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PR TB 084 Das Meer Der Zeit

PR TB 084 Das Meer Der Zeit

Titel: PR TB 084 Das Meer Der Zeit
Autoren: Perry Rhodan
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»Das ist, ganz simpel ausgedrückt, einfach
unmöglich!«
    Auch Morrison starrte auf den weißen Stern und sagte:
    »Er ist aber weiß!«
    Grützli nickte gefaßt.
    »Eben!« bestätigte er. »Das ist es ja, was
ich nicht begreife. Er müßte genauso schnell fliegen wie
wir, und das wäre doch wohl absurd! Finden Sie nicht auch?«
    »Wir sollten den Kommandanten wecken«, schlug Morrison
vor.
    »Warum? Der kann das auch nicht ändern. Wir können
überhaupt gar nichts tun, als hinterherfliegen. Für
Entscheidungen haben wir noch immer Zeit. Später. Ich muß
erst mit meinem Stab die Sachlage diskutieren. Behalten Sie den Kurs
bei, Captain. Danke, daß Sie mich unterrichtet haben.«
    Der Professor verließ in nervöser Eile den
Kontrollraum, während sich Morrison das durch den Kopf gehen
ließ, was der Astronom zu ihm gesagt hatte.
    ***
    Major Grabner war von der Angelegenheit durchaus nicht
beeindruckt.
    »Was wollen Sie, Professor? Sie wissen genausogut wie ich,
daß es sich um eine außergewöhnliche Angelegenheit
handelt. Nun gut, jetzt glauben Sie festgestellt zu haben, daß
Nurmi fast mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend rast. Feine
Sache, wenn wir das denen zu Hause mitteilen können. Aber was
ist daran so absonderlich?«
    Grützli holte tief Luft.
    »Absonderlich.? Na, hören Sie, Major! Ein Stern, der
mit fast Lichtgeschwindigkeit versucht, dem System der Galaxis zu
entfliehen.! Wenn das nicht absonderlich ist!«
    »Warum soll ein Stern denn nicht so schnell sein?«
    »Weil das allen Naturgesetzen widerspricht, deshalb!«
    »Es wird immer Ausnahmen geben, das haben Sie selbst
gesagt.«
    »Richtig, aber keine Unmöglichkeiten. Nurmi hat die
galaktische Entweichgeschwindigkeit weit überschritten und wird
daher die Milchstraße verlassen. Etwas muß ihn
beschleunigt haben, das steht fest. Nun versuchen Sie mir nicht zu
erzählen, das seien kleine, grüne Männchen gewesen.
Einen Stern in Bewegung zu setzen - das, lieber Major, dürfte
nicht so einfach sein! Auf der anderen Seite würde die enorme
Geschwindigkeit von Nurmi eine Menge erklären. Zum Beispiel die
Tatsache, daß man ihn früher niemals entdeckte. Nurmi ist
als roter Stern in den Karten eingezeichnet. Jetzt wissen wir auch,
warum.«
    »Und wir sehen ihn jetzt weiß.«
    »Ja, und damit hat sich der Kreis des Gespräches
geschlossen. Es bleibt uns nur noch übrig, das Phänomen
näher in Augenschein zu nehmen. Wie weit ist Nurmi entfernt?«
    Grabner warf einen Blick auf die Kontrollinstrumente.
    »Zwei Lichtjahre, und die Entfernung bleibt konstant.«
    »Wir werden also noch einmal in den Linearraum gehen müssen,
wenn wir ihn einholen wollen. Das hat aber noch Zeit. Ich möchte
von hier aus erst noch einige Messungen vornehmen. Sind Sie damit
einverstanden?«
    »Sie sind der wissenschaftliche Leiter der Expedition«,
sagte Grabner. »Was die Forschung angeht, so haben Sie allein
zu entscheiden.«
    »Danke, Major. Ich werde meinen Stab informieren. Sie hören
von mir, wenn wir die ersten Ergebnisse haben.«
    Grabner blieb in seinem Sessel sitzen und widmete sich der
Beobachtung des Raumes um Nurmi. Die Orter zeigten keine verdächtigen
Objekte an. Im Umkreis von zehn Lichtjahren gab es sieben Sonnen. Das
war für diesen Teil der Milchstraße wenig, aber es
erleichterte auch die Orientierung. Wenig später meldete die
Fernortung, daß drei der sieben Sonnen von Planeten umlaufen
wurden; das wiederum entsprach dem ungefähren Durchschnitt.
Falls es auf ihnen intelligentes Leben gab, und falls dieses Leben
auch Astronomen hervorgebracht hatte, so würde diesen in dem
Schnelläufer ein interessantes Studienobjekt zur Verfügung
stehen.
    Von der Fernortung kamen Einzelheiten zum Kommandostand durch.
Gerade die Explorerschiffe waren in dieser Hinsicht besonders gut
ausgerüstet, weil es ihre Aufgabe war, unbekannte Welten
anzufliegen und auf ihnen zu landen, wenn das lohnend erschien.
Voraussetzung dafür war natürlich, daß diese
unerforschten Planeten zunächst aus größerer
Entfernung beobachtet und überprüft wurden. Das Risiko
sollte so gering wie möglich gehalten werden. Die Feststellung
aller Daten wie Rotation, Umlaufzeit und Temperaturen erledigte die
Fennortung. Sie war sogar in der Lage, die Lebensbedingungen auf
einem Planeten über Lichtjahre hinweg zu registrieren und die
physikalischen Gegebenheiten genau zu bestimmen.
    Alle Sterne außer Nurmi waren stationär, bezogen auf
die Rotation der Milchstraße. In Wirklichkeit bewegten
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