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PR TB 035 Der Stumme Robot

PR TB 035 Der Stumme Robot

Titel: PR TB 035 Der Stumme Robot
Autoren: Perry Rhodan
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maßen die Reaktionsgeschwindigkeit - sie betrug das
Vierfache an Schnelligkeit derer eines Cembalovirtuosen und die
achtfache Sicherheit beim Ermüdungstest. Und man kann diese
halbbiologischen Drähte mit achthundertachtzig Volt belasten;
sie brennen nicht durch.“
    Der Techniker, der jetzt sprach, besaß eine leise,
disziplinierte Stimme. Er stand ebenfalls unter der deprimierenden
Einsicht, daß er etwas untersucht hatte, dessen Konstruktion
und Beschaffenheit seinen Verstand hoffnungslos überfordert
hatten. Er sagte:
    „Die Muskeln, die überreich vorhanden sind, bestehen
aus einer noch nicht identifizierten Masse. Elektromagnetische Kraft
spreizt und verdickt je eine Doppelfaser und drückt sie
    auseinander, dadurch ist es möglich, einen der Antagonisten
zu sparen. Beuger und Strecker sind eine Muskelfaser.
    Die Adern sind Kunststoffschläuche, und eine
Spezialflüssigkeit versorgt Zellen mit Nahrung. Es sind Zellen,
die keinerlei Ähnlichkeit mit lebenden Zellen haben -Gebilde,
die aus irgendwelchem Kunststoff bestehen und etwa so funktionieren
wie menschliche oder tierische Oberhautzellen. Wir finden sogar
Haarwurzeln darin und Pigmente. Die Hand wurde in einer Klimakammer
Temperaturen von minus siebzig bis plus einhundertzehn Graden
unterworfen; keinerlei Reaktion. Sie überzog sich lediglich mit
einer feinen Reifschicht.“
    Es entstand eine kurze, bedeutungsschwere Pause.
    „Im Zeigefinger ist eine winzige Öffnung. Ein
elektromagnetischer Stoß schnellt aus ihr eine stählerne
Hohlnadel. Wir testeten die Durchschlagskraft: Nur Stahlblech, neun
Zehntel Millimeter stark, konnte widerstehen. Terkonitstahl. Ein
winziges Reservoir in dem zweiten Fingerglied, bestückt mit acht
Ampullen, liefert acht verschiedene Gifte, von denen drei tödlich
sind, zwei lähmend wirken und drei, die jeweils
verschiedenartige Ausfallreaktionen hervorrufen. Gegen insgesamt drei
dieser Gifte kennen wir Gegenmittel der Aras, der galaktischen
Mediziner. Wir experimentieren hier mit starken Verdünnungen und
Versuchstieren. Das ist toxische Bewaffnung.
    Der Mittelfinger ist eine Energiewaffe.
    Zwar können nicht mehr als zehn Schuß abgegeben werden,
aber sie durchschlagen jeden gepanzerten Kampfanzug, Flottenmodell
SHK II. Ist die Batterie leer, wird sie durch eine zweite ersetzt. In
diesem Fall dient der Projektor als Lähmstrahler. Wir konnten
damit achthundertfünfzig Kilogramm lebender Masse paralysieren,
also etwa elf ausgewachsene Männer. Dies ist die Hand.
    Versuchen Sie, sich einen ganzen Mann... Robot, Androiden,
Stahlmenschen, Cyborg ... ich weiß nicht, wie man dieses
Monstrum nennen kann, vorzustellen. Er oder es ist nichts anderes als
eine rasend schnell denkende, schnellbewegliche Tötungsmaschine
höchster Perfektion und praktisch unverwundbar. Man mußte
sie mit einer jener
    Pressen umbringen, mit denen die Bleche für Raumschiff
Schotte gestanzt werden. Unsere terranische Wissenschaft, vermehrt
durch die Einsichten und Erkenntnisse vieler anderer Rassen, könnte
im Moment nichts als annähernd Gleichwertiges herstellen. Ist
Ihnen unsere Aufregung jetzt verständlicher?“
    Wieder nickte der Mann an der Säule.
    Einer der Techniker schloß nun eine kompliziert aussehende
Muffe an die Hand an. Dort, wo beim Homo sapiens Elle und Speiche aus
dem Handgelenk ausgehen, besaß dieser Gegenstand eine Art
Bajonettfassung, die aus einer Vielzahl verwirrender Längsfurchen
im zylinderförmigen Schaft bestand. Man vermochte ohne viel
Phantasie sich vorzustellen, daß diese Hand oder andere, noch
mörderischere Gegenstände einfach auf einem Arm aufgesteckt
werden konnten. Der Techniker befestigte den Verschluß, trat
zweieinhalb Meter zurück und schaltete einige Stromkreise ein.
Ein kleines Steuerinstrument mit achtunddreißig Tasten war an
einem Ende der Tischplatte justiert, einige Lämpchen glühten
rot und weiß.
    „Achten Sie jetzt auf unseren Demonstrationsversuch!“
sagte der Chef und stellte sich neben den Mann in Schwarz.
    Über Zeigefinger und Ringfinger dieser Hand hob sich
blitzschnell der Mittelfinger. Ein anderer Techniker steckte eine
Stahlstange von acht Millimetern Dicke hindurch; etwa dreißig
Zentimeter lang. Ein Knopfdruck: Der Mittelfinger krümmte sich,
legte sich mit dem Knick des zweiten Fingerglieds auf die Stange.
Knopfdruck: Es ertönte ein seltsam knirschendes Geräusch,
und der Finger senkte sich unaufhaltsam weiter. Die
Terkonitstahlstange wurde in einem Winkel von achtunddreißig
Grad
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