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PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

PR TB 055 Vom Weltraum Besessen

Titel: PR TB 055 Vom Weltraum Besessen
Autoren: Perry Rhodan
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herumgewirbelt, sah ab und zu ein
Stückchen hellen Himmels zwischen den Eingeborenen
hindurchschimmern und mußte seine ganze Aufmerksamkeit darauf
verwenden, seinen Druckhelm vor harten Berührungen mit dem
Felsboden zu schützen. Glücklicherweise reichte die
automatische Druckregulierung des leichten Raumanzuges aus, ihn vor
Quetschungen und Rippenbrüchen zu bewahren. Seltsamerweise
empfand er keine Angst vor den Yllians, wenn er auch das Motiv für
seine Ruhe nicht erkannte.
    Plötzlich fiel er einige Meter. Er kam kurz
frei, sah Helligkeit und eine graue, zerklüftete Felswand und
stürzte mit dem Rücken auf etwas Weiches, Nachgiebiges.
Dabei rollte er herum und entdeckte, daß die Eingeborenen ihn
die steil abfallende Felsenküste hinab transportierten. Sie
hatten in Abständen von wenigen Metern aus ihren Leibern
halbrunde Vorsprünge gebildet, die ihn auffingen, langsam
durchgleiten ließen und erneut fallen ließen.
    Bei einer weiteren Drehung sah er tief unter sich
die weißen Schaumkämme der Brandung um den Fuß der
Klippen tosen. Der Ozean schickte immer neue Wogen vor, die an den
Felsen nagten. Dieser Prozeß ging unendlich langsam vor sich,
aber irgendwann einmal, vielleicht in einer Million Jahren oder auch
zwei würde das Meer den Kontinent begraben haben. Vielleicht hob
der Druck der abgelagerten Sedimente dann an anderer Stelle einen
neuen Kontinent aus der Wasserwüste.
    Diese Überlegungen erschienen ihm in seiner
Lage unsinnig, aber er konnte sie nicht zurückdrängen.
    Erst als er zwischen den Leibern einiger Yllians
unter die
    Meeresoberfläche tauchte, machte er sich
ernsthaft Gedanken über seine eigene Zukunft. Er sagte sich
zwar, daß die Yllians ihn offensichtlich nicht umbringen
wollten. Dazu hatten sie genügend Gelegenheit gehabt und nicht
genutzt. Doch wenn sie nicht wußten, daß er nur für
begrenzte Zeit unter Wasser leben konnte und nicht unter achthundert
Meter Tiefe, dann würde er möglicherweise versehentlich
sterben müssen.
    Dieser Gedanke gefiel ihm überhaupt nicht. Es
erschien ihm so unsinnig, auf derartige Weise zu Tode zu kommen, daß
er sich gegen die Umklammerung wehrte.
    Gegen die Übermacht der Tentakel hatte er
jedoch keine Chancen. Sie zogen ihn unerbittlich tiefer. Die silbrige
Helligkeit der Oberfläche wich schnell der Dunkelheit tieferer
Schichten. Gern hätte Franklin seine Helmlampe eingeschaltet.
Doch er vermochte die Arme keinen Zentimeter zu bewegen.
    Mit einemmal hatte er den Eindruck, als würde
es unter ihm heller. Zuerst glaubte er, mit den Füßen
voran zur Oberfläche zurückgebracht zu werden, dann aber
entdeckte er, daß die Helligkeit nur von einer eng begrenzten
Stelle ausging und außerdem rötlich gefärbt war.
    Die Yllians zogen ihn auf die Lichtquelle zu. Ein
natürliches Felsentor tauchte auf und warf die rötliche
Helligkeit in die Dunkelheit der See. Das Tor erweiterte sich zu
einem breiten Tunnel, der schnurgerade in den kontinentalen Sockel
führte. Kendall erhaschte ab und zu einen Blick auf kleinere
Stolleneinmündungen in den Seitenwänden des Tunnels. Auch
von dort leuchtete düsterrotes Licht heraus. Die Art der
Lichtquellen war Kendall ein Rätsel. Das Licht kam von
unregelmäßigen Flecken unterschiedlicher Größenordnung
an Decke und Wänden; es sah so aus, als hätte die
strahlende Substanz ehemals alles bedeckt und sei allmählich
abgebröckelt.
    Eine Atmosphäre gab es in dem Tunnel nicht;
er war vollständig mit Wasser gefüllt. Deshalb atmete
Franklin Kendall auf, als die Wände vor ihm zurückwichen
und einen hochgewölbten Felsendom bildeten. Seine Begleiter
schwammen auf eine Sandbank zu, die in ungefähr zweihundert
Metern Entfernung aus der Wasseroberfläche ragte. Das andere
Ende der Felsenhalle war nicht abzusehen.
    Sie zogen ihn an Land, ließen ihn los und
wichen zurück.
    Franklin öffnete seinen Helm, atmete
vorsichtig die kühle, nach Fisch, Algen und Fäulnis
riechende Luft ein und musterte
    die Yllians, die einen Kreis um ihn gebildet
hatten. Es waren höchstens fünfzig Eingeborene, viel
weniger also, als auf dem Plateau erschienen waren.
    Kendall prüfte den Translator. Das kleine
Gerät galt als wasserfest; ob es den Druck in einigen hundert
Metern Meerestiefe ausgehalten hatte, würde sich herausstellen.
    „Ich bin ein Freund“, sprach er laut
und sorgfältig akzentuierend. Er lauschte den eigenartigen
Tönen, die aus dem Lautsprecher des Translators drangen, und
hoffte inbrünstig, daß die
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