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PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

PR TB 002 Der Große Denker Von Gol

Titel: PR TB 002 Der Große Denker Von Gol
Autoren: Perry Rhodan
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aufzuheben.
    Fred Warren meldete, daß er trotz aller Manöver in
einer Barriere himmelhoher Felsnadeln gefangen sei und sich nicht
mehr bewegen könne. Martin gab ihm den Rat, sich ruhig zu
verhalten und zu warten, bis der Sturm sich gelegt hätte. Fred
hielt das für eine gute Idee. Inzwischen hatte Marcus Rattigan,
der auf dem Meßplatz des Golo Nr. l saß, von seinen
Instrumenten alle wichtigen Daten über den Sturm abgelesen. Er
referierte mit trockener Stimme, als verstünde er nichts von den
Dingen, über die er sprach: „Windgeschwindigkeit
zweihundertunddreizehn Kilometer pro Stunde. Richtung Südost -
Nordnordwest. Der Nebel ist ein Gemisch aus kondensiertem Ammoniak,
Methan, Hydrazin und höheren AmmoniakWasserstoffen. Spuren von
Äthan.“
    Martin gab diesen Bericht an die URANUS weiter. Die URANUS lag,
wie er erfuhr, außerhalb der Sturmbahn. Man konnte den Sturm
von Bord aus jedoch beobachten, und ein paar Leute hatten sich um
Martin Levans’ Expedition schon ernsthafte Sorgen gemacht.
Martin beruhigte sie und erklärte, es sei alles in Ordnung.
    Das Gefühl hatte er wirklich. Er hatte von den furchtbaren
Stürmen des GOL gehört, lange bevor er die fremde Welt zu
sehen bekam. Sie waren ihm beschrieben worden als die Schrecken des
Astronauten, vor denen er selbst im festen Raumschiff nicht sicher
war.
    Denn die Atmosphäre des GOL reichte Hunderte von Kilometern
über die Oberfläche hinaus, und Stürme von unirdischer
Heftigkeit waren in Höhen bis zu zweihundertundfünfzig
Kilometern beobachtet worden. Wehe dem Schiff, dessen
Kursstabilisatoren nicht richtig arbeiteten!
    Aber das hier war in Wirklichkeit nichts. Es überraschte
einen, und man spürte ein wenig Ehrfurcht vor der Macht einer
Natur, die solche Stürme zuwege brachte. Im Innern der Fahrzeuge
fühlte man sich jedoch wohl und sicher. Die Temperatur betrug
dreiundzwanzig Grad Celsius, die künstliche Atmosphäre
enthielt die günstige Menge Sauerstoff, und man konnte sich,
wenn man Lust hatte, mit den anderen Insassen des Wagens oder mit den
Besatzungen anderer Fahrzeuge unterhalten. Es kostete Anstrengung,
ein Gefühl der Gefahr dabei zu empfinden.
    So dachte Martin Levans.
    Bis er Fred Warren anrief und zu erfahren versuchte, wie es ihm
inmitten seiner Felsbarriere erging und ob er schon einen Ausweg
sähe.
    Fred Warren meldete sich nicht. Martins Empfänger blieb tot.
    Fred Warrens Fahrzeug war verschwunden.
    *
    Martin Levans verlor keine Sekunde. Er hatte nur den Hinweis
gebraucht, daß ein GOL-Sturm nicht so ungefährlich war,
wie er aussah, um von einem Augenblick zum anderen zu höchster
Aktivität zu erwachen.
    Er wies Paul Finch an, die URANUS über den Vorfall zu
unterrichten, und als er vom Schiff die Anweisung bekam, sich
unverzüglich auf die Suche nach Fred Warrens Fahrzeug zu machen,
da war er schon zwei Minuten lang unterwegs.
    Der Sturm hatte nachgelassen. Das Sichtfeld war immer noch eine
gelblichweiße Nebelwand, die mit unheimlicher Geschwindigkeit
vorbeibrauste und eine Menge polternder Felsstücke mit sich
führte. Aber bis zum Beginn des Sturms war Fred Warren als
letzter in einer schnurgeraden Reihe gefahren. Martin brauchte sich
nur in einem Winkel von hundertundachtzig Grad zu seinem früheren
Kurs zu bewegen, um Freds letztem Standort zumindest näher zu
kommen. Er hatte noch einen anderen Hinweis. Rechts und links der
Spur, auf der die sieben Golomobile gekommen waren, war die Ebene vor
Beginn des Sturms flach und leer von Felsnadeln gewesen. Die
Barriere, in der Fred Warren sich festgefahren hatte, mußte
also leicht zu erkennen sein.
    Eine Frage war allerdings, wie weit Warrens Golo unter dem ersten
Aufprall der Luftmassen abgetrieben worden war.
    Patty Soerensens Vorwurf kam Martin in den Sinn. Wäre Fred
nicht verschwunden, wenn er besser aufgepaßt hätte? Er
versuchte, sich mit dem Argument zu beruhigen, daß das
Verschwinden eines Golomobils selbst dann, wenn man die Existenz des
Sturmes mit in Betracht zog, kein voraussehbares Ereignis sei. Aber
das beruhigte ihn nicht. Er spürte sein schlechtes Gewissen.
    Er wies die übrigen Fahrzeuge an, Peilzeichen zu senden. Auf
diese Weise fand er heraus, daß sie die Linie, in der sie bis
zum Ausbruch des Unwetters gefahren waren, nur um ein paar Meter
verlassen hatten. Es war vernünftig anzunehmen, daß auch
Fred Warren nicht weiter abgetrieben worden sei, und das erleichterte
die Suche.
    Mit geringer Fahrt ließ Martin sein Golo sich durch den
Nebel tasten.
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