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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes
Autoren: Perry Rhodan
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rettet
vielleicht einer Million anderer Menschen Leben, Gesundheit und
Besitz. Und wenn es darum gilt, mit einer wichtigen Entdeckung zu
fliehen, dann entscheidet dieser Grundsatz. Wiederholen Sie,
Cimarosa, was Sie erkannt haben.“
    Toni überlegte kurz, dann antwortete er.
    „Die Grundsätze der Akademie und der Kriegführung
verlangen, daß notfalls ein Mensch einer Idee oder einer
Erkenntnis geopfert werden muß.“
    „So ist es. Haben Sie den Sinn voll verstanden?“
    „Ich hoffe, Sir.“
    „Keegy tat vor drei Jahren nichts anderes, als diesem
Grundsatz zu gehorchen. Noch ehe er mit Ihrem Bruder in den Einsatz
ging, waren diese Alternativen sowohl ihm als auch Ihrem Bruder
wohlbekannt. Im entgegengesetzten Fall hätte Ihr Bruder Alistair
ebenso gehandelt; er hätte so handeln müssen.
    Dadurch, daß Keegy mit dem noch intakten Boot fliehen
konnte, rettete er einen ganzen Planeten vor einem Überfall
durch die Gataser. Der stark befestigte Planet konnte geräumt
werden, und es sind genau dreihunderttausend Personen, die Keegys Tat
ihr Leben verdanken. Dreihunderttausend gegen eins.
    Können Sie noch etwas antworten, Cimarosa?“
    Leise sagte Toni: „Dieser eine, Sir, war mein Bruder und
meines Vaters Sohn.“
    „Keegy, haben Sie einen Bruder - oder mehrere?“
    „Ja“, sagte Keegy heiser. „Sie fielen in einem
Kommando unter Kapitän Faro Urgina der KOSTANA auf dem vierten
Planeten der Sonne Brulab 3.“
    „Würden Sie, Keegy, jemanden deswegen zur Verantwortung
ziehen wollen... ich möchte nicht unbedingt ein ,Nein’
hören, verstehen Sie mich richtig. Würden Sie sich an
jemandem rächen wollen?“
    „Nein, Sir.“
    „Verstehen Sie es jetzt, Cimarosa? Keegy wäre dafür
bestraft worden, wenn er nicht so gehandelt hätte, wie er es
tat. Wenn er überlebt hätte. Dadurch, daß er floh und
Ihren Bruder zurückließ, gehorchte er den Gesetzen der
Kriegführung. Außerdem, und das geht klar aus dem Bericht
hier hervor, war Ihr Bruder bereits im Sterben - oder es hatte
wenigstens den Anschein -, als ihn Keegy verließ. Ich sage es
hier noch einmal deutlich. Hören Sie zu, Cimarosa. Ich billige
Keegys Verhalten ausdrücklich, und ich bestehe darauf, daß
in diesem Falle und in unzähligen anderen richtig gehandelt
worden ist. Ich hätte es nicht anders getan, und Millionen
anderer Soldaten hätten ebenso gehandelt. Besteht noch eine
einzige Unklarheit, Cimarosa?“
    Toni sah Rhodan in die Augen, dann sagte er: „Nein, Sir.“
    Anthonys Kopf sank nach vorn; er legte die Hände vor das
Gesicht und blieb eine Zeitlang so sitzen. In dem großen Raum
wurde es still, und man konnte die Atemzüge hören. Dann
nahm Toni die Hände von den Augen und stand langsam auf. Die
Spannung zwischen den beiden Männern nahm zu und wurde fast
unerträglich.
    Toni sagte leise: „Ich habe eingesehen, daß ich mich
drei Jahre lang wie ein Kind benommen habe. Vermutlich lag es daran,
daß ich noch zu unreif war; die Ereignisse der verflossenen
Wochen haben mich vieles gelehrt. Sie, Sir, dürfen es sich
zuschreiben, daß ich jetzt richtig erwachsen wurde. Wenn du es
kannst, Randolph... und ich würde verstehen, wenn du ablehnst...
verzeihe mir.“ Tonis Stimme endete in einem trockenen Ton, und
er räusperte sich. „Ich würde mich sehr freuen,
Randolph...“
    Er streckte Keegy die Hand entgegen. Keegy zögerte keine
Sekunde lang und schlug ein. Die Männer schüttelten sich
lange die Hände, und der Griff war hart. Dann grinsten sie
beide, um ihre Verlegenheit zu verbergen.
    „Das war ein verdammt hartes Stück Arbeit“, sagte
Perry Rhodan.
    „Es ist unglaublich, wie lange ein einzelner Mann braucht,
um seinen Starrsinn zu überwinden. Sind Sie eigentlich Ire,
Cimarosa?“
    Toni nickte: „Meine Mutter, Sir...“
    „Verstehe. Übrigens... die Tatsache, daß die
Polizei von Brasilia Ihr Duell heute morgen unterbrach, ist auf
dringendes Telefongespräch zurückzuführen, das ich
gestern führen durfte. Eine junge Dame, der aus verschiedenen
Gründen an Ihnen beiden gelegen ist, rief mich an. Sie störte
mich im Schlaf, aber... nun, ich bin Kummer gewohnt. Sie versprach,
Ihren vorgestrigen Entschluß zu revidieren. Wenn das hier
erledigt ist, Cimarosa, empfehle ich
    Ihnen die nächste Maschine nach Brasilia.“
    „Wird selbstverständlich erledigt, Sir“,
versprach Toni ernsthaft.
    „Ich bin der große Magier, der stets Überraschungen
aus dem Ärmel schüttelt“, sagte Rhodan und nickte.
„Beinahe wären mir die Dinge
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