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PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik

Titel: PR Posbi-Krieg 05 - Die Psi-Fabrik
Autoren: Frank Böhmert
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umschlangen, und wie mitten im schönsten Ge-bäumel, als ihrer beider Innerstes weich und aufgeblüht war, Tawes Faden riss und sie kreischend zu Boden stürzten, ins tagverbrannte Gras. Wie sie zu dem Baum hinaufschauten, an dem durchsichtig-weiß der Faden klebte, ein wirres Gespinst an den blaugrünen Blättern, und sie lachen und immer wieder lachen mussten und sich gar nicht voneinander lösen wollten. Noch als sie Erde und Grashalme von ihren feuchten Innersten entfernten, mussten sie kichern, obwohl es mühevoll war und ziepte.
    »Halt mich«, sagte Tawe. Adilai hielt sie.
    »Ich muss gehen«, sagte Tawe. Adilai ließ sie gehen.
    Und Tawe vergaß sie.
    Mit jedem Schritt vergaß Tawe sie ein bisschen mehr. Mit jedem Schritt brannte sie mehr darauf, endlich auf einen Forscher, auf einen Mann zu stoßen und sich mit ihm an den nächsten Baum zu hängen. Sie fühlerte nach den feinen Schwaden in der Luft, nach dem Duft sonnenverbrannter, heißer Panzerhaut.
    Alles in ihr juckte, zog sich zusammen, dehnte sich wieder.
    Je weiter sie in die Richtung lief, aus der die männliche Lock-würze heranzuranken schien, desto mehr Frauen waren um sie herum, alle heiß, alle prall. Ein Wettlauf, ein Drängeln, ein Schubsen.
    Ein Gleiter stieß auf die Ueeba hinab.
    »Du«, sagte ein Mann-Riese dröhnend über den Frauen. »Tawe tla Mouuach.«
    Tawe seufzte. Endlich!
    Der Alles-für-euch hob sie mit einem Zugstrahl hinauf.
    Vor ihr stand der Forscher, der am Herzberg die Bildrosen über Adilai und sie ausgeschüttet hatte.
    Er sah so gut aus! Er war so reif! So stark! So bildmächtig! Und wie erotisch es war, dass die Imago-Forscher nie Larven trugen! Sie, die ihn neulich noch gehasst hatte, verzehrte sich nach ihm.
    »Wo willst du hin?«, fragte sie, als der Alles-für-euch keine Anstalten machte zu landen. »Willst du uns keinen Baum suchen?«
    Der Forscher lachte. »Einen Baum? Wo wir hinfliegen, Prachtweib, brauchen wir keine Bäume!«
    Der Alles-für-euch schloss sich und stürzte hoch in die Luft empor, flog in einer weiten Kurve von der Stadt weg, in der Tawe ihr junges Leben verbracht hatte. Der Gleiter beschleunigte. Hinter ihnen verschwand die schwarz schimmernde Fläche des Meeres am Horizont. Sie hielten auf das Landesinnere zu.
    »Du bringst mich ... zum Siebenberg, Chef?« Tawe wagte es kaum, den Namen des gewaltigen Zentralmassivs auszusprechen.
    »Zur Psi-Fabrik, Tawe, genau. Die Forschungsleiter warten schon.«
    Es war dies Tawes dritte Hitze. Noch nie war sie in die Fabrik eingeladen worden. Sie überlegte, so gut das in ihrem Zustand eben ging.
    »Der Schleierstern?«
    »Ganz recht, Prachtweib. Er ist nah, wie damals bei deiner Geburt.« Er zeigte mit den Fühlern in eine Richtung, aber sie konnte den Schleierstern natürlich nicht sehen. Das konnten nur Männer.
    Wenn der Schleierstern am Himmel stand, das wussten alle Ueeba, wurde eine Generation von besonders begabten Kindern geboren. Zu einer solchen Generation gehörte auch Tawe.
    Sie rieb sich an dem Forscher, knabberte an seinen Brustbeinen. »Wann sind wir denn da?«
    »Bald«, sagte er. »Bald. Ha-hrm.«
    Schon erhoben sich in der Ferne vor ihnen graue Formationen aus dem Fahlblau der Fadenwälder. Die Wälder blieben zurück, wichen seltsam schimmernden Buckeln. Es mochten dicht mit Regenbogengras bewachsene Felsen sein. Sie sackten unter dem Gleiter weg. Er stieg auf, immer weiter auf.
    Ihrer Hitze zum Trotz wurde Tawe von einer Beklemmung ergriffen. Von Ehrfurcht vielleicht. Angst war es nicht. Sie hatte die Psi-Fabrik noch nie gesehen. Ohne einen Forscher brachte kein Al-les-für-euch eine Ueeba zum Siebenberg. Überallhin auf der Welt, ja. Aber der Siebenberg war Sperrgebiet für die Frauen.
    Angeblich lag hier auch die Stadt der Alles-für-euch. Angeblich stellten sie hier alles für die Ueeba her. Oder holten es mit riesigen Gleitern aus dem Sternenmeer. Angeblich gab es hier einen Ring von sieben Lodertunneln. Angeblich lebten hier auch die gewaltigen Hüter, die sich nur selten einmal hinunter in die Niederungen der Ueeba begaben.
    Der Forscher, dessen Namen Tawe noch immer nicht wusste, rieb ihr den Rücken.
    Hoch und höher flogen sie unter den Sternen, immer an der grau und weiß gefleckten Wand empor.
    Und dann waren sie darüber hinweg.
    Chrrrr!, machte Tawe.
    Der Forscher lachte klackend. »Erstaunt?«
    »Erstaunt... verblüfft... fassungslos. Was ist das?«
    »Die Ringstadt der Alles-für-euch.«
    Von links und rechts bogen sich die
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