Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
Autoren: Frank Böhmert
Vom Netzwerk:
kam Mondra aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Was war denn nun schon wieder in den Posbi gefahren? Aber diese kleine Aufmerksamkeit war immerhin angenehmer, als dass er allen, die es garantiert und absolut nichts anging, ausführlichst erläuterte, warum Perry und sie unbedingt wieder ein Paar werden mussten ...

Sechs
    In einem Alles-für-euch-Gleiter kam Tawe zu sich. Draußen war es dunkel. Sie verdurstete. Sie hatte Hunger. Ihr Leib war mürbe. Und sie war dünn.
    »Wie lange?«, fragte sie den Alles-für-euch. »Wie lange war ich in der Fabrik?«
    »Verzeihung? Ich verstehe nicht.«
    Aber Tawe verstand. Allmählich. Sie war dünner als dünn. »Du ... du hast mich nicht an der Fabrik abgeholt. Sondern am Hütehaus.«
    »Das ist richtig, Tawe.«
    »Ich fasse es nicht! Ich hab die Ablage verschlafen?«
    »Vielleicht war das ganz gut so, Tawe. Ich habe hier den Bericht vom Hütehaus. Du warst sehr ausgetrocknet. Und wund. Viele Ueeba lassen sich sogar extra betäuben für die Eiablage. Es ist weniger traumatisch. Soll ich dich zu deinem Haufen bringen?«
    »Ja«, sagte Tawe. »Nein. Zu Adilais Haufen. Oder lieber doch zu meinem!« Sie war völlig durcheinander. Sie kam sich wie betrogen vor. Nach ihren ersten beiden Hitzen hatte sie es so genossen, sich von den tausend Eiern zu erleichtern.
    »Ich kann dich auch irgendwo anders absetzen. Am Herzberg bist du immer gern.«
    »Nein. Nein, bring mich... bring mich ans Meer. Aber nicht zu einer der Garküchen. An irgendeinen einsamen Strand. Und lass mir etwas zu trinken kommen. Mindestens zwei Fässchen!«
    »Wie du wünschst.« Er ging hoch und beschleunigte. Bald war das Meer zu sehen, das große, schwarze, glänzende Nichts. Tawe wackelte mit den Beinen, dehnte die Bogenglieder. Wie steif sie war!
    Am Strand grub sie sich über der Wasserlinie in den feuchten Sand ein und genoss seine Kühle. Der Alles-für-euch stach das erste Fässchen an, schob den Schlauch hinein.
    »Du?«, sagte Tawe irgendwann, nachdem der Gleiter und sie lange geschwiegen hatten. »Kannst du bei mir bleiben? Und falls ich einschlafe und es Tag wird, kannst du mich dann zu meinem Haufen bringen?«
    »Aber ja«, sagte er. »Dafür sind wir ja da.«
    Lange lag sie dort am Strand. Aber sie schlief nicht Sie machte sich Gedanken. Je länger sie dort lag, desto größer wurde ihre Sehnsucht nach Adilai. Herrliche, prachtvolle, zarte, freundliche Adilai!
    Aber Tawe ließ sich nicht zu ihr fliegen. Es kam ihr immer noch wie ein Wunder vor, dass Adilai sie liebte. Ausgerechnet sie. Dabei fand Tawe sich durchaus liebenswert. Sie war hübsch, wenn auch robust, was aber vielen gefiel; sie war talentiert - eine würdige tla Mouuach, von ihrem Eigensinn einmal abgesehen. Und Tawe fand auch - daran hatte sich nichts geändert -, dass sie das schönste Paar der Stadt waren. Aber nun, da sie in ihrem Sandversteck darüber nachdachte, fand sie Adilai um einiges liebenswerter.
    Natürlich, sie war ja in sie verliebt. Aber es gab noch einen tieferen Grund. Damals kam sie nicht darauf. Aber später sollte sie denken, dass es Adilais Mädchensein war, das Tawe sie so überhöhen ließ. Ihre Reinheit, ihr Fernsein von Hitze, Eiablage, Bäumeln - von Männern. Das vor allem. So sollte Tawe später darüber denken. Da-mals grübelte sie in ihrem Sandversteck nur, wie Adilai und sie für immer vereint bleiben konnten. Für immer vereint!, dachte sie und nahm noch einen Schluck Bier. Bin ich denn nur noch eine romantische Närrin?
    So lag sie und grübelte und trank und wurde immer berauschter. Ihre Larve gaukelte ihr die unglaublichsten Dinge vor, Tawe hatte völlig die Beherrschung über sie verloren. Sie sah wimmelnde Eier an der Innenfläche der Larve, sah Fühler, tausend Fühler wie ineinandergreifende Fächer, Wedel. Berge wölbten sich empor wie Leiber, Leiber wiegten und bogen sich, erstarrten, wuchsen auf zu den großen, freundlichen, gerundeten Häusern der Ueeba. Der grüne Jadepalast mit seinen Toren, seinen Fenstern, durch die hundert Ueeba zugleich gepasst hätten. Tawe sah Augen ohne Fühler, sah Hände, sah die lappigen Gliedmaßen der Hüter...
    Es war so still. Nur das Meer plätscherte träge.
    »Du?« Ihre Stimme kam ihr seltsam vor, sie klang so gedehnt. »Kannst du mir ein bisschen Musik machen?«
    »Was möchtest du denn gern hören?«, fragte der Alles-für-euch.
    »Etwas Wildes. Kraftvolles. Zuversichtliches.« Sie nannte ein paar Namen.
    Musik setzte ein, steigerte sich rasch zu einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher