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PR TB 012 Die Para Sklaven

PR TB 012 Die Para Sklaven

Titel: PR TB 012 Die Para Sklaven
Autoren: Perry Rhodan
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bedeuteten. Sie schienen von Leuchtspurgeschossen
herzurühren.
    Doch da war der Jäger bereits dicht über der Steppe
gewesen und mit einem Riesensatz über Hulkinog und den Standort
des offenbar hirnverbrannten Schützen hinweggesprungen.
    Bully zog den Raumjäger sofort in steilem Kurs nach oben. Mit
gemischten Gefühlen beobachtete er die Rauchentwicklung weit
unter sich. Der Schutzschirm seiner Maschine mußte entweder
Hulkinog oder die Steppe in Brand gesetzt haben.
    Nun galt es, die Aufnahmen schnellstens entwickeln zu lassen. Auf
dem knapp handgroßen Bildschirm des Energietasters tauchten
bereits wieder die Umrisse der NAGASAKI auf. Auf dem Telekomschirm
erschien Takos angespanntes Gesicht.
    Zum erstenmal lächelte Bully wieder.
    „Alles klar zum Auffangmanöver!“ meldete Tako.
    Bully nickte.
    „Okay, Tako. Ich komme. Sie sehen, es war halb so schlimm,
mein Junge.“
    Im nächsten Augenblick verzerrte sich sein Gesicht zu einer
überraschten Grimasse. Der zweite Telekom des Raumjägers
hatte angesprochen - auf der für Gucky reservierten Frequenz.
    Doch nicht Guckys Gesicht erschien auf dem kleinen Bildschirm. Es
war überhaupt kein Gesicht, und hätte Bully nun nicht die
Stimme gehört, er wäre überzeugt gewesen, der Telekom
läge auf dem Grund eines Sees. Immerhin erkannte er nach einiger
Zeit Marshalls Stimme.
    Mein Gott! dachte Bully. Was hat man mit John gemacht?

18.
    Die Männer waren gekommen und hatten sie aus der Hütte
geschleppt.
    Jetzt lagen sie, die so lange nur das Halbdunkel der Hütte
geschaut hatten, im stechenden blauweißen Licht der
Nachmittagssonne. Ihre Augen schmerzten. Die Glieder fühlten sie
schon lange nicht mehr. Der Blutkreislauf war infolge der straffen
Fesselung nahezu abgeschnürt.
    Sie sprachen kein Wort, denn die Nähe des Todes läßt
Überflüssiges nicht zu - und Worte waren überflüssig
geworden.
    Marshall lauschte nur mit halbem Ohr dem mißtönenden
Gesang der Dorfleute. Er wußte aus ihrem Gedankeninhalt, daß
diese Gesänge den Höhepunkt des abscheulichen Rituals
ankündigten, und er ahnte, daß selbst Guckys Telekom ihn
nicht retten konnte, wenn kein Wunder geschah. Zuerst hatte er keine
Ahnung gehabt, was ihm da genau auf die Stirn gefallen und wieder
abgeprallt war, während er noch in der Hütte lag. Seine
Neugier hatte ihn den Kopf wenden und den Armbandtelekom Guckys
erkennen lassen.
    Das Gerät war eingeschaltet, das sah Marshall auf den ersten
Blick. Viel wichtiger schien ihm aber die Erkenntnis zu sein, daß
Gucky noch lebte. Sonst wäre sein Telekom nicht erschienen.
Immerhin mußte Gucky sehr behindert sein, sonst wäre er
persönlich erschienen. Nach diesen Gedanken hatte John Marshall
versucht, mit dem Mund so nahe an das Gerät zu kommen, daß
seine geschwächte Stimme von dem Gesprächspartner auch
gehört wurde. Und ausgerechnet dann waren sie aus der Hütte
geholt worden.
    Marshall schob den Telekom vorsichtig mit der Zunge auf die Seite.
Er hatte keinen anderen Weg gesehen, das Gerät zu behalten, als
es in den Mund zu stecken. Er hoffte nur, daß die Feuchtigkeit
die Funktion nicht beeinträchtigte.
    Dennoch verließ er sich nicht allein auf den Telekom. Immer
wieder versuchte er, mit seinen Parasinnen Gucky zu erreichen. Aber
außer dem einen Todesschrei war nichts durchgekommen. Jetzt
wußte Marshall, daß der Mausbiber noch lebte, aber der
einzige glückliche Zufall wiederholte sich nicht.
    Zwischendurch, wenn sich nach einigen Minuten wieder etwas seiner
Energie gesammelt hatte, versuchte Marshall durch logische
Überlegungen die Frage zu lösen, welcher Sinn in der
Versklavung der Isaner lag. Welchen Nutzen konnte jemand aus
primitiven Menschen ziehen, die kaum für ihre eigenen
Bedürfnisse zu sorgen in der Lage waren?
    Von der Sicht irdischer Menschen aus keinen!
    Und doch mußte für die Fremden ein Motiv vorliegen, das
stark genug war und das demnach aus der Notwendigkeit ihrer
Bedürfnisse herrührte.
    Da Marshall auf diesem Wege keine Lösung des Problems fand,
versuchte er es auf einem anderen. Er wunderte sich, daß er
darauf nicht früher gekommen war.
    Vielleicht, so dachte er, käme man der Sache näher, wenn
man fragte, was die Unbekannten zu vermeiden trachteten. Darauf gab
es einige Antworten. Ganz offensichtlich wollte der Gegner vermeiden,
daß andere Intelligenzen auf Isan landeten und Verbindung mit
den Eingeborenen aufnahmen. Er wehrte sich noch gegen etwas anderes,
nämlich gegen technisches Denken und sogar gegen
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