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PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel

Titel: PR TB 020 Das Gesetz Der Gläsernen Vögel
Autoren: Perry Rhodan
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fassen können.« »Eine
mörderische Sache«, gab Keenra zu. »Daran wird
unsere Kultur sterben. Nicht einmal die Zerstörung von Arkon III
hat etwas ausrichten können. Was sagen Sie zu diesem Problem?«
    Der Terraner stieß sich vom Geländer ab, sah in sein
leeres Glas und ließ die Asche seiner Zigarette auf den Boden
fallen.
    »Wenn Sie mir zeigen«, begann er, »wo es etwas
zu trinken gibt, laufe ich mit Ihnen bis ans Ende der Welt.«
    Der Terraner hatte eine merkwürdige Aussprache. Er sprach
schnell, machte aber zwischen den Worten kleine, genau bemessene
Pausen.
    »Warten Sie. Ein Roboter kommt mit vollen Gläsern Einen
Moment.«
    Keenra ging durch die zurückweichenden Glastüren bis an
die Wand des dahinterliegenden Raumes und schaltete auf einer der
Leisten das Programm aus. Ein Knopf sprang aus der Arretierung, und
einige Lichter erloschen.
    »Das ist nichts für Normale«, sagte Keenra.
    Das Verwirrende, so stellte der Terraner fest, waren die Augen der
Frau. Sie waren blitzschnell und aufmerksam, und nichts schien ihnen
zu entgehen.
    »Ich heiße Robert Kara-Neville«, sagte der
Terraner, »und bin seit einem halben Jahr auf Arkon I. Ich
versuche, die seltsame Psyche der Leute hier zu erforschen, aber es
ist, als würde man gegen Gummi drücken. Keine Ergebnisse -
alles hat sich verschworen, um den Planeten in der Agonie versinken
zu lassen.«
    »Sie werden’s nicht ändern!« versprach Keenra.
    »Ich nicht. Aber ich werde einen Weg finden - oder es
versuchen.«
    Sie drehten sich um, als der Roboter neben ihnen stehenblieb. Er
trug ein großes Tablett voller Gläser und Flaschen, und
Keenra wählte für sich einen Managara. Der Terraner setzte
sein leeres Glas ab und nahm einen Therbai-Cocktail. Mart Keenra und
Robert Kara-Neville lehnten sich, die Glä ser in den Händen,
über das Geländer und sahen zu, wie sich das Fest seinem
Höhepunkt zu nähern schien.
    Über den exotischen Gräsern des Parks schwebte eine
runde, strahlendblaue Plattform. Sie bewegte sich aus einer
unsichtbaren Versenkung hervor und hielt unmittelbar unter dem Podium
mit den acht Musikern an. Die Beleuchtung wurde
    gedrosselt, und nur die merkwürdigen Farbenspiele der
indirekten Strahlungsquellen im Park blieben. Die blauhäutigen
Männer mit den großen, haarlosen Schädeln begannen
mit einer unbekannten Musik. Die Melodie war streng rhythmisch und
nicht sehr laut; menuettähnlich. In einer langen Reihe glitten
aus einer Tür im untersten Stock Mädchen hervor, sprangen
auf die Plattform und stellten sich in einem strengen, geometrischen
Muster auf.
    Die Melodie wurde lauter, zudringlicher. Auf sämtlichen
Rängen und Terrassen zeigten sich Frauen und Männer, die
auf das Schauspiel hinuntersahen.
    »Bemerkenswert geschmacklos«, sagte Robert. Keenra
musterte die Musikinstrumente. Es waren lange, silberne Flöten,
zwei trommelartige Kessel und einige Zupfinstrumente verschiedenen
Klanges. Jetzt bewegten sich die sechzehn Mädchen in genau
ausgerechneten Tanzfiguren. Die leeren Gesichter waren von hier oben
gut zu sehen; sie beherrschten den Tanz meisterhaft.
    »Sie sagen es, Psychologe«, bemerkte Keenra. »Wir
haben nichts Besseres anzubieten. Unzufrieden?« »Nicht
direkt«, gab Robert zu und trank. »Es könnte alles
etwas natürlicher sein, nicht so steril. Es fehlt die
Ursprünglichkeit, die Fähigkeit zur Improvisation.«
    Mart Keenra drehte sich zu Robert herum und sah ihm ins Gesicht.
Sie sagte nicht ohne Nachdruck: »Reden wir nicht mehr um die
Sache herum. Was haben Sie auf Arkon herausgefunden? Sind alle diese
Menschen unheilbar, oder besteht noch Hoffnung?«
    Der Psychologe zeigte keinerlei Überraschung.
    »Sehen Sie, Keenra«, fing er an, »die Hirne der
Arkoniden und die der Terraner sind absolut identisch
    - nur die Inhalte und die Verhaltensweisen, auch viele
Assoziationen sind verschieden. Nicht verschieden aber sind die
Reaktionen. Fast jeder der hier versammelten Arkoniden ist, würde
man ihn mit einem Hypnoseschock behandeln, zu retten… in Ihrem Sinn
zu retten. Es ist ohne weiteres möglich, Ihren
    Freund Tharc Yser zu einem vollgültigen Menschen zu machen,
der Fiktivspiele ablehnt und seine Aufgabe darin findet, ein
Raumschiff zu steuern oder einen Acker umzupflügen. Dazu sind
Hypnose nötig und Direktiven - und eine total veränderte
Umgebung, der er sich anpassen müßte. Das alles kann aber
hier nicht gemacht werden.«
    Keenra nickte ernst.
    »Also bleibt alles beim alten. Noch einige
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