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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes
Autoren: Perry Rhodan
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sondern sie müssen
auch noch wehrlose Schiffe abschießen.« »Soll ich
landen, Käpten?« fragte Langwyn.
    Seymour nickte. »Ja. Landen Sie — aber im Schatten.«
    Das vierhundert Meter messende Schiff warf einen runden Schatten,
der vierzig Meter tief war. Dort, am Innenrand des dunklen Kreises,
setzte Langwyn den Gleiter ab.
    Die Männer stiegen aus.
    Es war unverkennbar ein terranisches Schiff. Trotz der Zerstörung
konnte man noch die Buchstaben und das Wappen erkennen: Es war ein
Schiff der GOLDEN GATE LINE, die NORTHERN LIGHTS. Sie war zweimal auf
Shand'ong gelandet, wußte Seymour, und die Wut überkam
ihn. Auch dieses Schiff war von dem intelligenten Nebel entführt
und hierhergebracht worden.
    Die Schleuse über dem Ringwulst des Antriebs stand offen, das
schwere Außenportal lag unter dem Schiff, im Flugsand
eingegraben. Neben der Polschleuse klaffte ein Riß, durch den
bequem drei Männer nebeneinander gehen konnten.
    »Wir gehen hinein und sehen nach, ob noch irgend etwas zu
retten ist. Ich glaube nicht, aber wir brauchen Gewißheit. Habt
ihr Lampen?«
    Die Männer gingen um das Schiff herum, wagten sich hinaus in
die grelle, schmerzende Sonne und stemmten sich hinauf. Ted Langwyn
verschwand zuerst in der Dunkelheit, dann knirschte der Sand, als
sich Seymour abstieß — De Ragg und Roothard folgten. Sie
stolperten über Trümmer von Frachtkisten. Das Schiff hatte
Fleisch geladen, und die Hitze hatte die Flüssigkeit schon so
weit entzogen, daß es nicht einmal stank. Die Bretter und die
geplatzten Dosen verursachten dröhnende, hallende Geräusche.
Das Wrack schien von lauter Hammerschlägen getroffen zu werden.
    Lichtstrahlen flammten auf, und die Kreise der Lampen wiesen den
Männern einen Weg. In einer Ecke lag, unter Kisten begraben,
eine Leiche. Sie trug noch die Fetzen eines Schiffsoveralls, und die
Haut des ehemaligen Handelsschiffers spannte sich wie straffes
Pergament über den Knochen. Seymour leuchtete das Gesicht ab und
ließ dann den Schein wandern.
    Hier im Schiff herrschte eine dumpfe, von mannigfachen Gerüchen
durchsetzte Hitze. Lose Kabel baumelten von der Decke und schlugen
den Männern ins Gesicht, und in einem Winkel neben dem Schott,
das den Laderaum von der Leiter neben dem Antigravschacht trennte,
waren einige Büchsen

    und Kisten sorgfältig aufgestapelt.
    »Hier lebt nochjemand!« sagte Langwyn tonlos. »Er
hat sich die Dosen aufgestapelt.«
    Seymour rief: »Ist hier nochjemand am Leben? Wir sind
Terraner!«
    Das Echo brach sich in dem leeren Schiff.
    »Keine Antwort«, sagte Roothard.
    »Höher hinauf. Vielleicht hat er sich in eine Kammer
oder in die Zentrale zurückgezogen ...«
    Sie kletterten nacheinander die Leiter hinauf, die an den
beanspruchten Stellen glatt und glänzend geschliffen war.
Überall sahen die Männer der VANESSA zweierlei Spuren:
    Jemand hatte flüchtig versucht, das Chaos aufzuräumen.
Es waren einzelne Stapel gemacht worden, wohl, um sich einen Weg zu
bahnen oder die brauchbaren Teile der Ladung von den unbrauchbaren zu
trennen.
    Und — überall waren die Toten.
    Sie waren überrascht worden. Niemand befand sich im
Kampfanzug, niemand hatte eine Waffe bei sich oder in erreichbarer
Nähe. Die ausgedörrten Toten starrten die Männer aus
Augen an, die wie vertrocknete Insekten in Spinnennetzen aussahen.
Schaudernd wandte sich DeRagg ab.
    »Verdammte Paddler«, flüsterte er.
    Sie erreichten den Raum unter der Zentrale, also den freien Platz
vor der Messe und den Quartieren der Mannschaft. Plötzlich
ertönten Geräusche.
    »Halt!« sagte Seymour laut. »Vorsicht!«
    Sie entsicherten ihre Waffen. Vor Seymour kam ein Paddler durch
die Wand und starb sofort. Das Metall, durch das er sich bewegt
hatte, glühte auf von dem Schuß des Agenten. Und plötzlich
wimmelte es von den kleinen, schwarzhäutigen Gestalten. Sie
drangen aus dem Boden, aus den Wänden und aus allen Ecken.
Seymour drehte sich um und sah, daß alles zu spät war.
    »Nicht schießen!« schrie er gellend. »Nicht
wehren.«
    Auf die vier Terraner wurden mindestens hundert Läufe von
glitzernden Waffen gerichtet; sie befanden sich in einem
undurchdringbaren Ring von rosagekleideten Modulatoren.
    Seymour dachte:
    Niemand darf midi sehen . . .
    Er sah, daß die Augen der Paddler sich auf die drei
Kameraden richteten. Die Männer hatten keine Furcht, aber in
ihren Gesichtern stand Haß. Sie würden, wenn man ihnen
Gelegenheit bot, wie die Raubtiere werden.
    »Hört zu«, sagte Seymour, »ich
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