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PR TB 044 Mission in Andromeda

PR TB 044 Mission in Andromeda

Titel: PR TB 044 Mission in Andromeda
Autoren: Perry Rhodan
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sich und das Walzenschiff gelegt hatte, ließ er den

    schlaffen Körper seines Gefangenen zu Boden sinken und ruhte
sich einige Minuten lang aus. Sherlock stand dabei und fauchte leise.
    Omar warf einen Blick zu der gigantischen Kugel an der Landspitze.
Er lächelte grimmig. Nein, es hatte keinen Sinn, den Gefangenen
an Bord zu bringen. Der Hathor würde nichts aus ihm herausholen,
weil er selbst geistige Gewaltanwendung als verabscheuungswürdig
betrachtete.
    Wenn etwas zu erreichen war, dann nur hier — und mit
völliger Kompromißlosigkeit.
    Nach einer Weile öffneten sich die Schlitzpupillen des
Maahks.
    Omar Hawk erhob sich und stellte sich so, daß seine Füße
sich hinter dem sichelförmigen Wulstkopf des Maahks befanden.
Die Frequenz seines Helmfunkgerätes hatte er vorher
festgestellt. Der Gefangene würde ihn hören, und er würde
ihn auch verstehen, da Omar das Kraahmak einwandfrei beherrschte.
    »Welche Stellung nimmst du an Bord eures Schiffes ein?«
    Der Maahk schwieg. Er starrte schräg nach hinten, um seinen
Gegner sehen zu können.
    Omar schob seinen Fuß unter den Wulsthelm und drückte
die Stiefelspitze gegen das Atemluftventil am Rumpfansatz. Es dauerte
etwa eine halbe Minute, bevor der Maahk unruhig wurde.
    Plötzlich schnellten seine tentakelähnlichen Arme nach
hinten, umklammerten Hawks Beine und versuchten, den Oxtorner zu Fall
zu bringen. Anscheinend hatte der Gefangene noch nicht gemerkt, daß
er keinen normalen Terraner vor sich hatte.
    Hawk stemmte die Füße gegen den Boden und rührte
sich nicht. Erst, als der Maahk versuchte, sich zur Seite zu rollen,
gab Omar seine Passivität auf. Er schlug beidhändig zu.
Seine stahlharten Handkanten hieben gleichzeitig gegen beide Arme.
    Ein Schrei der Wut gellte in Omars Helmempfängern.
    Die Arme des Maahks fielen wie gelähmt herab.
    »Beantworte meine Frage!« drängte Omar.
    Zugleich preßte er wieder das Atemluftventil zu. Wieder nahm
die Wasserstoffkonzentration in dem Raumanzug des Gefangenen ab,
während die aufgeheizten Ammoniakgase, die er ausatmete, sich
über die Grenze des Erträglichen hinaus konzentrierten.
    Der Maahk antwortete noch immer nicht.
    Omar Hawk kniff die Lippen zusammen. Ihm widerstrebte das, was er
tat, aber er wußte, daß er es tun mußte. Das Leben
von Milliarden Tefrodern wog schwerer als die Todesangst eines
Mörders.
    Aber der Gefangene verlor das Bewußtsein, ohne ein Wort
gesprochen zu haben.
    Omar zog den Fuß zurück und wartete.
    Eine befehlende Stimme erscholl in seinem Telekom.
    »Lassen Sie den Maahk frei und kommen Sie zurück an
Bord, Hawk!«
    Es war Lethos’ Stimme.
    Omar antwortete nicht.
    Lethos’ Stimme wurde drängender.
    Dann materialisierte der Hüter des Lichts unmittelbar neben
ihm.
    »Warum antworten Sie nicht, Hawk?« fragte er
vorwurfsvoll.
    Omar blickte in die bernsteingelben Augen und fragte sich, was
wohl in diesem Augenblick hinter der Stirn des Hathors vorgehen
mochte.
    »Weil eine Diskussion sinnlos ist, Lethos«, antwortete
er.
    »Seien Sie vernünftig«, bat Lethos. »Das
Verachtenswerteste, was ein vernunftbegabtes Wesen tun kann, ist, ein
anderes vernunftbegabtes Wesen zu quälen.«
    »Ich quäle den Maahk nicht; ich beweise ihm nur, daß
sein Leben in meinen Händen liegt, daß ich ihn töten
kann, falls er nicht tut, was ich von ihm verlange. Und ich verlange
nichts, was er nicht geben kann.«
    Der Gefangene öffnete die Schlitzpupillen. Mit einem heiseren
Schrei schnellte er sich empor

    und warf sich auf den Oxtorner. Hawk schmetterte ihm die Handkante
gegen die Brust, und er brach zusammen.
    Als er sich umwandte, war der Hathor verschwunden. Er mochte
eingesehen haben, daß er den Oxtorner nicht von seinem Vorhaben
abbringen konnte, nicht in dem seelischen Zustand, in dem er sich
befand.
    Omar Hawk bückte sich und packte den blaugrauen Raumanzug des
Gefangenen, zog ihn daran empor und stellte ihn vor sich hin. Der
Maahk schwankte, aber er fiel nicht wieder um. »Du kannst gegen
mich nichts ausrichten«, sagte Omar eindringlich. »Auch
deine Gefährten im Schiff können dir nicht helfen. Und
wahrscheinlich denkst du, selbst Hunderte eurer Kampfschiffe würden
gegen uns unterliegen.«
    »Das ist eine Lüge!« fuhr der Maahk auf. »Ihr
habt ein großes, kampfstarkes Schiff, aber mit einem maahkschen
Flottenverband könntet ihr es niemals aufnehmen. Man würde
euch in eine Gaswolke verwandeln!«
    »Vielleicht — vielleicht aber auch nicht. Ich würde
es darauf ankommen
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