus dem
Sattel, riß das Pferd herum und rammte einem anderen Reiter den
Bogen ins Gesicht, indem ich mich schräg nach vorn bückte.
    »Dort hinüber!« rief jemand.
    Drei der Banditen sprangen in die Sättel, gaben den Pferden
die Sporen und flohen. Ich zügelte mein Pferd, und als es vorn
hochstieg, feuerte ich rechts und links des Pferdehalses drei
tödliche Schüsse ab. Krachend schlugen die Körper der
Fliehenden auf den Boden. Ein Pfeil heulte über mich hinweg, und
ein Trupp der Kaufleute und ihrer Knechte schlugen einen weiteren
Banditen mit Knüppeln und Steinen tot.
    »Hinterher!«
    Sechs meiner Reiter nahmen die Verfolgung auf.
    Wir ritten rechts und links der Karawane entlang, die Reiter
schossen mit ihren Langbögen erbarmungslos auf jeden, der mit
Beutegut beladen war. Wir säuberten die vierhundert Meter der
Strecke, sprangen
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