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PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen

Titel: PR TB 036 Die Katakomben Der Besessenen
Autoren: Perry Rhodan
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einzurichten.
    Im Unterbewußtsein jedoch erkannte er, daß Mercants
letzte Bemerkung nur ein schwacher Trost war. Gegen einen
unsichtbaren Gegner half selbst die Macht der Imperiumsflotte wenig.
    *
    Eine halbe Stunde später stand es fest: Die Spur wies nach
Barrier City!
    Omar Hawk blickte den Geheimdienstchef von der Seite an, als diese
Erkenntnis in sein Bewußtsein drang. Allan D. Mercant mußte
gewußt haben, daß der Attentäter aus der neuen
Siedlung am Fuß der Barrier gekommen war. Plötzlich wurde
ihm klar, daß er die Fähigkeiten dieses Mannes bisher
unterschätzt hatte, weil Mercant ein physisch schwacher
Erdmensch war. Aber eine ohnehin nur relative physische Schwäche
bedeutete noch lange keine Schwäche des Denkens. Und Mercant
mußte einen außerordentlichen Intelligenzquotienten
haben, sonst wäre er niemals Chef der Galaktischen Abwehr
und Träger eines
    Zellschwingungsaktivators geworden, der ihm vom menschlichen
Standpunkt aus Unsterblichkeit verlieh.
    Er räusperte sich verlegen, als er das nachsichtige Lächeln
um Mercants Augenwinkel bemerkte.
    „Darf ich die Geschwindigkeit erhöhen, Sir?“
fragte er schnell. „Der Sturm läßt zusehends nach.“
    „Fliegen Sie, so schnell Sie können, Leutnant!“
erwiderte der Solarmarschall gelassen.
    Omar ließ sich das nicht zweimal sagen. Er schob den
Schubregelungshebel bis zum Anschlag. Der Shift zitterte, als die
Korpuskularaggregate im Heck ihre volle Kraft entfalteten. Auf dem
Subradarschirm glitt die steinige Ebene schneller und schneller unter
dem Fahrzeug dahin. Der Leuchtbalken des Geschwindigkeitsmessers
näherte sich der 3 00-Kilometer-Marke. Dort blieb er stehen.
Zwar lag die Maximalgeschwindigkeit bei
fünfhundert
    Stundenkilometern, aber das galt für Atmosphären von
Terranorm. Die Luft auf Oxtorne dagegen stemmte sich wie eine Mauer
aus flüssigem Metall gegen den Bug des Shifts. Wirbelströme
zerrten am Heck, und das tiefe Grollen des Fahrtwindes übertönte
sogar die Arbeitsgeräusche des Triebwerks.
    Nach knapp zwei Stunden Flug tauchte Barrier City am Horizont auf.
Für Mercant und den Piloten waren es allerdings sechs Stunden
gewesen, denn Oxtorne rotierte dreieinhalbmal langsamer um seine
Achse als Terra.
    Nur kurz fühlte Omar Hawk Stolz in sich aufsteigen beim
Anblick der nagelneuen,
schimmernden
    Terkonitstahlkuppeln, der ameisenhaft über die Baustellen
wimmelnden Baumaschinen und der Robotkultivatoren, die gleich
gigantischen Sauriern der irdischen Urzeit über die Chliitsümpfe
krochen, Entwässerungsgräben zogen, die Vegetation
zerstückelten und sie metertief einpflügten.
    Wie schön könnte das alles sein, dachte er, wenn man die
Menschen dieser Welt in Ruhe ließe. Doch dann erinnerte er sich
der Vorlesungen und Seminare in galaktischer Geschichte und daran,
daß dem Menschen noch nie etwas geschenkt worden war. Es gab
immer wieder feindliche Mächte, die eine friedliche Eroberung
des Kosmos verhinderten - und vielleicht war das notwendig, um den
Menschen für den zukünftigen Sprung zu anderen Galaxien zu
stählen.
    Sein Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Er würde
beweisen, daß Oxtorne von Oxtornern verteidigt werden konnte.
    „Träumen Sie nicht, junger Mann!“ mahnte Mercant
leise. „Sonst verlieren Sie die Spur des Mörders. Wir
müssen wissen, woher er kam.“
    „Jawohl, Sir!“ erwiderte Omar ebenso leise.
    Er kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, als könnte
er sich so besser auf die Infrarotwahrnehmungen des Okrill
konzentrieren. Die Spur des Attentäters führte zu einer der
Arbeitersiedlungen am Nordrand von Barrier City. Dort wohnten die
Männer und Frauen, die gekommen waren, um den Kolonisten zu
helfen.
    Hawk setzte den Shift behutsam auf und ließ ihn die neue
Straße zwischen dem Neuland und der Stadt entlangrollen. Die
Gleisketten sangen ihr dröhnendes Lied. Sie hätten jede
normale Straße zermahlen, aber diese hier bestand aus einem
Unterbau von 4,8-Gravo-Fels und stahlharten Glasfaserwürfeln mit
einer Kantenlänge von anderthalb Metern. Die breiten Fugen waren
mit Thermopon vergossen, einem Material, das den extremsten
Temperaturverhältnissen widerstand und gleichzeitig elastisch
genug war, um die Straße vor Bebenschäden zu bewahren.
    Es hätte einer Nuklearbombe bedurft, die Fahrbahn zu
    beschädigen.
    „Seltsam!“ murmelte Omar. „Es sind von hier bis
nach Nevertheless rund fünfzehnhundert Kilometer. Dennoch
beweisen die Infrarotspuren einwandfrei, daß
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