Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 086 Feldzug Der Morder

PR TB 086 Feldzug Der Morder

Titel: PR TB 086 Feldzug Der Morder
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
sein Machtgefühl sich in einem
gestrafften Körper ausprägte; den Krieg liebte er, aber er
vermochte seiner Hand Einhalt zu gebieten. Gewaltig war er im Rat und
im Planen, aber den Bittenden schenkte er Gehör, und wen er
einmal unter die Seinen aufgenommen, dem blieb er ein gütiger
Herr.
    Von kurzer Statur, breiter Brust, mächtigen Hauptes,
spärlichem und grauem Barthaar, plattnasig und dunkelhäutig
besaß er alle Merkmale hunnischer Herkunft. Aber er plant
Großes und traut es sich zu.«
    »Also ein Mann mit wenig Allüre«, sagte ich.
»Dichtest du seit neuestem?«
    Rico sagte:
    »Eine Spionsonde blickte dem Priskos über die Schulter,
als er seine Erinnerungen niederlegte. Priskos ist ein byzantinischer
Diplomat.«
    Während ich verschiedene Ausschnitte auf den Schirmen
betrachtete, die Attila in allen Bewegungen zeigten, versuchte ich
eine Analyse seiner Person. Ich fürchtete, daß sie
unvollständig bleiben mußte wie die aller Autokraten und
Kriegsherrscher dieses wilden, verschwenderischen Planeten.
    Die nächsten Tage verstrichen nicht ungenützt.
    Ich bekam flüssige Nahrung, wurde massiert, und mit
ultravioletten Strahlen behandelt. Ich lernte die Sprachen,
überdachte die Situation und ließ neue Landkarten der
fraglichen Gebiete herstellen und auf widerstandsfähigen
Kunststoff drucken. Ich erkannte langsam, daß Rico recht daran
getan hatte, mich zu wecken.
    Attila war eine Gefahr, die aufgehalten werden mußte.
    »Wie willst du ausgerüstet sein?« fragte der
Robot.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich muß zuerst einen Plan fassen. Schließlich
kann ich nicht diesen Hunnen von hier aus umbringen, ohne Stoff für
neue Legenden zu schaffen und Unschuldige zu töten. Und, erlaube
mir, schließlich interessiert mich auch das Abenteuer. Ich
kämpfe diesmal nicht gegen fremde Raumfahrer, sondern gegen
einen Menschen dieses Planeten.«
    »Ist der Plan fertig?«
    »Nein«, sagte ich.
    »Welche Tiere sollen dich begleiten?«
    Ich durchdachte die Möglichkeiten und entschied mich für
den Würgefalken, der seine Heimat in den Ländern hatte, die
nach Südosten zu die Stämme und Winterlager der Hunnen
beherbergten. Ein Vogel mit einer Hügelspannweite von fast
eineinhalb Metern und einer Körperlänge von mehr als einem
halben Meter. Ich zählte dem Robot die Spezifizierungen auf;
schließlich mußten die Aggregate so stark sein, daß
mich auch dieser Vogel nötigenfalls retten und durch die Luft
schleppen konnte. Sukhr nannten ihn einige östliche Völker.
Der Sukhr, ein Tier mit düster-schwarzbraunem
    Gefieder, braunen Augen, umgeben von grünlich-gelben Ringen
und einem metallisch-blauen Schnabel, würde mir wertvolle
Späherdienste leisten können.
    »Ein Würgefalke und ein langmähniger Steppen wolf.
Aber nicht so groß, als daß man ihn als Wundertier
ansehen müßte.«
    »Ich habe verstanden, Gebieter!« sagte der Roboter. In
der nächsten Zeit studierte ich die Karten. Ich versah einen
Satz von ihnen, die das Gebiet zwischen Mittelmeer und westlichem
Ozean, zwischen Nordpol und östlichem Ozean genau schilderten,
mit Anmerkungen. Dann ließ ich Gebietskarten vergrößern;
sie enthielten sehr genau die Bilder der Städte, der Dörfer
und der Befestigungsanlagen. Schon allein der Besitz dieser Karten
machte mich zum mächtigen Mann. »Mein Plan.«
    Er würde aus vier einzelnen Punkten bestehen. Erstens mußte
ich die Führer der wenigen mächtigen Kriegerstämme
besuchen und ihnen deutlich die Gefahren schildern. Rom und die
Westgoten mußten sich zusammen gegen die Hunnen stellen. Dann
mußte ich als zweite Möglichkeit Verbindungen zwischen
allen potentiellen Verbündeten knüpfen und sie mit der
speziellen Kampfesart der Hunnen vertraut machen. Schließlich
kamen die entscheidenden Schlachten. Und als letzten, vierten Punkt
hatte ich meinen Vorstoß zu Attila. Ich mußte ihn und
seine Söhne dazu bringen, ihre Pläne zur Welteroberung
aufzugeben. Wie, das war meine Sache. Entweder durch List und Ränke,
durch Täuschung und Tarnung oder durch Tyrannenmord. Ich würde
an Ort und Stelle entscheiden müssen.
    Ich suchte meine Ausrüstung zusammen.
    Der Bogen, den ich vor Troja benutzt hatte und dazu die Pfeile.
Dolche, Schwerter und Schild, die Kleidung und den Panzer. Die Sättel
und alles andere. Und natürlich ein Vorrat an harmlosen und
tödlichen Bomben, mit denen sich überzeugende Effekte
veranstalten ließen. Medikamente und Strahlwaffen, sorgfältig
getarnt und auseinandernehmbar. Eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher