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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen
Autoren: Perry Rhodan
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Befürchtungen Omars.
Der Okrill mußte sofort nach dem geglückten Anschlag aus
dem Shift gesprungen sein. Entsprechend seiner Abrichtung griff er
den Gegner kompromißlos an, das hieß, er setzte seine
stärkste Waffe ein: die Zunge, die bis zu acht Meter
vorgeschnellt werden konnte und elektrische Schläge von maximal
zehn Megavolt Spannung austeilte. Aus irgendeinem Grund waren dabei
die Sicherungen des Atomaggregats überbrückt worden. Die
folgende Explosion hatte die Baumaschine zerrissen, obwohl sie keine
Atomexplosion im Sinne des Wortes, sondern nur die explosive Freigabe
atomar erzeugter Energien gewesen sein konnte.
    Naturgemäß mußten die zur vermeintlichen
Unglücksstelle eilenden Bauarbeiter den Okrill für alles
verantwortlich machen. Sie hatten sich sowieso jede Nacht der
Überfälle ungezähmter Tiere zu erwehren.
    Die Wirkung des Warnschusses begann bereits wieder nachzulassen.
Oxtorner ließen sich nicht einschüchtern. Omar wußte,
er mußte sie innerhalb der nächsten Minute überzeugt
haben - oder sie würden sowohl Sherlock als auch ihn in Stücke
reißen.
    „Hiih, Sherlock!“ schrie er. „Hierher!“
    „Das Tier stieß ein letztes drohendes Fauchen aus.
Dann wandte es sich um und watschelte zu ihm zurück.
    Er klopfte auf das breite Maul und erntete ein befriedigtes
Niesen.
    Aus der Gruppe der Arbeiter erschollen laute Rufe. Kurz darauf
sprang ein einzelner Mann von seinem
    Kettenfahrzeug. Er näherte sich Omar auf zehn Meter und blieb
dann stehen, unsicher auf den Okrill blickend.
    „Kommen Sie ruhig näher, mein Freund!“ forderte
Omar ihn lächelnd auf. „Sherlock wird Sie niemals
angreifen, wenn Sie keine feindliche Handlung begehen.“
    Der Mann trat unentschlossen von einem Fuß auf den anderen.
    „Sie haben nicht gesehen, wie er Sascha mitsamt seiner
Maschine in die Luft gejagt hat. Und Sascha hat ihn bestimmt nicht
angegriffen. Wir verlangen ...“
    Omar spürte, wie ihm alles Blut aus seinem Herzen wich.
    „Einen Augenblick!“ murmelte er rauh. „Sagten
Sie Sascha ...? Sie meinen doch nicht den drittältesten
Hawk...?“
    „Genau den meine ich!“ kam es bitter zurück.
    Der Arbeiter hielt plötzlich inne. Sein Blick wurde starr.
    „Sind Sie ... bist du nicht... Omar ... Hawk ...?“
    Omar schwankte. Er schluckte krampfhaft.
    Sascha! dachte er. Mein Bruder Sascha ist tot! Der Zorn wollte
seinen Geist verwirren. Er hob die Waffe, richtete sie auf den Okrill
- und dann schob er sie stöhnend ins Halfter zurück. Nein,
Sherlock trug keine Schuld. Sascha hatte Mercant, den Sergeanten und
ihn ermorden wollen. Das Tier aber unterschied nur zwischen Freund
und Feind ...
    „Jetzt erkenne ich dich auch. Du bist Ivo Federic, der
Bruder von Law, der damals mit mir in die Verbannung
    g in g“ . . .
    Omar Hawk schloß die Augen. Die Erinnerungen wollten
    ihn überwältigen, die Erinnerungen an seinen Freund Law
Federic, den die Peitschenpflanzen auf grausame Weise töteten -
und die Erinnerung an seinen jüngeren Bruder Sascha, den er
während des Urlaubs hatte Wiedersehen wollen. Und nun war Sascha
tot, gestorben als Mörder, getötet von den Befehlen, die
er, Omar, während der Dressur dem Okrill immer wieder eingeimpft
hatte ...
    Doch dann kam ihm zu Bewußtsein, daß Sascha nicht im
vollen Besitz seines Willens gewesen sein konnte, als er den Shift
mit seiner Maschine rammte. In Wirklichkeit war der neue Anschlag
nicht von ihm, sondern von etwas Fremdem, noch Unbekannten, verübt
worden. Und der Tod des Bruders
    ging ebenfalls auf das Konto dieser Unbekannten!
    Plötzlich fiel alles Gefühlsbedingte von ihm ab. Er war
nur noch der Abwehroffizier, der sich vor eine Aufgabe gestellt sieht
und eiskalt überlegend an ihre Lösung herangeht.
    Steif aufgerichtet schritt er auf Ivo Federic zu, der
unwillkürlich zurückwich, als er in das maskenhaft starre
Gesicht des Leutnants sah. Aber Omar holte ihn schnell ein.
    Er zog das ID-Etui hervor, klappte es auf und ließ Ivo die
kalt glühende Scheibe mit dem Symbol der Galaktischen Abwehr
sehen.
    Sein Gesicht blieb unbewegt, als er klar und deutlich sagte:
    „Dies ist eine Angelegenheit, die in den Aufgabenbereich der
Galaktischen Abwehr fällt. Im Namen des Imperiums fordere ich
Sie, Ivo Federic, und alle anderen auf, zu Ihren Arbeitsplätzen
zurückzukehren. Ivo Federic, Sie werden vom nächsten
Telekom aus das Terra-Institut Nevertheless von dem Vorgefallenen
unterrichten!“
    Ivos Gesicht war grau geworden. Sekundenlang stand der
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