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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister
Autoren: Perry Rhodan
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von transparenten Wänden verdeckt. Alle
paar Minuten erschien eine Lücke darin, der Eingang zu einem
Poltriebwagen wurde sichtbar, und die Passagiere konnten ein- oder
aussteigen.
    Hawk stellte sich an die Bahnsteigwand, an der in großen
Leuchtbuchstaben BARRIER CITY - CENTRE stand.
    Kurz darauf öffnete sich ein Einstieg. Er sprang in den
Wagen, setzte sich in einen bequemen Schalensessel, und schon schoß
das Fahrzeug davon.
    Ihm gegenüber saß eine junge Frau mit den Symbolen
einer Kosmo-Genetikerin am linken Ärmel.
    Er neigte leicht den Kopf.
    »Ramo Khaw!« stellte er sich vor, dem guten alten
Brauch der Oxtorner seiner Generation folgend - ausgenommen der
Tatsache, daß der Name nicht stimmte.
    Zu seiner grenzenlosen Verblüffung erwiderte die Frau diese
Höflichkeitsgeste nicht. Sie lächelte nur und sagte:
    »Ich sehe an Ihrem Ärmel, daß Sie Raumfahrer
sind. Hatten Sie eine weite Reise?«

    Omar überlegte, ob er sie überhaupt einer Antwort
würdigen sollte, nachdem sie sich nicht vorgestellt hatte.
    »Denken Sie über Ihre Unaufrichtigkeit nach?«
fragte sie leise und fügte hinzu: »Der Weg von Andromeda
nach Oxtorne ist weit, nicht wahr - Mr. Hawk ...?«
    Eine Agentin der Galaktischen Abwehr! durchfuhr es ihn
siedendheiß.
    Aber dann entdeckte er, wie es seltsam um ihre Mundwinkel zuckte -
und mit einemmal riß es ihn von seinem Sessel.
    »Nancy!«
    Er zog sie an den Händen an sich.
    »Vater!« hauchte sie - und brach in Tränen aus.
    Er strich ihr wieder und wieder über den Kopf.
    So hatte er sich das Zusammentreffen mit seiner Tochter nicht
vorgestellt.
    Behutsam löste er ihre Hände von seinen Schultern und
    Schob sie ein Stück von sich weg.
    »Gut siehst du aus, Nancy. Aber ...«, er drohte ihr
mit dem Finger, » ... was ist das für eine Art, seinen
heimgekehrten Vater zu empfangen ...?«
    Nancy-Oira Hawk schneuzte sich heftig und wischte sich die Tränen
von den Wangen.
    »Und was ist das für eine Art, seine Tochter zu
belügen?« konterte sie scherzhaft. »Ich habe dich
sofort erkannt, Vater. Aber du . . ., du hast mich nur mürrisch
angestarrt, weil ich deine Lügenvorstellung nicht erwiderte!«
    »Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt«,
gestand Omar. »Ich dachte schon, die GA wäre mir auf die
Spur gekommen, obwohl mir das - gelinde gesagt - unerklärlich
gewesen wäre.«
    Sie wölbte die Brauen.
    »Du willst doch nicht behaupten, daß du die
Galaktische Abwehr fürchten mußt? Mr. Mercant war in
letzter Zeit mehrmals bei uns zu Besuch - mit diesem unausstehlichen
Bully...!«

    »Natürlich brauche ich die GA nicht zu fürchten«,
beruhigte er sie. »Aber ich habe meine Gründe dafür,
diesen Besuch auf Oxtorne geheimzuhalten.«
    Er zog sie zur Tür, als der Wagen hielt.
    »Daheim mehr. Wie geht es Mutter?«
    »Gut, Vater. Aber sie ... sie ...« Nancy schüttelte
den Kopf. »Das soll sie dir selbst erzählen. Komm! Wir
nehmen ein Taxi!«
    »Nein, mein Kind. Du nimmst ein Taxi. Ich komme nach.
Niemand braucht mich zu erkennen.«
    Er schob sie sanft aus der geöffneten Tür, sprang
hinterher und eilte mit langen Schritten nach der anderen Seite des
Bahnhofs davon.
    Barrier City war so sehr gewachsen, daß Omar Hawk sich
anfänglich nicht mehr zurechtfand. Dort, wo bei seinem letzten
Besuch die schimmernde Kuppel des Interstellaren Postamtes gestanden
hatte, ragte nun ein mindestens zwanzigstöckiger Bau aus
übereinandergeschichteten, transparenten Segmenten in den
stauberfüllten Himmel Oxtornes. Selbst von der Straße aus
konnte man die langen Schaltbänke der Positronengehirne, die
flackernden Hyperkombildschirme und die Tausende und Abertausende an-
und ausgehender Kontrollampen der Telekomvermittlung, des
Visiphondienstes und der Syn-chron-Translatoren sehen.
    Vor hundert Jahren, so dachte er stolz, wäre kein Oxtorner
    - nicht einmal ein radikal fortschrittlicher - auf den Gedanken
gekommen, in dieser Welt der Erdbeben, der Glutstürme und der
extremen Temperaturschwankungen ein derartiges Gebäude zu
errichten.
    Als er dann weit im Hintergrund, vor der grauen Silhouette der
Impenetrable Barrier, die gigantische Halbkugel einer Galaktischen
Transmitterzentrale entdeckte, als er hinter dem Ge

    birgsmassiv den Glutschweif eines startenden Raumschiffes sah, da
spürte er einen schmerzhaften Stich in der Brust.
    Für diese Gegenwart hatte er als junger Mann sein Leben
eingesetzt, war er vom Rat der Alten verbannt worden in die Wildnis
und hatte ihnen bewiesen, daß
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