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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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die er sich erkämpft oder
erschlichen hat -, um glücklich zu sein. Er sollte es versuchen,
ja, aber er sollte wissen, daß das Leben eine unendliche Kette
von Auseinandersetzungen ist, und dabei sind diese
Auseinandersetzungen mit sich selbst, die schweigenden,
erbarmungslosen Kämpfe in der Nacht, vor dem Schlaf, die
schwersten.« »Vor ihnen kann man nicht fliehen«,
erwiderte Elisabeth.
    »Nein.«
    »Aber man kann versuchen, unter veränderten Vorzeichen
Ruhe vor sich selbst zu finden. Reifen, warten... aber
die.Zwischenzeit?«
    Ein kaum wahrnehmbares Lächeln huschte über das Gesicht
des Mannes, als er sagte: »In der Zwischenzeit sollten wir
versuchen, Sie und auch ich, uns zu beschäftigen. Sinnvoll zu
beschäftigen, Eine Arbeit finden, um sie mit einem gewissen Stil
zu erledigen. Dadurch reift man und findet die Ruhe.«
    Das Mädchen hob den Kopf, und der Doppelstrahl des weißen
Lichts flog über ihre Haut.
    »Haben Sie die Ruhe gefunden?«
    »Nein, sagte Seymour hart. »Wäre ich sonst hier?«
    »Also war es bei Ihnen auch Flucht.«
    »Ja«, bestätigte Seymour, »so erbärmlich
es auch klingen mag, es war eine Flucht. Die Flucht vor dem Schemen
des Glücks, das ich zerstört hätte, wenn ich nicht
geflohen wäre.«
    »Ihr eigenes Glück, Seymour?« fragte Elisabeth
leise.
    »Nein. Das Glück eines Mädchens, das
vielleichtjetzt, zu dem Zeitpunkt, da ich es ausspreche, weiß,
daß sie sich in mir getäuscht hat und auch weiß, daß
ich es vorzog, lieber feige zu erscheinen, als sie unglücklich
zu machen.«
    Nach kurzem Schweigen sagte das Mädchen wieder:
    »Wissen Sie, daß Sie ein merkwürdiger Mann sind?«
    »Man hat es mir so oft gesagt, daß ich es eines Tages
auswendig lernte, um es endlich zu merken.« »Aber Ihre
Ironie mögen Sie nicht gern ablegen, nicht wahr?« fragte
sie.
    »Ungern. Man würde mich nicht wiedererkennen, würde
ich versuchen, menschlich zu werden.«
    Sie lachte kurz. Sie hatte den Punkt der Niederlage überwunden
und war um eine Erkenntnis reicher: Man konnte sich über nichts
erheben, ohne vorher selbst gesunken zu sein. Das Gefühl einer
neuartigen, noch nicht erlebten Ruhe breitete sich in ihr aus, und
sie lehnte sich in die Polsterung des Sessels zurück und sah in
die Sterne hinauf. Dann wartete sie auf den Kuß von Seymour,
und er ließ sie lange warten. Fast zu lange.
    Es sollte eine Zeit geben, in der Alcolaya gern an diesen Kuß
zurückdachte, anjenen Kuß am Meer, an den plötzlichen
Windstoß, der das Haar von den Schläfen des Mädchens
wegblies.
    Mein Kind«, sagte Seymour später, »du bist aus
einer Welt, und es gibt viele andere, die aus anderen Welten sind.
Wir habenjetzt Zeit, um herauszufinden, wie sich diese Ebenen
vertragen.«
    »Und aus welcher Welt, Sey«, fragte sie etwas
belustigt, »aus welcher aller möglichen Welten bist du?«
    »Ich bin in allen Welten beheimatet, in denen Männer
stehen können. Ich habe einen Schild, an dem alles abprallt, was
daran oder dagegen geschleudert wird.«
    »Und das Wappen auf diesem Schild, Seymour?« fragte
sie.
    »Es ist mein Zeichen«, sagte er.
    *
    Ein Uhr fünfundvierzig:
    Alcolaya lag im Bett, hatte die Hände hinter seinem Kopf
verschränkt und blickte zur Decke. Neben ihm, auf dem schwarzen
Leder der Tischplatte, brannte eine Kerze mit ruhiger Flamme, und ein
dünner Rußstreifen stieg in die Luft. Matt glänzte
das Metall einer antiken Waffe, die an Ziernägeln an der Wand
hing. Ein fast unnatürliches Schweigen lag über dem
Schlafraum. Alcolaya war nicht müde, und daher konnte er nicht
einschlafen. Er wartete auf das, was kommen würde, mit der
Sicherheit eines Uhrzeigers;
    Es kam ...
    Es waren die vertrauten Gedanken. Klar und in der Lösung
wachsend wie diese winzigen Kristalle, von denen nicht sicher ist, ob
Diamanten daraus werden oder Kohle. Die zielbewußten Schläge
eines

    Hammers, der nur für ihn geschmiedet worden war. Das
Teuflische an diesem wilden Ansturm war, daß Seymour seinen
Gegner kannte: Sich selbst.
    Scharfer, stechender Schmerz:
    die einsamkeit des raumes, der Umgebung, der landschaft und dieser
weit shand'ong ... weit entfernt von termnia, das absolute fehlen
eines maßstabs, an dem man sich orientieren könnte ...
einsamkeit... versuche, sie zu besiegen: kompensation. arbeit, musik.
lange fahrten in fischerbooten und der verbissene kämpf mit dem
blauschimmernden raubfisch.
    Die Kerzenflamme flackerte, und Seymour feuchtete die Finger an,
um das Licht auszudrücken. Es brannte
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