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PR TB 023 Der Einsame Von Terra

PR TB 023 Der Einsame Von Terra

Titel: PR TB 023 Der Einsame Von Terra
Autoren: Perry Rhodan
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Er
trocknete sich das Gesicht ab, zog eines der Hemden an, die er an
heißen Tagen anzuziehen pflegte und drehte an der Skala seines
Musikempfängers. Die Auswahl der Sendungen wurde »oben«
im Satelliten besorgt; aber Seymour hatte das Glück, in eine
Schlagersendung zu geraten. Die hämmernden Rhythmen machten ihn
vollends wach.
    Die Tür fauchte, der Servierrobot fuhr herein und blieb neben
dem Tisch unter der Korblampe stehen. In aller Ruhe frühstückte
Seymour, verzichtete auf seine Zigarette und öffnete eines der
großen Fenster. Über dem Raumhafen lag die Morgensonne,
und die Robots beluden die MANAOS.
    Das Schiff mußte abgefertigt werden, und eine Stunde später
hatten siebzehn andere Frachter gebucht, darunter drei
Springerschiffe. Die Holding und die drei Männer im Turm des
Raumhafens würden Arbeit genug haben.
    Seymour stellte den Empfänger ab, schaltete neben der Tür
den Robot auf die normale Säuberungsaktion ein, ließ
Fenster und Tür offen und schlug den Vorhang seines Flurs
zurück. Seymour schloß die Tür von außen zu,
steckte den Schlüssel weg und zog den Vorhang wieder nach
rechts. Dann ging er hinunter in die Zentrale.
    Carayns und Daln Roka sahen ihn an, als er schwungvoll die Tür
öffnete.
    »Guten Morgen«, sagte er. »Ihr seid schon
fleißig?«
    Carayns starrte ihn an wie ein Gespenst.
    »Ist etwas an mir - oder bist du augenkrank?«
    Carayns wandte sich wieder seinen Listen zu und murmelte:
    »Dieser Terraner ist mir ein Rätsel. Nachts kaum
schlafen, sich mit blonden Mädchen herumtreiben und früh
völlig ausgeruht erscheinen - es ist erstaunlich.«
    »Du solltest es wissen, Carayns: Ein Alcolaya hat nie
schlechte Laune.« Seymour lachte, setzte sich hin und griff
nach dem Interkom. Er schaltete das Gerät auf die Nummer um, auf
der die MANAOS lag. Ein dünnes Kabel schloß jedes Schiff
unmittelbar an die Kommunikation des Raumhafens an. Seymour meldete
sich.
    »Hier Alcolaya, Raumhafenleitung. Bitte Kapitän
Thorsteen.«
    Ein altes, faltenreiches Gesicht erschien vor ihm auf dem Schirm.
    »Thorsteen - aha, Sie, Alcolaya! Es ist eine Freude, bei
Ihnen in K'tin Ngeci zu landen; hier wird ausgezeichnet gearbeitet.
In einer halben Stunde sind die Laderäume voll, und die Holding
hat eine vorzügliche Tauschquote errechnet.«
    Seymour lachte.
    »Das sollte mich freuen, Kapitän. Sie melden sich dann
bei uns ab?«
    »Selbstverständlich. Die Frachtliste übergebe ich
einem der Laderobots.«
    »In Ordnung. Ende.«
    »Ende.« Der Schirm wurde leer, blieb aber in Betrieb.
    »Die DIRTY TOWN, die LOUD SONG und die THE PLANETS
müßtenjeden Moment die Landung melden, Seymour«,
sagte Carayns und wedelte mit einem Packen von Landepapieren in
seiner mächtigen Faust herum.
    »Hat die Cimarosa Holding schon ihre Beleglisten
durchgegeben?« fragte Seymour. »Ja.« antwortete
Daln Roka einsilbig. »Hier sind sie.«
    »Danke.« Ein langer, nachdenklicher Blick Seymours
traf den Epsaler. Dann sagte Seymour ruhig und betont:
    »Ich hoffte immer, Daln, daß die Jahre hier auf diesem
verlassenen Außenposten dir zur Besinnung helfen könnten.
Anscheinend irrte ich. Du bist immer noch, was du warst, als du
ankamst Ein zorniger Jüngling, der nicht einmal in der Lage ist,
seine schlechte Laune seinen Kameraden gegenüber zu

    verbergen. Darf ich den Grund wissen?«
    Daln sah stumm auf das Rechengerät zu seiner Rechten. Das
Blut war ihm ins Gesicht geschossen, als er Seymours Worte hörte.
Dann zwang sich der Epsaler, aufzusehen. Er begegnete dem kühlen,
gelassenen Blick des Terraners.
    »Du hast gut lachen, du Übermensch. Du kannst es
vielleicht, ich nicht.«
    »Was kann ich?« fragte Seymour.
    »Hier zu hocken, fern von allem, was lebenswert ist, ohne
eine Aufgabe und Lichtjahre von der Kultur entfernt. Wenn ich endlich
etwas hätte, womit ich mich beschäftigen könnte.«
    Carayns warf sich in seinen Sessel zurück und begann zu
lachen.
    »Dort«, sagte er atemlos, »gehe hinaus und nimm
einen Lappen und versuche, einen der zerschrammten Frachter zu
polieren. Das ist wahrhaftig eine Aufgabe für einen Menschen
-ha!«
    Das dröhnende Gelächter des Springers schien die
Zentrale sprengen zu wollen. Abschließend hieb Carayns mit der
flachen Hand auf seinen Schreibtisch, und selbst Seymour mußte
grinsen.
    »Manna, sagte er, zu Daln Roka gewandt, »nimm dich
zusammen. Wir können hier niemanden brauchen, der vielleicht in
einem entscheidenden Moment durchdreht.«
    Die MANAOS, die genau vor ihren
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