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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol
Autoren: Perry Rhodan
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Nach einer Weile tauchte auf der linken Hälfte des
Panoramaschirms inmitten der gelbweißen Wand ein dunkler
Schatten auf. Er glitt nach hinten und verschwand wieder. Aber
Schiller, der die Peilzeichen anmaß, verkündete, daß
sie soeben Golo Nr. 2 passiert hätten.
    Martin beobachtete den kleinen Bildschirm des Ortergerätes.
Es hatte das Fahrzeug, an dem sie soeben vorbeigeglitten waren, nicht
registriert. Das machte ihn besorgt. Der Orter arbeitete mit
einfachem Radar, einer Technik, die für Bodenausflüge
völlig ausreichend war - oder vielmehr sein sollte. Aber irgend
etwas in der rätselhaften Hochdruck-und Tieftemperatur -Chemie
dort draußen schien die Mikrowellen des Radars zu absorbieren
und den Orter unwirksam zu machen. Martin war gezwungen, auf Sicht zu
fahren. Das bedeutete: Er würde einen Felsen, der ihm im Weg
stand, erst zu sehen bekommen, wenn das Schirmfeld ihn berührte
und kein störender Nebel mehr zwischen ihm und dem Hindernis
lag. Das bewog ihn dazu, noch langsamer zu fahren. Es schien jetzt
nicht mehr so leicht, die Stelle zu finden, von der aus Fred Warren
sich vor knapp einer halben Stunde zum letztenmal gemeldet hatte.
    Aber dann hörte der Sturm plötzlich auf.
    Von einer Sekunde zur anderen verschwand die Nebelwand, wie sie
gekommen war. Marcus Rattigans interessenlose Stimme verkündete,
daß der Sturm insgesamt dreiundfünfzig Minuten und zwanzig
Sekunden gedauert habe.
    Mit einemmal lag die Felsebene wieder klar und deutlich auf dem
Panoramaschirm. Hier und dort lagen die Teller der übrigen
Fahrzeuge, wie vorgeschichtliche Gräber auf längst
vergessenem Boden.
    Das Bild der Ebene hatte sich verändert. Vorher, als sie nach
Südwesten zogen, hatte Martin Levans dem, was er auf dem
Bildschirm sah, keine besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Er hatte
den Anblick in sich aufgenommen und sich um Einzelheiten nicht
gekümmert. Er hatte
    sich nicht gemerkt, dort steht eine besonders hohe Felsnadel, und
einen halben Kilometer östlich davon liegt ein mannshoher
Felsklotz. Er hatte diese Details den automatischen Kameras
überlassen, die, wie er wußte, während der Fahrt
unablässig arbeiteten. Trotzdem aber hatte sich ein Bild in sein
Gedächtnis eingeprägt. Nicht deutlich, sondern verschwommen
und so, daß er keine Einzelheiten herausgreifen konnte. Es war
die Art von Bild, die einen Mann, wenn er in eine längst
vergessene Gegend zurückkehrt, stutzen und sagen läßt:
Hier muß ich doch schon mal gewesen sein!
    Martins Situation war gerade umgekehrt. Er nahm das Bild in sich
auf und dachte: Hier bin ich noch nie gewesen!
    Der Sturm hatte die Ebene verändert. Gewiß, sie war
immer noch flach wie zuvor, und die einzigen Bodenmerkmale waren
Felsblöcke und monolithische Nadeln. Aber sie lagen und standen
jetzt anders und formten einen neuen Gesamteindruck.
    Martin erkannte verstört, daß sich besonders dort,
woher sie gekommen waren, das Bild völlig verändert hatte.
Vor dem Sturm war nur der Pfad, auf dem sie sich bewegten, frei von
Hindernissen gewesen. Jetzt aber dehnte sich in der Richtung, in der
die URANUS lag, ein kilometerbreites Stück Ebene, auf dem kein
einziger Felsblock, keine einzige Felsnadel zu sehen war.
    Von der Barriere, in der Fred Warren eingeschlossen worden war,
war nichts zu sehen. Anderthalb Stunden lang ließ Martin Levans
seine Fahrzeuge nach dem verschwundenen Golo suchen. Anderthalb
Stunden lang strengten sie sich die Augen an und hielten Ausschau
nach einem Loch im Boden oder nach Überresten des verschollenen
Fahrzeugs. Aber sie fanden nichts.
    Martin berichtete das Ergebnis der Suche an die URANUS. Er
erwartete, daraufhin den Befehl zur Umkehr zu erhalten. Aber
erstaunlicherweise hieß die Anordnung: „Handeln Sie
weiter nach Plan! Das fehlende Fahrzeug wird nicht ersetzt.“

4.

    „Neunter März zweitausendsechsundachtzig, neunzehn Uhr
Terrania-Zeit. Aufzeichnung durch Thomas Keenan.
    Unsere Begegnungen mit den Gols haben keinerlei Fortschritte
erbracht. Sie bleiben dabei, die Schutzschirme unserer Bodenfahrzeuge
anzuzapfen, so daß kein Bodenausflug mehr länger als drei
Stunden dauern kann, bevor die Generatoren zusammenbrechen. Natürlich
versuchen sie das gleiche am Schiff. Aber die Bordgeräte sind
selbst für ihren unersättlichen Hunger zu stark. Wir wehren
ihnen nicht, wenn sie sich an unsere Schirmfelder heranmachen.
Vielleicht bringt ihnen das eines Tages bei, daß wir ihre
Freunde sein möchten… wenn sie überhaupt wissen, was
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