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PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes

Titel: PR TB 032 Die Schatten Des Kristallenen Todes
Autoren: Perry Rhodan
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Schiff ging wieder in den Linearraum. Die Zeit wurde
bedeutungslos; die Lichtjahre addierten sich rasend schnell auf.

1.
    Als Seymour eintrat, sahen ihn die Männer an und widmeten
sich dann wieder ihren Beschäftigungen. Seymour schob die Tür
hinter sich zu und blickte um sich; dreiundzwanzig Mann saßen
da und waren beschäftigt.
    Vor einigen Männern standen hellgraue Plastikwürfel,
deren oberste Platte die Gesichter erhellte; unter einer Glasscheibe
und vor einer Lupe zogen die Seiten der Lesespulen vorbei.
    Andere spielten Karten.
    Zwei Männer aßen noch, sie hatten Teller und Platten
rings um sich auf dem Tisch aufgebaut. Hogjaw lehnte hinter seiner
Essensausgabe; einem rechteckigen Durchlaß zwischen Messeraum
und Küche und stapelte Teller in die Spezialhalterung, aus der
sie nicht herausfallen konnten. Es roch nach Essen, Rauch und nach
Kaffee. Seymour ging zur Kaffeemaschine, ließ eine der dicken
Tassen vollaufen, tat Zucker und Milch hinein, rührte lange um
und lehnte sich dann neben der Maschine an die hellackierte Wand.
Gregal war schon aus dem Krankenzimmer entlassen worden — er
saß mitten in einer der diskutierenden Gruppen. Schulter und
Oberarm waren noch unter dicken Binden verborgen.
    Eine gute Mannschaft, dachte Seymour.
    Sie hatten ihn, besonders nach der Landung auf B'atarc und während
der Aktion gegen die Paddlerplattform, wortlos aufgenommen.
Vierundzwanzig Männer, einschließlich Sasaki, der oben in
der Zentrale saß, teilweise schon bis zu zwanzig Jahren in der
Handelsschiffahrt. Das Alter der Männer schwankte zwischen
fünfundzwanzig und vierzig; ebenfalls schwankten die Begabungen.
Aber sie schätzten und mochten sich gegenseitig, bildeten etwas
wie eine homogene Gruppe, deren Ziel es war, mit möglichst
vielen Prämien und einer guten Heuer unter einem vernünftigen
Kapitän durch das All zu fliegen.
    Sie wollten fremde Häfen sehen und fremde Sterne. Was den
letzten Wunsch anging, so war er ihnen erfüllt worden;
konsequenter konnte man es nicht machen. Seymour grinste innerlich.
    Aber da war ein Problem. Diese Männer kannten das All und
dessen Gesetzmäßigkeiten. Sie kannten die Kraft und die
Reichweite ihrer Maschinen und wußten demnach, daß die
VANESSA zwar Andromeda erreicht hatte, aber aus eigener Kraft niemals
wieder die heimatliche Galaxis erreichen konnte.
    Niemals!
    Sie wußten, daß sie hier im Halo der Andromedaspirale
gefangen waren. Sie wußten, daß ihr Kapitän ein
hervorragender Mann war, aber auch der beste Mann konnte kein Schiff
von einer Galaxis zur anderen bringen. Sie waren weder verzweifelt
noch am Rande der Panik, aber sie fühlten sich unbehaglich.
    Vorräte, Energie und Wasser reichten — notfalls ein
halbes Jahr lang. Wenn man Planeten fand, auf denen man landen konnte
und die annähernd erdgleich waren, reichten sie länger. Das
war nicht das Problem.
    Das Problem war: Was geschah weiter?
    Seymour trank langsam einen langen Schluck, schwenkte die Tasse
etwas und räusperte sich dann. Wie auf ein Signal hin drehten
sich alle Köpfe in seine Richtung.
    »Männer«, sagte Seymour und machte ein
verbindliches Gesicht, »ich habe euch etwas zu sagen, das nicht
unwichtig ist.«
    »Ruhe — der Käpten will etwas sagen ...«
    »Zweifellos kündigt eruns die Heimreise an ...«
    »Unsinn! Die Maschinen machen's nicht mehr!«
    Verschiedene Stimmen redeten durcheinander. Seymour wartete einige
Sekunden, dann hob er die

    Hand; der Lärm verstummte.
    »Ihr wißt, daß auf unserer Route — also
Plejaden nach Praesepe — kurz hintereinander sechzehn Schiffe
verlorengegangen sind. Niemand weiß, was mit ihnen geschah. Es
waren alles Frachtschiffe wie unsere VANESSA. Wir sind das siebzehnte
Schiff; wir wissen jetzt auch, welches Schicksal unsere Vorgänger
hatten.«
    »Sie sind alle in die andere Galaxis gebracht worden?«
    »Mit größter Wahrscheinlichkeit«, erwiderte
Seymour ruhig.
    »Da wir auch wissen, warum wir entführt wurden, können
wir daraus schließen, daß auch unsere Vorgänger
ähnliche Aufgaben zu lösen hatten. Sicher haben viele
Schiffe diese Aufgabe gelöst, einige haben, das erscheint mir
ebenso sicher, versagt und wurden vernichtet. Aber das sind Annahmen,
es gibt keine Beweise.«
    »Und wie kommen wir zurück nach ISHTAR?« fragte
Gregal und hob seinen gesunden Arm.
    »Nach der Reihe«, sagte der Kapitän. »Die
Galaktische Abwehr bekam von der Sache Wind und ließ die
Frachter durch Kriegsschiffe begleiten. Sobald Konvois
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