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PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister

Titel: PR TB 045 Die Letzte Waffe Der Meister
Autoren: Perry Rhodan
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von

    durcheinander wimmelnden Zwergen aus der Höhle geschoben
wurde und den Steilhang hinabstürzte.
    Die Zwerge folgten einer hinter dem anderen, mit gesenkten Köpfen
und leeren Händen ...
    Vor einer Stunde hatte sich ein Beiboot der FREEDOM herabgesenkt.
Tengri Lethos und Baar Lun waren auf Omar Hawk zugeeilt und hatten
ihn begrüßt wie einen verlorenen Sohn.
    Jetzt war es Nacht. Sie saßen um den blauweißen
Glutschein eines Atomofens vor der Höhle der Tlunx. Die Zwerge
hatten sich in einem weiten Kreis um sie versammelt und beobachteten
von dort aus die Verhandlungen ihres derzeitigen Anführers
Atorby mit den Fremden.
    Atorby wirkte älter, viel älter, als Hawk ihn in
Erinnerung hatte. Sein Blick war unstet und furchtsam geworden, und
die schmalen Hände zitterten ununterbrochen.
    Er sah den Hüter des Lichts an, als er auf dessen Frage
einging. Mit leiser, vibrierender Stimme berichtete er:
    »Wir waren die Geheimwaffe der Meister der Insel. Sie ließen
uns von Wesen heranzüchten, die sie >Gen-Modulatoren<
nannten. Diese Gen-Modulatoren statteten uns mit zahlreichen
Parafähigkeiten aus - und zugleich mit einem krankhaft
gesteigerten Minderwertigkeitskomplex, der uns zu Psychopathen
machte, uns mit Haß auf alle anderen Intelligenzwesen des
Universums erfüllte.«
    »Auch auf die Meister der Insel?« fragte Omar.
    »Auch auf die Meister der Insel. Unsere Unterwürfigkeit
ihnen gegenüber entsprang nur dem Wissen, daß sie Macht
über uns besaßen, daß es ganz in ihrem Ermessen lag,
ob und wann wir aus der Verbannung unter die normale Existenzebene
Taa-funs befreit würden und ob wir die Konditionierung
erhielten, die unsere multiplen Paragaben erst dauerhaft werden
ließ.«

    Er schwieg, und auf seinem runzligen Gesicht breitete sich tiefe
Resignation aus.
    Wieder ergriff Tengri Lethos das Wort.
    »Stimmt es, daß ihr nicht durch die MdI, sondern durch
meine Manipulation mit den Existenzebenen Taafuns befreit wurdet,
Atorby?«
    »Ja, es stimmt. Aber damals glaubten wir, die Meister der
Insel hätten uns . . .«, er zögerte, » . . .
aktiviert.«
    Omar Hawk zog die Luft scharf durch die Zähne.
    Dieses »aktiviert« hatte geklungen, als spräche
jemand darüber, daß man ein bestimmtes Spielzeug
aufgezogen hätte!
    Atorby wandte ihm sein Gesicht zu.
    »Wir hielten dich für einen Meister, als du auf Lawepon
landetest. Doch dann gerietest du in eine Abwehrschaltung der Halle
der Macht und beschädigtest den Wächter. Wir merkten es
allerdings erst, als wir auf das Fragment der ehemaligen
Wachpositronik stießen und erkannten, daß ihre
Schaltfelder sinnlose Befehle erteilten.«
    Unwillkürlich mußte Hawk lächeln.
    »Die Geisterprojektionen, was?«
    »Ja, das Fragment funktionierte außerhalb jeder Logik.
Die Geisterprojektionen waren Ausfluß eines kranken
Positronengehirns. Ich stellte die Informationsbasis wieder her und
erfuhr von ihr die Wahrheit. Von da an verfolgten wir dich.«
    »Und auf Aphrodite verlort ihr eure Parafähigkeiten?«
    »Nicht nur das. Uns wurde plötzlich auch zum erstenmal
bewußt, welche Verbrechen wir begangen hatten. Wir konnten uns
ausrechnen, daß wir von nun an für jede intelligente Rasse
Freiwild sein würden. Deshalb versenkten wir unsere Flotte im
Meer, versteckten unsere Energiewaffen und unsere Kleidung. Wir
wollten erreichen, daß Besucher dieses Planeten uns für
Eingeborene hielten.«
    Der Oxtorner nickte.
    »Was gedenkt ihr in Zukunft zu unternehmen, Atorby?«
    Der Zwerg blickte ihn verständnislos an.
    »Was soll diese Frage? Wir haben uns schwere Verbrechen

    zuschulden kommen lassen, indem wir zwei große Raumflotten
und die Bewohner eines Planeten vernichteten. Ihr werdet uns kaum
leben lassen, und wenn, dann nur auf einem Strafplane-ten, nicht
wahr?«
    Omar Hawk lächelte unterdrückt. Dann wurde er wieder
ernst.
    »Gewiß, ihr habt euch schwer versündigt, indem
ihr die intelligenten Bewohner eines ganzen Planeten ausgerottet
habt. Aber die Verantwortung dafür liegt nicht bei euch, sondern
bei den Meistern der Insel.«
    »Das kann uns nicht völlig von aller Schuld
freisprechen!« widersprach der Zwerg.
    »Allerdings nicht«, warf Tengri Lethos ein. »Jeder
trägt Verantwortung für sein Tun, und weder fremder Zwang
noch eigene geistige Verwirrung können sie ganz von ihm nehmen.«
    »Wir nehmen jede Strafe auf uns«, sagte Atorby mit
gesenktem Kopf.
    »Ihr habt es gesagt, und ihr habt eure Strafe bereits selbst
auf euch genommen, indem ihr aller
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