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PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon

Titel: PR Rotes Imperium 02 - Requiem für Druufon
Autoren: Christian Montillon
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eine Allee des Grauens bildeten. »Und weiter, Perry Rhodan? Soll das etwa ein Vorwurf sein? Kannst du es mir denn verübeln?« Er drehte sich um seine eigene Achse, neben seinem Kopf grinste ein bleicher Totenkopf aus einer hoch aufragenden Mauer.
    »Es muss einen anderen Weg geben.« Am liebsten hätte Rhodan die Augen geschlossen und den Anjumisten ohne jeglichen Hintergrund angeschaut. Aber es ging nicht. Knochen, Knochen, Knochen, und dazwischen der Mann in seiner schlichten Raumfahrer-Kombination. »Nur gemeinsam können wir etwas gegen das Rote Imperium ausrichten! Ohne dich bin ich hilflos, ohne die Strukturen des Widerstands, den du geschaffen hast, kann ich nichts ausrichten.«
    Perkunos dehnte die Finger, ließ die Gelenke knacken. »So war es ursprünglich gedacht. Aber falls es dir noch nicht aufgefallen ist... wir haben verloren.«
    »Ich verliere nie«, sagte Perry Rhodan, obwohl er wusste, dass diese Worte eine glatte Lüge waren, »und erst recht nicht die Fassung!« Er kannte den Mythos, der seiner Person vorauseilte. Sowohl für die Machthaber des Roten Imperiums als auch für die Anjumisten war er bislang eine Art verklärter Held gewesen, der alles schaffen konnte - genau diesen Status würde er nun ausnutzen, auch wenn er wusste, dass er ihm nicht gerecht werden konnte.
    »Dann hast du etwas mit meiner Tochter gemeinsam.« In Finans Stimme lag mehr Wehmut und Traurigkeit, als ein einzelner Mann in seinem Leben tragen sollte. »Auch sie verliert niemals. Heute wird sich das für einen von euch ändern.«
    Beide trugen Anzüge, wie sie bei den Anjumisten üblich waren. Perkunos hatte Rhodan eine äußerlich schlichte, leicht rötlich schimmernde Kombination gereicht, ihm eine Kurzeinweisung gegeben und dabei betont, dass es Monate dauerte, bis man einen solchen Anzug perfekt beherrschte. Also hatten sie ihn auf Auto-Funktion gestellt, was eine Effektivitätsauslastung von immerhin fast 90 Prozent brachte, wie der Genus erläuterte.
    Für Rhodan war es allein deshalb ein gewaltiger Unterschied zu seinem ersten kurzen Aufenthalt in der Knochenstadt, weil er damals völlig ohne technische Unterstützung hatte auskommen müssen. Permanent war er der Schwerkraft von beinahe zwei Gravos ausgesetzt gewesen, was bedeutete, dass er das doppelte Körpergewicht zu tragen hatte und ihm mit der Zeit jede Bewegung unendlich schwergefallen war. Der Anzug schuf für ihn die gewohnte Standardgravitation; eine willkommene Erleichterung. Aber es änderte nichts an dem schauderhaften Anblick, nichts an dem Kältegefühl, das ihn erfasste.
    Kaum entfernten sie sich einige Schritte von dem gelandeten Gleiter, öffnete sich in einem flachen Bau eine der Türen, die aus mehreren Dutzend oder gar Hunderten miteinander verschmolzenen Knochen gefertigt worden waren. Perry Rhodan ärgerte sich über seine genaue Beobachtungsgabe: Sofort sah er die Gelenke, die als Scharniere missbraucht und von künstlichen oder konservierten Sehnen und Muskelfasern in Form gehalten wurden. Er blinzelte, als könnte er damit den Anblick aus seinem Sichtfeld entfernen.
    In der Türöffnung erschien ein Mann, der genauso aussah wie er. Einer seiner zahlreichen Doppelgänger. Einer der wenigen Anjumisten dieses Einsatzkommandos, die das Glück hatten, bislang überlebt zu haben.
    »Wir sind ...«, rief er noch, dann explodierte das Haus.
    Das Zentrum der Explosion lag direkt vor ihm. Schon als sich Rhodan zur Seite warf und der Anjumisten-Schutzanzug automatisch ein flirrendes Energiefeld aufbaute, konnte von diesem Mann nichts - nichts - mehr übrig sein.
    Der Flachbau stürzte krachend ein. Knochen wirbelten in der Druckwelle der Explosion durch die Luft, Splitter hämmerten vor Rhodan und Perkunos in den Boden, ein nackter Totenschädel kullerte gegen Rhodans Schutzschirm und verdampfte zischend.
    »In Deckung!«, schrie Perkunos. »In dem Haus waren drei meiner Männer. Ihre Lebenszeichen sind erloschen. Dafür messe ich ganz in der Nähe ...«
    »Ich weiß«, unterbrach Rhodan so ruhig wie möglich. »Farashuu ist hier.« Er drehte sich auf den Bauch, kam auf die Füße und sah einen Berg aus Knochen und Asche, wo eben noch das Haus gestanden hatte. An einigen Stellen flackerten Feuer, von denen dicke schwarze Qualmwolken aufstiegen. Es stank erbärmlich.
    Sonst gab es in dem Trümmerhaufen nur Weiß - bleiches, elfenbeinfarbenes, totes Weiß. Und an einer Stelle ein rotes Etwas, bei dem vom ersten Augenblick an klar war, dass diesem Mann
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