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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen
Autoren: Perry Rhodan
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Omar!“
    Er zuckte die Schultern.
    „Lassen wir das jetzt, Mädchen. Wir sind im Grunde
genommen nicht viel weiter als vor fünf Minuten. Nur, daß
Sherlock inzwischen aufgetaucht ist. Ohne ihn lebte ich übrigens
nicht mehr.“
    Er wollte sie zurückreißen, konnte es aber nicht mehr
verhindern, daß Oira sich kniete und seinen Okrill umarmte.
Dabei ließ das Tier sonst keinen Fremden an sich heran.
    Doch dann hielt er mitten in der Bewegung inne. Sherlock hatte die
Augen geschlossen und ließ sich widerstandslos auf das breite
Maul küssen.
    Und dann nieste er sogar - das untrügliche Zeichen für
vollste Zufriedenheit!
    „Hm!“ sagte er und räusperte sich den Kloß
aus der Kehle, der ihn plötzlich beengte. „Wisch dir den
Mund ab und sieh zu, daß du mitkommst. Oder möchtest du
das Erscheinen des nächsten Mordkommandos abwarten?“
    Mit rotem Gesicht erhob sie sich.
    Omar redete leise auf sein Tier ein, dann gab er ihm einen
vorsichtigen Klaps auf das Hinterteil.
    „Los, Sherlock! Hiih!“
    Er wiederholte die Handbewegung bei Oira, da sie keine Anstalten
machte, ihm zu folgen. Dann lief er hinter dem Okrill her.
    Diesmal beeilte sie sich.
    Sherlock vergeudete keine Sekunde mit Suchen. Er fand
    sich mit Hilfe seines Superinfrarotspürsinns in dem Labyrinth
unter der Stadt Soma mühelos zurecht. Sein unglaublich feines
Gehör verriet ihm zudem jeden Roboter auf hundert Meter
Entfernung durch den Fels hindurch. So vermochte er weiteren
unangenehmen Begegnungen auszuweichen.
    Nach weniger als zehn Minuten hatten sie einen Gang gefunden, der
sie bis an den Rand der Stadt Soma brachte. Sie mußten dazu
über zwanzig Kilometer marschieren, und Omar trug Oira auf den
Schultern, damit es schneller ging.
    Die Platte, die durch ein Zahnstangenwerk bewegt werden konnte,
war nicht einmal getarnt. Als Omar dicht hinter Sherlock ins Freie
trat, schloß er sekundenlang die Augen vor dem grellen Schein
der blauweißen Sonne Shril, die soeben hinter der
blauschwarzen, düsteren Masse des Gebirges im Osten aufging.
    Mit dem schußbereiten Impulsstrahler in der Faust stieg Omar
auf einen Baum und blickte über die weite Ebene hinüber zur
Stadt. Die Turmbauten leuchteten silbern im Morgenlicht gleich einem
gigantischen Diadem - und der von Buschgruppen unterbrochene Rasen,
der sich von ihrem Rand den halben Kilometer bis zum Ausgang und noch
weiter nach Osten erstreckte, wirkte gepflegt wie ein künstlich
angelegter Park. Wahrscheinlich war er das auch.
    Südlich war eine Gruppe eigentümlich geformter Roboter
zu sehen. Offenbar handelte es sich um Spezialmaschinen zur
Parkpflege, denn sie ließen hinter sich einen breiten Streifen
gemähten Rasens zurück, obwohl das dichte Gras ohnehin
nirgends höher als zehn Zentimeter stand.
    Ein Bild des Friedens.
    Kaum zu glauben, dachte Omar, daß von hier aus der
heimtückischste aller Angriffe gegen einen bewohnten Planeten
ausging.
    Er stieg von seinem luftigen Sitz herab und winkte Oira.
    Sie kam lächelnd auf ihn zu.
    Wieder einmal mußte er sich zwingen, sie nicht einfach in
die Arme zu reißen, wie er es schon einmal getan hatte. Es war,
als ginge ein prickelnder elektrischer Strom von ihr aus.
    Omar wandte sich schroff ab.
    Eine Berührung in diesem Augenblick hätte ihn den
Verstand gekostet. Er biß die Zähne zusammen und fragte:
„Dieses Gebirge - ist es das Shan’Ira-Gebirge?“
    Sie sah ihn lange an. Leise antwortete sie:
    „Es ist das Shan’Ira-Gebirge.“ Sie wies nach
Südosten. „Dort etwa liegt der Rudra, der höchste
Berg des Gebirges. Du kannst ihn jetzt nicht sehen, eine Wolkenwand
steht davor. Aber sobald sie weicht, haben wir den besten
Orientierungspunkt, den wir uns denken können.“
    Oira ließ den Arm sinken und hob für einen Herzschlag
die Hand, als wollte sie Omars Schulter berühren. Im letzten
Moment zog sie die Hand zurück.
    „Wahrscheinlich werden wir nur hingehen, um dort gemeinsam
zu sterben. Aber vielleicht ist es das Beste, was wir noch tun können
...“
    Omar preßte die Zähne so fest aufeinander, daß es
knirschte. Er atmete einige Male tief aus und ein, dann hatte er sich
wieder völlig in der Gewalt.
    „Du irrst dich, Mädchen. Es wäre nicht nur
sinnlos, sondern auch gefährlich, so zu denken. Wenn wir
versagen, sterben nicht nur die Menschen von Oxtorne, sondern auch
die Menschen vieler anderer Planeten.“
    Seine Erwiderung ernüchterte sie offenbar. Oira nickte
verstehend.
    „Verzeih mir bitte. Ich ...“
    „Hör auf
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