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PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten

Titel: PR TB 095 Die Spur Des Gehetzten
Autoren: Perry Rhodan
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eine Bucht, die einen Dreiviertelkreis bildete, ergoß sich
der kleine Fluß, der auf einer weitgespannten Hängebrücke
zu überschreiten war. Mondsichelförmig erstreckten sich die
etwa siebenhundert Fischerhütten, die Vorratshäuser, die
kleinen Bootswerften und das hochgiebelige Versammlungshaus entlang
des Strandes. Jetzt war die Siedlung wie ausgestorben: die Angst vor
der Seuche, vor dem dreitägigen Leiden und dem schnellen Tod
lagerte wie ein schwarzer Schatten über dem Tal. Siebzehn
Menschen waren bereits gestorben. Angreedh meinte, den Tod und die
Angst förmlich riechen zu können. Der Gleiter kippte leicht
nach vorn und wurde schneller, als er über die trockene Weide,
auf der ein paar kleine Milchtiere schliefen, hinunter zum Fluß
schwebte.
    Über eine Furt, die durch eine Reihe von Steinen markiert
war, hinter denen sich Wirbel bildeten. Den jenseitigen Hang wieder
hinauf, mit brummender Maschine und widerstrebendem
Prallfeldgenerator. Zwischen den Schirmen der Gymnospermen entlang,
hinein in den Schatten der Sempervirens-Cupressen. Als die Maschine -
ein rotes, flachgedrücktes Ellipsoid mit breiten weißen
Streifen über der Motorhaube - aus dem Schatten hervorglitt, sah
die junge Frau das Raumschiff.
    »Welch ein Bild!« murmelte sie, wider Willen
fasziniert.
    Das Schiff mochte etwa zweihundertfünfzig Meter durchmessen.
Es standruhig auf seinen Landebeinen, deren Auflageteller sich tief
in den Sand gebohrt hatten. Ein Großteil der Ladeluken war
geöffnet, eine Rampe erstreckte sich aus der Polschleuse bis zum
Boden, und ununterbrochen wurden schwere Lastengleiter ausgeladen.
Männer und Frauen in den Uniformen der medizinischen Abteilung
der United Stars Organisation standen in kleinen Gruppen neben den
Führerhäusern der Gleiter oder liefen geschäftig
zwischen Schiff und der Karawane von Maschinen hin und her.
    Nichts hat sich verändert, dachte die junge Frau. Sie sind
alle noch immer so schnell und zuverlässig, wie damals....
    Ihr Fuß trat den Geschwindigkeitshebel hinein, der Gleiter
fegte in einer leichten Zickzacklinie auf das Schiff zu. Minuten
später hielt das Gefährt in einer gelben Sandwolke.
Angreedh schaltete den Motor ab und stieg aus. Augenblicklich waren
zwei junge Männer an ihrer Seite. Einer von ihnen fragte:
    »Sie sind Angreedh Faidherbe, Kollegin?«
    Angreedh klappte den Kragen der Windjacke herunter, schob die
dunkle Brille auf die Nasenspitze und erwiderte leise:
    »Richtig, Kollege. Ich habe euch alarmiert. Ihr seid schnell
gekommen!«
    »Das ist unser Geschäft«, meinte der andere Mann
in der hellen Uniform. »Können wir von Ihnen
    Näheres über die Seuche erfahren?«
    Sie gingen langsam auf das Ende der dunklen Rampe zu, neben der
ein Amphibiengleiter stand; ein schweres Allzweckfahrzeug. Zwei
silberne Streifen, von der Motorhaube bis zu den Achterscheinwerfern
durchgezogen, kennzeichneten den Gleiter. Als sie etwa zwanzig
Schritte davon entfernt waren, schob sich die Tür auf, und
Lordadmiral Atlan sprang federnd in den Sand. »Der Chef
persönlich?« fragte Angreedh erstaunt.
    »Ja, er verbindet mit diesem Einsatz einige bestimmte
Absichten. Sie sollten mit ihm reden, Kollegin.«
    Einige Zeit später saßen sie im vollklimatisierten
hinteren Teil des Gleiters. Das Innere des Fahrzeugs war zu einer
Einsatzzentrale umgebaut worden. Sämtliche Kommunikationsgeräte,
Apparate zur Filmwiedergabe, zur Tonbandaufnahme, ein Archiv, Karten,
einige Sessel und ein Arbeitstisch, in die Wand eingebaut. Auf dem
Tisch standen Gläser, in denen Fruchtsaft, Alkohol und
Eisstückchen waren. Atlan musterte die schlanke Gestalt der
jungen Frau - natürlich wußte er alles über sie. Das,
was vor jenen eintausend Tagen gewesen war, einen Großteil des
vorherigen Lebens und sämtliche Gründe, die Angreedh nach
Nimbarca Delta getrieben hatten.
    »Zunächst«, sagte der Arkonide und hob sein Glas,
»herzlichen Dank dafür, daß Sie uns zur Hilfe
gerufen haben. Ich denke, wir haben die besten Chancen, die Seuche
schnell unter Kontrolle zu bekommen. Dort draußen formiert sich
bereits der Konvoi.«
    Angreedh betrachtete aufmerksam das Gesicht Atlans, das von den
Kerben und Spuren eines langen Lebens gezeichnet war. Die rötlichen
Augen musterten ruhig jeden Zoll der jungen Frau und konzentrierten
sich schließlich auf ihre Hände und das Gesicht. Die
Finger, stellte Atlan fest, zeigten jedenfalls keine Nervosität
mehr - falls die Art von Nervosität, die Angreedh nach
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