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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot
Autoren: Perry Rhodan
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Angeln nach innen. Die Abschußrampe lag im
Licht von vier Handlampen. Die Bewußtlosen wurden in großer
Eile nach draußen gebracht.
    „Öffne bitte das Schiff!“ sagte Gary halblaut.
    Sie standen vor einem schlanken schwarzen Projektil, etwa fünf
Meter hoch. Es bestand im wesentlichen aus einer stählernen
Röhre mit aerodynamisch geformten Tragflächen, Flossen und
Steuereinrichtungen und zweimal drei Klammern, die jetzt auf den
Schienen der Rampe ruhten. Eine dünne, eingekerbte Linie
unterbrach die Flanke. Tresca drückte in einem bestimmten
Rhythmus gegen die Kanten, und die Platte klappte herunter. Licht
fiel ins Innere.
    „Hier steckt die galaktische Bombe“, sagte Tarn und
deutete darauf. Tresca nickte.
    „Ist sie geschärft?“ fragte Gary.
    „Ja.“
    „Entschärfe sie.“
    Sie griff nach einem schweren Schalter und drehte ihn angestrengt
in die Ausgangsstellung zurück. Ein kleiner Mechanismus lief
summend an und fuhr eine etwa unterarmlange Stange mit fünfzehn
Zentimetern Durchmesser aus einem viereckigen Würfel heraus.
Dünne, elastische Drähte spannten sich wie ein farbiges
Netz zwischen einzelnen Bauelementen. Die Stange, von orangegelber
Farbe und mit einer genarbten Oberfläche, lag jetzt bloß.
    Tresca ergriff sie und hob sie heraus. Vorsichtig trennte sie die
Drähte von den Kontaktpunkten einer gedruckten Schaltung und
stopfte sie zurück in die Maschinerie.
    „Hier!“ sagte sie zu Gary. „Was sie enthält,
ist nicht bedeutender als etwa Sprenggelatine. Am Zielort würde
die Automatik die Hülle schmelzen; sie besteht aus Praetan und
isoliert gegen alles. Erst die Verschmelzung beider
    Komponenten - die andere befindet sich in dem Würfel dort
    - bringt die ungeheuere Detonation zustande. Es entwickeln sich
Magnetlinien mit einer Ausdehnung von über vier Lichtjahren. Sie
würden den explodierenden Wasserstoff lenken können.“
    Gary wog den Stab in der Hand. Er war ungewohnt schwer.
    „Starte bitte das Schiff“, sagte er dann. „Es
ist sicherer, es verglüht in einer der zentralen Sonnen.“
    Tresca nickte, klappte die Platte wieder zurück und drückte
einen Knopf in der Säule dicht neben sich hinein. „Das war
alles. Wir müssen in einer Minute aus dem Basisraum hinaus!“
    Sie verließen schweigend den Raum, versuchten, die
verklemmte Tür wieder zuzudrücken und gingen dann schnell
durch die Lagerhalle zurück, verließen das System. Die
Kistenstapel waren jetzt erloschen und bildeten einen
pyramidenförmigen Haufen glühender und schwelender Asche.
Als die Gruppe sich die ersten Meter des abschüssigen Pfades
hinauftastete, fuhr ein heftiger Windstoß durch die Anlage. Das
winzige Raumschiff startete.
    Die Bö schmetterte die Tür aus den Halterungen, blies
den Aschenhaufen zu kurzer, wirbelnder Glut auf und strich über
die Teile, die in der vulkanischen Arena lagen. Der Stapler stand
noch immer mit laufender Maschine auf seinen Antischwerkraftpolstern.
Die Minuten vergingen.
    „Einsatz beendet. Binnen zehn Minuten muß das Gebiet
vollständig geräumt sein“, sagte Leif in seinen
Minikom und schaltete die Radaranlage ab. „Nennen Sie bitte
Ihre Kennziffern und verschwinden Sie, so schnell es geht. Der
Stützpunkt fliegt in dreißig Minuten in die Luft. Wir
wissen nicht, wie stark die Explosion sein wird.“
    Er zog zur Sicherheit zwanzig Minuten ab. Nacheinander meldeten
sich die einzelnen Männer. Die Nummern derer, die noch bewußtlos
waren und jener, die Birgit zurückgeflogen hatten, fehlten. Leif
zählte zweimal nach und rief dann die Jet. Sie senkte sich eine
Minute später mit flammenden Triebwerken auf den freien Platz
zwischen den Sequoien.
    Ein breiter Streifen gelben, drohenden Lichts breitete sich am
Horizont aus. Leichter Wind fuhr durch die Stämme, erreichte die
vulkanischen Spalten und Klüfte und begann ihnen hohle Geräusche
zu entlocken. Er war wie eine feste Stimme, wie ein inbrünstiger
Ruf einer unermeßlich weiten Vergangenheit. Gary hörte die
Zweige der roten Sequoien rascheln; ein Lichtblitz fuhr wie Brand
durch die Blätter. Es war Morgen.
    „Gehen wir“, sagte er laut und zerriß die
Stimmung, die alle umklammert hielt wie ein erbarmungloser
    Würgegriff. Die Jet und der Gleiter starteten, nachdem alle
Männer dieses Einsatzes an Bord waren. Nicht ganz fünfzig
Minuten später spaltete ein ungeheurer Blitz, der den Glanz der
Sonnenscheibe mühelos überstrahlte, den Himmel.
    Am Rand von Djoser Plain brach senkrecht die Stichflamme in
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