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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen
Autoren: Perry Rhodan
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brannte es
in der Wunde.
    Hawk duckte sich, steuerte verbissen die Schaukelbewegungen aus
und nahm die Prankenhiebe der Bestie stöhnend hin. Messerscharfe
Krallen zerfetzten seine Haut; selbst die Konstitution eines
Oxtorners schützte nur bedingt.
    Als der obere Rand der Schlucht auftauchte, lenkte Omar den
Gleiter hart nach links. Er beugte sich über den Bordrand und
sah festen Fels unter sich. Ohne Rücksicht auf das Material
schaltete er den Antrieb ab.
    Das Fahrzeug krachte wie ein Felsbrocken auf den Boden, rutschte
noch einige Meter und blieb mit dem Bug über einer Spalte
hängen.
    Omar ließ sich über den Rand fallen. Hinter ihm brüllte
die Bestie vor Zorn und Blutgier. Er zog seinen Impulsstrahler und
richtete die Mündung auf die Silhouette des Untiers, die sich
schwarz und groß gegen die lichtdurchflutete Helligkeit der
Nebelbank abhob. Doch er schoß nicht.
    Im letzten Augenblick dachte er daran, daß von dem Sender
aus wahrscheinlich das ganze Gebirge kontrolliert würde. Und die
Energieentladung eines Blasters war mit entsprechenden Instrumenten
auf viele Hunderte von Kilometern zu orten.
    Er ließ die Waffe fallen und wich dem nächsten Angriff
durch einen raschen Sprung aus. Dann schnellte er sich vor. Die Linke
krallte sich in den haarigen Nacken des Tieres, die Rechte führte
einen furchtbaren Hieb gegen den massigen Kopf. Mit einem hohlen Laut
zerbrach die Schädeldecke. Die Bestie sank in sich zusammen.
    Omar musterte sie kurz: den wuchtigen Leib, die langen
    und breiten Beine und die tellergroßen Pranken. Gelbliche
Augen glotzten stumpf aus dem katzenhaften Schädel. Eine
Raubkatze, aber von den Ausmaßen eines terranischen Flußpferds.
    Hawk nahm sich nicht mehr als eine halbe Sekunde Zeit für
diese Musterung. Dann übersprang er den Gleiter mit einem Satz.
Dicht vor sich sah er die Kante der steil abfallenden Schlucht. Er
sah sie durch einen Schleier von Tränen, die der rasende Schmerz
in Kopf, Nacken und Rücken hervorrief.
    Doch jetzt war keine Zeit dafür, die eigenen Wunden zu
behandeln.
    Omar ließ sich, die Füße voran, den Steilhang
hinabgleiten. Der Aufprall war hart, sogar für ihn, obwohl er
ihn mit einer Rolle auffing. Er schrie unwillkürlich, als seine
blutende Schulter mit den scharfen Felskanten in Berührung kam.
    Der Angriff einer zweiten Bestie brachte ihn schnell auf andere
Gedanken. Er brach ihr mit einem Handkantenschlag das Genick.
Flüchtig nur dachte er daran, daß ein Terrageborener schon
gegen das erste Tier keine Chance gehabt hätte.
    Dann stürmte er mit weiten Sätzen in den wallenden
Nebel. Brüllen, Fauchen und Kreischen schallte ihm von dort
entgegen. Jäh tauchten die Körper eines halben Dutzends
kämpfender Raubtiere auf; zwischen ihnen bewegte sich der Okrill
- lautlos, gewandt und tödlich.
    Omar lief weiter. Sherlock brauchte keine Hilfe.
    Er stolperte über stacheliges Gestrüpp, Felsbrocken und
die Körper toter Raubkatzen. Seine Blicke versuchten, den Nebel
zu durchdringen.
    Sein Mund rief Oiras Namen.
    Aber er fand sie nicht.
    Fast besinnungslos vor Angst taumelte er von Wand zu Wand, kroch
auf allen vieren über den Boden, tastete suchend umher ...
    Nichts!
    Unbändige Wut kroch in ihm hoch, eine Wut, wie er sie noch
nie kennengelernt hatte. Eine Raubkatze, die ihm zufällig über
den Weg lief, sprang er so ungestüm an, daß
    ihre Knochen von dem Anprall zersplitterten.
    Ein zweites Tier wollte davonlaufen. Er packte es und
zerschmetterte es an der Felswand.
    Sein Kampfgeschrei hallte schauerlich durch die Schlucht.
    Und mitten im Echo war plötzlich ein dünner, klagender
Laut...!
    Die aufgestaute Wut brach im selben Augenblick zusammen. Omar wich
dem nächsten Angreifer aus und kletterte wie rasend die Wand
empor - denn von dort oben war der Laut gekommen.
    Er fand Oira in einer Nische mitten in der Wand. Zusammengekauert
hockte sie darin. Blut sickerte aus ihrem Haar, lief über das
ebenmäßige Gesicht. Aber es handelte sich nur um eine
Schürfwunde.
    Für einen langen, langen Atemzug vergaß Omar alle seine
Vorsätze. Er hielt sie in seinen Armen, küßte sie und
sprach leise auf sie ein. Doch es war kein fleischliches Begehren
dabei, nur die Freude darüber, sie lebend zu finden und das
Bedürfnis, sie zu trösten.
    Als die Nebel zerrissen, tauchte auch Sherlock wieder auf. Sein
Erscheinen brachte Omar in die Wirklichkeit zurück.
    Die Aufgabe war noch nicht erfüllt.
    Oira über den blutverkrusteten Schultern, den Okrill an
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