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PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder
Autoren: Perry Rhodan
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Ausrüstung hinein. Schließlich
begann ich damit, in dem verwüsteten Dorf nach entsprechender
Kleidung für das Mädchen zu suchen und fand auch einige
Stücke. Schließlich nahm ich meinen Strahler aus dem
Gepäck, setzte ihn zusammen und ging auf Umwegen hinunter zum
Fluß, um mich abzuseifen und zu waschen. Als ich zurückkam,
hatte Patricia die Vorräte wieder eingepackt und begrüßte
mich mit einem Pokal Wein.
    »Du warst böse auf mich?« fragte sie lächelnd.
    »Nein«, sagte ich und zog sie an mich. »Ich habe
nur daran gedacht, was alles vor uns liegt. Und morgen nach
Sonnenaufgang fängt es wieder an.«
    Sie flüsterte:
    »Bis zum Sonnenaufgang ist noch viel Zeit. Wir werden
Zusammensein und du wirst deine Angst verlieren.«
    Ich seufzte nur; ich fühlte mich niedergeschlagen.
    ***
    Der Staub, der aus dem Stroh aufstieg, kitzelte in der Nase. Auf
einem umgestürzten Kübel stand eine Talglampe, deren
schwaches Flämmchen
    wunderbar ruhig brannte und eine fahle Halbdämmerung schuf.
Das Mädchen lag neben mir zwischen den Decken, die wie große
Felle aussahen, aber aus Kunststoff bestanden. Patricia hatte die
Augen geöffnet und starrte schweigend hinauf zu den mächtigen
Ballen der Dachbinder. Ihre Finger spielten mit einem Ring.
    Sie flüsterte:
    »Warum willst du Attila vernichten, Atlan? Wie hat alles
angefangen?«
    Ich lachte kurz.
    »Es fing an«, murmelte ich, »daß ich
aufwachte und erkennen mußte, daß alle Länder in
Gefahr waren, wenn die Hunnen noch mächtiger würden. Ich
beschloß, den Vormarsch aufzuhalten. Und ich begann einen
großen Plan. Er ist in vier Teile gegliedert.«
    »Du bist mächtiger als Attila?«
    »Nein«, sagte ich. »Aber ich habe die besseren
Waffen. Und ich weiß viele Dinge, die er niemals erfahren
wird.«
    »Wer bist du?« wiederholte sie.
    »Ich bin ein Prinz aus einem fernen Land«, sagte ich.
»Das ist die Wahrheit.«
    »Aber nicht die ganze Wahrheit!«
    Verrate dich nicht! wisperte mein Extrasinn. Sie kann eine Spionin
der Hunnen sein!
    Das war so gut wie ausgeschlossen, denn mich sah kein einziger
Hunne, wenn ich es nicht wollte. Durch Turk und Shass besaß ich
die Möglichkeit, auszuweichen, wann immer mir die Tiere
meldeten, daß Hunnen in der Nähe waren. Außerdem
besaß ich einige zusätzliche Tricks, die selbst einem
hunnischen Stoßtrupp unbekannt waren. Und, abgesehen von
einigen persischen Reitervölkern, waren die Hunnen die besten
Krieger, die dieser Kontinent je gesehen hatte.
    Wie hatte alles angefangen?
    Diesmal war ich nicht wegen kosmischer Eindringlinge, sondern
wegen einer planetaren Gefahr geweckt worden. Bemerkenswert immerhin,
daß Rico, mein unermüdlich wachender und handelnder Robot,
diese Gefahr als groß genug identifiziert hatte, um mich zu
wecken. Meine Gedanken glitten zurück. Vor Monaten war ich
geweckt worden und hatte die Welt in einem chaotischen Zustand
gesehen.
    »Ich werde dir alles erzählen«, sagte ich zu
Patricia und schob meinen Arm unter ihren Kopf. »Aber nicht
heute. Ich muß schlafen.«
    Über der Siedlung kreiste der robotische Falke und
beobachtete mit Infrarotaugen die Gegend.
    Und durch die Ruinen strich der Steppenwolf und sicherte den
Boden.
    Wir waren geschützt genug; ich konnte beruhigt einschlafen.
    Bewußtsein.
    Erkennen, daß man lebt, daß es etwas gibt, daß
da ein Körper ist...
    Wärme, verschwommene Geräusche. Ein stechendes Gefühl
im Oberschenkel und dann eine Welle von Wärme, die durch den
Körper raste.
    Die Bilder verschwanden.
    Der Kondor, die Stadt auf dem Hügel, die Ebene mit den
Linien. Der Tod des Zauberers. Quetzalcoatl... die Bilder
verschwanden. Mein Hirn funktionierte wieder.
    Die positronische Uhr meiner Tiefseekuppel war das erste wirkliche
Bild, das meine schmerzenden Augen erblickten. Der Sekundenzeiger
sprang von Marke zu Marke. Hinter mir sagte eine Stimme:
    »Du mußt aufwachen, Gebieter!«
    Meine Gedanken waren langsam, als ob sie sich in einem Sumpf
bewegen müßten. Wer nannte mich so? Es mußte Rico,
mein treuer Robot sein, das einzige Wesen, dessen Existenz noch etwas
mit ARKON zu tun hatte.
    »Was ist passiert?« fragte ich. Ich selbst hörte
meine Stimme nur als undeutliches Murmeln.
    »Eine große Gefahr breitet sich auf dem Planeten aus,
Gebieter!« sagte Rico langsam.
    Neben meinem Ruhelager begann die Aktivierungsdusche zu arbeiten.
Reizstoffe wurden in den Kreislauf geschickt und Strahlenschauer
tauten mich sozusagen auf. Der Schwingungsgenerator senkte
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