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PR TB 059 Projekt Kosmopolis

PR TB 059 Projekt Kosmopolis

Titel: PR TB 059 Projekt Kosmopolis
Autoren: Perry Rhodan
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kommen. Und um Zeit zu
gewinnen.
    „Es ist doch das Schiff!" rief Burke tonlos.
„Datenvergleich zeigt Widersprüche auf. Diese superkluge
Positronik hat die Masse des Schiffes durch Bojenemission überlagern
lassen." Er lachte. „Wir sollten glauben, eine Boje vor
uns zu haben."
    „Wir werden so tun, als glauben wir weiterhin daran."
    Beinahe hätten wir die Prüfung vermasselt! dachte er
zornig. Wir wären weitergeflogen und hätten in diesem
Sektor nicht mehr gesucht.
    Er steuerte den Raumjäger aus dem Ortungsschatten des
Großplanetoiden und ließ ihn überkippen, als wollte
er sich von dem Objekt entfernen. Doch dann verwandelte er die
Parabel in einen Looping. Das getarnte Zielschiff erschien auf dem
Justierungsschirm.
    „Feuer!" befahl Franklin Kendall sich selbst.
    Aus der starr eingebauten Impulskanone im Bug
    schoß ein scharf gebündelter Energiestrahl, unsichtbar
in der Leere des Raums, bis er das Zielschiff erreichte und seine
Wandung zerschmolz.
    Kendall jagte den Raumjäger unter dem Schiff hindurch und
griff nach einer weiten Schleife erneut an. Die Kommandopositronik
hatte unterdessen den Antrieb aktiviert. Das Zielschiff versuchte,
sich in den Ortungsschatten eines Planetoiden zu schleichen.
    Franklin bremste mit Maximalwerten, um das Manöver des
Zielschiffes mitmachen zu können, setzte die Moskito-Jet hinter
das Hecktriebwerk und nahm den Daumen nicht eher vom Feuerknopf, bis
die Felddüsen des anderen Schiffes nach einer grellen
Leuchterscheinung zusammenbrachen.
    Hinten murmelte Eddie etwas Unverständliches. Es klang, als
wäre er ziemlich aufgeregt. Schließlich fragte Kendall ihn
danach.
    „Ich habe den ,Gegner' vorhin kurz auf dem Bildzeichner
gehabt", sagte Burke langsam, „und mir eben die
gespeicherten Muster vorgespielt."
    „Na und ...?" fragte Kendall verwundert.
    „Das Zielschiff hat nicht die vorschriftsmäßige
Manöverzeichnung, Frank. Es hat überhaupt keine
Kennzeichnung."
    Franklin zuckte zusammen. Blitzschnell jagten die Gedanken durch
sein Hirn. Es juckte ihn in den Fingern, näher an das Zielschiff
zu steuern und anzulegen, um das Innere zu inspizieren.
Wahrscheinlich hatte die Manöverpositronik einige harte Nüsse
für sie vorbereitet.
    Aber wenn es nun tatsächlich nicht das Manöverschiff
ist...?
    Er riß den Raum Jäger scharf nach Steuerbord, schaltete
sämtliche Instrumente ein und peilte einen fiktiven Punkt
außerhalb des Planetoidengürtels an. Dann beschleunigte
er.
    „Bist du wahnsinnig geworden?" schrie Eddie Burke mit
überschnappender Stimme. „Du verstößt gegen
beinahe alle Punkte der Manöverordnung!"
    „Stimmt", erwiderte Kendall gelassen. „Aber ein
un
    gezeichnetes Zielschiff verstößt ebenfalls gegen die
Manöverordnung."
    „Vielleicht ein neuer Trick", sagte Burke lahm.
    „Oder ein Schiff, das dort nichts zu suchen hat."
    „Du meinst, es wäre gar nicht das Zielschiff gewesen?
Aber dann müssen wir doch weitersuchen!" Er seufzte
resignierend. „Na, das würde uns auch nichts mehr nützen,
nachdem du mit allen Instrumenten fliegst."
    „Stell mir eine Verbindung zur ARGUS her!" befahl
Franklin Kendall.
    „Wie du willst, mein Junge", murmelte Burke ergeben.
    Sekunden später meldete sich die Funkzentrale des
Manöverbeobachtungsschiffes.
    „Nun, Sie Unglücksrabe", sagte der Funker. Sein
Gesicht auf dem Bildschirm musterte Kendall mitleidig. „Sicher
brauchen Sie einen Peilstrahl. Genieren Sie sich nicht; schaden kann
es nun auch nichts mehr."
    „Verbinden Sie mich bitte mit Oberleutnant Davis!"
sagte Franklin.
    Dem Funker fielen fast die Augen aus den Höhlen.
    „Mann!" ächzte er. „An Ihrer Stelle würde
ich mich hüten, dem Prüfungsleiter unter die Augen zu
kommen. Warten Sie lieber, bis er Sie ruft."
    „Es ist wichtig", erklärte Franklin fest. „Ich
habe eine Betameldung zu machen."
    „Junge, Junge!" entfuhr es dem Funker. „Na,
bitte! Wenn du es nicht anders haben willst..."
    Das Bild erlosch und zeigte kurz danach das schmale Gesicht von
Oberleutnant Joel Davis. Davis war der Chefausbilder jenes Jahrgangs
gewesen, zu dem Kendall gehörte. Heute leitete er das
Abschlußmanöver.
    Das Gesicht des Offiziers wirkte undurchdringlich.
    „Hier Davis! Bitte sprechen Sie, Kendall!"
    Franklin schluckte. Wenn er falsch gehandelt hatte, ritt er sich
jetzt noch tiefer in den Dreck. Doch es gab kein Zurück mehr.
    „Kadett Kendall meldet Sichtung eines ungezeichneten
Raumschiffs im Manöversektor A-7, Sir. Schiff wurde
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