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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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grobe
Art besser und wußte, daß sich dahinter ein
tiefempfindliches, ja sogar sensibles Gemüt verbarg.
    „Die Lage ist tatsächlich überaus heikel“,
sagte Marshall nach einer Pause.
    „Heikel?“ Bully blickte empört. „Der
reinste... !“ Er winkte resigniert ab.
    „Wir müssen etwas unternehmen, meine Herren. Unmöglich
können wir die Isaner im Stich lassen!“
    „Welche Isaner... ?“ fragte Marshall gedehnt.
    „Welche? Wollen Sie etwa allen Ernstes behaupten, diese
mutierten Pflanzenungeheuer wären Isaner?“
    „Wollen Sie es bestreiten, Sir?“ gab Marshall zurück.
„Wir müssen die Lage objektiv betrachten. Die Moogani sind
intelligente Lebewesen; ihre Heimatwelt ist der Planet Isan. Wir
können ihnen die Existenzberechtigung nicht absprechen. Sie
haben das gleiche Recht auf Leben wie wir.“
    „Aber sie haben uns angegriffen!“ stieß Bully
zornig hervor.
    „Weil sie sich von uns bedroht fühlten. Sir. Außerdem
haben Sie selbst die Feindseligkeiten eröffnet, wenn auch, ohne
es zu wissen.“
    Bully schoß von seinem Stuhl hoch.
    „Ganz recht“, fuhr Marshall fort, „Sie haben es
mir selbst erzählt. Als sie bei Hulkinog landeten, vernichteten
Sie die im Wege stehenden Moogani mit Desintegratoren.“
    „Da wußte ich noch nicht, daß sie Intelligenz
besitzen. Ich bitte Sie, Marshall!“
    „Na schön“, sagte Marshall nachgebend, „aber
das ist auch nicht der entscheidende Punkt. Entscheidend ist die
Unantastbarkeit extraterrestrischer Intelligenzen, sofern sie die
Menschheit nicht bedrohen. Und das tun sie ja nicht, nicht wahr?“
    Bully setzte sich wieder. Sein Gesicht wurde plötzlich hart
und entschlossen.
    „Jetzt will ich Ihnen mal etwas sagen, Marshall! Die Isaner
- ich meine die humanoiden Isaner
    - sind in weit höherem Maße Intelligenzen als die
Moogani-Pflanzen. Sie sind die ursprüngliche Intelligenz des
Planeten, während die Moogani nur durch Mutation ihre
    besonderen Fähigkeiten erwarben. Sie sind gewissermaßen
das unglückselige Erbe des Atomkrieges... “
    „Den die Isaner selbst verschuldeten“, widersprach
Marshall.
    „Wir haben keine Ursache, von Schuld zu sprechen“,
sagte Bully. „Daß auf der Erde kein Atomkrieg stattfand,
ist lediglich einer Kette glücklicher Umstände zu
verdanken. Es steht uns darum nicht zu, über die Isaner zu
richten.
    Entscheidend ist...“, Bully hob die Stimme zu einer
leidenschaftlichen Anklage, „... daß die Moogani die
Isaner ihres eigenen Willens beraubten, sie zu ihren Sklaven machten,
die sogar mit dem Leben ihrer Rassegefährten zahlen mußten.
Wir können nicht zulassen, daß eine humanoide Rasse von
nichthumanoiden Ungeheuern ihrer Zukunft beraubt wird!“
    „Es müßte eine Möglichkeit geben, die beiden
Rassen friedlich nebeneinander leben zu lassen“, warf Tako ein,
der bisher geschwiegen hatte.
    „Leider“, erwiderte Marshall, „ist das
unmöglich, Tako. Ich habe in den Augenblicken vor meinem
vermeintlichen Ende aus einem isanischen Gehirn die Wahrheit erkannt,
obwohl der Isaner sich dieser Wahrheit offenbar nicht bewußt
ist. Wahrscheinlich war es Herkamer; ich bin mir jedoch nicht sicher.
Aber das spielt auch keine Rolle.
    Herkamer ist von Hulkin, dem ehemaligen Ältesten von
Hulkinog, verstoßen worden, weil er irgendwelche Zweifel hegte.
Das scheint mir jetzt aber nur ein Vorwand Hulkins gewesen zu sein.
In Wirklichkeit wollte er Herkamer nur aus dem Einfluß der
Moogani befreien - und es gelang ihm, obwohl Herkamer kein ,Immuner’
ist wie Thervanog. Ich habe mir überlegt, was an Herkamers
Lebensweise anders geworden war, seitdem Thervanog ihn im Bunker
Fenomat gefangenhielt.
    Es gibt nur einen einzigen Faktor, der ausschied: Der Blütensaft
der Moogani, von den Dorfleuten Nii-Saft genannt.“
    Bullys Gesicht wurde aschgrau.
    „Mein Gott! Jetzt weiß ich auch, warum Hulkin sich so
jäh veränderte, als wir ihn zum erstenmal besuchten. Eben
noch friedlich und zu Verhandlungen bereit, wurde er zum Amokläufer,
der uns als Monster ansah und zwar nachdem er eine Schale mit
Nii-Saft ausgetrunken hatte!“
    Tako schüttelte den Kopf.
    „Was gefällt Ihnen nicht?“ fragte Bully.
    „Sir, ich gebe folgendes zu bedenken: Wenn Hulkin unter dem
Einfluß des Nii-Saftes gestanden hat, wie konnte er dann daran
denken, einen anderen aus demselben Einfluß zu befreien?“
    „Es gibt eine Möglichkeit“, sagte Marshall.
„Angenommen, Hulkin verfügte über einen sehr starken
Willen, dann konnte er sozusagen
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