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PR TB 009 Invasion Der Puppen

PR TB 009 Invasion Der Puppen

Titel: PR TB 009 Invasion Der Puppen
Autoren: Perry Rhodan
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Je müder diese Burschen
waren, desto besser war die Aussicht, sie schnell wieder loszuwerden.
    Rhodan, Kalmat und ein alter Mann kamen zuerst den Steg herauf.
Wilken sah, daß einige Kolonisten damit begonnen hatten, die
anderen Wagen zu entladen. Eine Gruppe von zwölf Tammatern
schleppte bereits mehrere Pakete auf den Landesteg zu. Wilken wurde
von einem Gefühl der Unruhe beschlichen.
    Er wußte nicht, woher es so unverhofft kam, aber es war so
intensiv, daß er es nicht einfach von sich abschütteln
konnte.
    Wieder blickte er auf den Steg hinab. Zum erstenmal sah er Kalmats
Gesicht deutlich. Der Leutnant wirkte übernächtigt, sein
eingefallenes Gesicht war blaß. Die Folgen eines übermäßigen
Alkoholgenusses, überlegte Wilken verächtlich. Hoffentlich
hatte der Leutnant nicht im Beisein Rhodans über die Stränge
geschlagen und das Ansehen der gesamten Besatzung geschädigt.
    Wilkens Gedanken wurden von Rhodans Stimme unterbrochen.
    „Guten Morgen, Major", sagte der Großadministrator.
„Ich möchte Clyde Purcell vorstellen, den Gründer
dieser Kolonie."
    Beim Klang von Rhodans Stimme erschrak Wilken. Rhodan hatte völlig
teilnahmslos gesprochen, er schien mit den Gedanken weit weg zu sein.
Bevor Wilken sich jedoch darüber Gedanken machen konnte, bot ihm
Purcell die Hand. Wilken ergriff sie. Sie fühlte sich kalt an.
Kalt, feucht und schlaff.
    Wie die Hand eines Toten, dachte Wilken beunruhigt.
    Er blickte auf und schaute Purcell ins Gesicht. Der Alte schien
durch ihn hindurchzublicken, seine glanzlosen Augen waren in eine
unbekannte Ferne gerichtet.
    „Das ist Major Dean Wilken, der Kommandant der ALAMO",
sagte Rhodan.
    Wilken fühlte, daß ihn jemand anstarrte. Unruhig
bewegte er den Kopf. Es war Kalmat. Der Leutnant hatte seinen leeren
Blick auf den Vorgesetzten gerichtet. Wilken schien es, als spräche
aus diesen Augen ein unstillbarer Hunger nach irgend etwas.
    „Die Kolonisten interessieren sich für das Schiff",
sagte Rhodan. „Wir werden ihnen Gelegenheit zu einer
ausgedehnten Besichtigung geben." Er deutete beiläufig den
Landesteg hinab. „Geschenke für die Besatzung. Sie können
an Bord gebracht werden."
    „Jawohl, Sir", erwiderte Wilken steif. Rhodans Stimme
klang unpersönlich. Über Nacht schien sich sein Verhältnis
zu Major Wilken geändert zu haben.
    War es in der Stadt zu folgenschweren Zwischenfällen
gekommen? Die Tammater sahen nicht gerade freundlich aus. Wilken riß
sich von diesen trübsinnigen Gedanken los.
    „Kommen Sie, meine Herren", forderte er die Kolonisten
freundlich auf.
    Er beschloß, das Beste aus dieser merkwürdigen
Situation zu machen. Sicher gab ihm Rhodan bald eine Erklärung.
    Der Major wandte sich um und ging voraus. Er spürte, daß
sich Rhodans Hand vertraulich auf seine Schulter legte. Erleichtert
atmete er auf. Es schien alles in Ordnung zu sein. Für einen
Moment glaubte er ein schwaches Prickeln zu fühlen, als berühre
etwas seine nackte Haut.
    „Ich glaube, jetzt können Sie uns führen",
sagte Rhodan monoton.
    Ohne sich umzudrehen, erwiderte Major Dean Wilken:
    „Ja, das stimmt."
    *
    Leutnant Woodrow Anglesy spielte nervös mit einem
Schreibstift. Zum wiederholten Male glitten seine Blicke prüfend
über die Kommandozentrale der ALAMO. Warum, zum Teufel, kam
Major Wilken nicht endlich, um ihnen zu sagen, wann die Kolonisten
mit der Besichtigung der Zentrale begannen? Anglesy sah, daß
die siebenundzwanzig Besatzungsmitglieder, die sich außer ihm
noch im Kommandoraum aufhielten, ebenfalls unruhig wurden. Anglesy
konnte sich schon in Gedanken ausmalen, wie die Bande hereinkam und
alles betastete, was glänzte oder ihr Interesse erweckte.
Woodrow Anglesy war nicht arrogant, aber tief in seinem Innern hegte
er die gleiche Abneigung gegen Kolonisten, die auch viele andere
Raumfahrer Menschen entgegenbrachten, die ihr ganzes Leben lang mit
einem einzigen Stück Land verwurzelt waren.
    Hoffentlich mußten sie keinen Probestart vorexerzieren.
Anglesy grinste. Das wäre die beste Gelegenheit, um diese Bande
einmal tüchtig durchzurütteln.
    Er blickte abwesend auf den Bildschirm der Außenübertragung.
Noch immer war ein Teil der Besucher mit dem Abladen der Pakete
beschäftigt.
    Er hörte, wie jemand die Zentrale betrat, und fuhr herum. Es
war Major Wilken. Der Major schien verstört zu sein. Fast hatte
Anglesy den Eindruck, als müßte sich Wilken erst in der
Zentrale orientieren.
    „Die Besichtigung beginnt", sagte Wilken gleichmütig.
    Anglesy zog
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