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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol
Autoren: Perry Rhodan
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zu übersehen.
    Martin zwang sich zur Ruhe. Patty gehörte zu seiner Gruppe.
Er konnte ihr ebensogut Befehle geben wie den anderen - jetzt, da sie
an seiner Expedition teilnahm und damit dem Militärrecht
unterstand. Und er würde ihr Befehle geben, selbst die
allerhäßlichsten, wenn sie gegen ihn aufzumucken wagte.
    Die Männer bildeten einen Kreis um ihn herum und sahen ihn
erwartungsvoll an. Er zählte sie ab und fand achtzehn. Es hätten
neunzehn sein sollen. Einer fehlte. Er versuchte herauszufinden, wer
das war, und stellte rasch fest, daß Marcus Rattigans
gelangweiltes, helles Gesicht fehlte. Paul Finch war als Wache im
Golo Nr. l zurückgeblieben. Warum war Marcus nicht hier?
    Die Mannluks der Fahrzeuge standen offen. Martin wollte Rattigans
Namen rufen; aber bevor er noch den Mund aufbekam, kam Marcus von
selbst aus dem Mannluk hervorgeschossen, unbeholfen wie immer, die
langen Arme und Beine durcheinanderwirbelnd.
    „Sir!“ schrie er von weitem. „Eine wichtige
Meldung!“
    Der Kreis der Männer öffnete sich, um Marcus
hindurchzulassen. Dicht vor Martin kam Marcus zum Stehen und rief so
laut, daß jeder ihn hören konnte: „Wie haben keine
Verbindung zur URANUS mehr, Sir!“
    *
    Marcus’ Beobachtung war richtig. Sie konnten das Schiff
nicht mehr erreichen. Martin bekam einen Heidenschreck. Nicht, weil
er glaubte, daß der URANUS etwas zugestoßen sei, sondern
weil er sich vorstellen konnte, welche Unruhe an Bord ausgebrochen
war, als die Routinemeldung der Expedition ausblieb.
    Für die Tatsache selbst, daß der Funkverkehr nicht mehr
funktionierte, fand er keine Erklärung. Die Höhlenöffnung
war groß genug, um den Radiowellen ungehinderten Austritt zu
gestatten, falls die Felsmasse, die über der Höhlendecke
lag, wirklich so gewaltig sein sollte, daß sie
elektromagnetische Wellen völlig absorbierte. Aber es war nicht
nur das. Jedes Golomobil war mit einem Mikrokom ausgerüstet,
einem Funkgerät, das auf der Basis des räumlich
übergeordneten Hyperfunks arbeitete, und für den Hyperfunk
bedeutete im allgemeinen nicht einmal die ungeheure Masse einer
ganzen Sonne ein Hindernis, weil er sich ganz einfach durch ein
anderes Transportmedium ausbreitete. Und selbst die Mikrokoms
arbeiteten nicht mehr.
    Martin wußte nicht, warum das so war. Er wußte nur,
daß alle Sende-und Empfangsgeräte draußen vor der
Höhle noch funktioniert hatten. Also brauchte er, um mit der
URANUS in Verbindung zu treten, nur eines der Fahrzeuge aus der Höhle
hinauszuschicken.
    Das aber hätte bedeutet, daß die Schutzkuppel für
eine Weile aufgegeben werden mußte; denn wenn eines der
Fahrzeuge sich aus dem Ring löste, stand der Ring notgedrungen
an einer Stelle offen.
    Martin hatte wenig Verlangen, das umständliche Manöver
des Leerpumpens und Vollfüllens zu wiederholen. Also entschloß
er sich, einen der unförmigen Schutzanzüge anzulegen und
    mit einem der transportablen Telekoms selbst die Höhle zu
verlassen. Den Befehl innerhalb der Höhle übergab er für
die Dauer seiner Abwesenheit Leutnant John Griffin, dem Piloten des
Golo Nr. 3, in dem auch Patty Soerensen fuhr.
    Marcus und Paul halfen ihm beim Anlegen des Anzugs. Das heißt,
sie hielten die Einschlupföffnung waagerecht, so daß er
hineinklettern konnte. Der Anzug selbst verdiente den Namen recht
wenig. Als Martin sich darin aufgerichtet hatte, sah er aus wie ein
knapp zwei Meter hoher, quadratischer Klotz mit einem unförmigen,
kugelartigen Aufbau, in dem der Kopf steckte. Im Innern des Anzugs
hatte Martin erstaunlich viel Bewegungsfreiheit. Aber wenn er den
Antigravgenerator nicht einschaltete, drückte ihn die Last des
Instruments fast zu Boden.
    Martin faßte den Mikrokom mit einer der plastikmetallenen
Klauen, in denen die Arme des Anzugs endeten, und verließ sein
Fahrzeug durch die Steuerbordschleuse. Als er durch das Mannluk
hindurch den Fuß auf den Boden setzte, durchlief ihn ein
Schauer. Denn jetzt war nichts Schützendes mehr um ihn herum als
der Anzug und die Schirmfelder, die die Generatoren des Anzugs
erzeugten. Es war unglaublich, daß ein im Verhältnis so
kleines Gerät allen Gewalten dieses furchtbaren Planeten trotzen
sollte - aber es tat es. Martin fühlte nicht die geringste
Beschwerde, als er Fuß vor Fuß setzte und auf den
mächtigen Ausgang der Höhle zumarschierte.
    In seinem Helmempfänger war nichts als Rauschen. Er versuchte
ein paarmal, einen seiner Männer in den Fahrzeugen zu erreichen;
aber das gelang ihm nicht. Das
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