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PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes

Titel: PR TB 014 Die Nacht Des Violetten Mondes
Autoren: Perry Rhodan
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Feuerzeuges aus. „Ist das dein Ernst?“
fragte er heiser. „In solchen Dingen pflegt man nicht zu
scherzen“, antwortete sie.
    Er beugte den Kopf und schwieg. Dann setzte er sich gerade hin und
sagte leise, fast unhörbar: „Ich schicke Keegy heute abend
die weiße Feder.“ Nicoline stand auf, legte zwei Solar
auf den Tisch und setzte ihre Sonnenbrille auf. Sie blieb dicht vor
Toni stehen und sah ihn an.
    „Du hast dich entschieden“, sagte sie. Dann ging sie
sehr schnell weg. „Verdammt“, sagte Anthony und blieb
sitzen.
    *
    Während Randolph Keegy den langen, schmalen Brief öffnete,
summte das Visiphon. Keegy saß vor einem Tisch, an dem für
zwei Personen gedeckt war. Er drehte sich um und tastete den
Empfänger ein. Der rechteckige Schirm wurde hell, blitzte kurz
auf und zeigte das Mädchen Nicoline.
    „Oh“, sagte Keegy. Nicoline sagte nichts und sah ihn
an. Dann glitt ihr Blick abwärts, zu dem halbgeöffneten
Brief in seiner Hand, kehrte zu seinem bleichen, schmalen Gesicht
zurück, streifte die nervösen Finger und schließlich
die schlanke Blondine, die gegenüber von Keegy saß.
    „Du hast Besuch - bitte, entschuldige die Störung. Ist
der Brief schon geöffnet?“
    Er schüttelte verwundert den Kopf. Das blonde Mädchen
verfolgte die seltsame Unterhaltung mit großen, blauen Augen.
Nicoline deutete auf den Brief. - „öffne ihn und lies.“
    Er zerfetzte den Umschlag völlig und zog die lange, weiße
Karte hervor. In Cimarosas geschwungener Schrift mit den
charakteristischen Ringen über dem i stand zu lesen: Anbei ein
Zeichen meiner Wertschätzung.
    Ich schlage vor, daß wir diese unsere Auseinandersetzung auf
einem uns gemäßen Weg erledigen. Übermorgen früh
auf dem Golfplatz unseres Clubs, fünf Uhr dreißig.
Sekundanten unnötig. Ich habe zwei wunderbare Reiterpistolen und
die entsprechende Munition gefunden. Ist es in Deinem Sinn?
    R. s. v. p.
    Anthony Cimarosa „Nun“, sagte Nicoline hart, „das
ist der Schluß von eurer mehr als idiotischen Gegnerschaft. Ich
bitte dich, abzusagen.“
    „Warum?“
    „Ich möchte nicht, daß er dich umbringt.“
    Randolph beachtete das stumm wartende Mädchen nicht, drehte
sich wieder um und goß aus einer Karaffe drei Finger hoch
Whisky in ein schlankes Glas. Dann drehte er sich wieder zum Schirm.
    „Schwedin“, sagte er und drehte das Glas in den
Fingern. „Das verstehst du nicht ganz. Lieber
    - um ein antikes Wort zu zitieren - ein Ende mit Schrecken als ein
Schrecken ohne Ende. Und danach sah es verdammt aus.“ Er trank
einen großen Schluck und drehte weiter an dem Glas. Er hatte
Stil; das bewiesen auch die Aufmachung des Zimmers und das
schweigsame Mannequin mit den großen Augen.
    „Du wirst also gehen? fragte Nicoline.
    „Ja. Ich bin es mir schuldig. Schließlich habe ich
nach Meinung Tonis seinen Bruder auf dem Gewissen.“
    „Schlage dir diesen unsinnigen Gedanken aus dem Kopf, Randy.
Du weißt, daß Cimarosa unrecht hat.“
    „Wenn ein Mann zehn Jahre nach einem Kodex gelebt hat, der
ihm beigebracht wurde, den er selbst und Tausende von anderen Männern
als absolut richtig empfunden haben, wenn er nach den Gesetzen dieser
Logik handelt und dann in eine Welt zurückkehrt, deren Gesetze
nicht die seinen sind - es gibt keinen anderen Weg. Immerhin... ein
stilvolles Ende.“
    Wütend trommelte Nicoline auf das Pult vor ihrem Gerät.
    „Du bist derselbe Narr wie...“, sie hielt inne. Keegy
lächelte.
    „Ich weiß es. Viel Glück.“
    „Deine Aversion überwunden?“ fragte Nicoline mit
einem schnellen Seitenblick auf das Mädchen mit dem langen,
blonden Haar.
    Keegy schüttelte den Kopf.
    „Nein. Zweckgemeinschaft. Wir werden uns heute abend sinnlos
mit Alkohol vollschütten. Nicht wahr, mein Engel?“
    „Ja“, sagte das blauäugige Mädchen.
    „Verrückt“, antwortete Nicoline und trennte die
Verbindung.
    „Bringen wir’s zu einem Ende - und zwar sofort“,
sagte Keegy leise und zog die weiße Feder aus dem Schnitt der
Karte. Dann wählte er die Nummer von Tonis Privatwohnung.
Cimarosa meldete sich augenblicklich.
    „Guten Abend, Toni“, sagte Keegy. „Ich nehme
deine Bedingungen an. Herzlichen Dank für die Feder, du Schuft.“
    Toni lächelte. „Danke. Du hast Format, das ist
unbestritten. Guten Abend, mein Fräulein!“
    Das Mädchen lächelte ihn an.
    „Das sind die Waffen“, sagte Toni und hielt einen
mittelgroßen Kasten vor den Schirm. Darin befanden sich zwei
langläufige Reiterpistolen, fein ziseliert
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