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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Autoren: Leo Lukas
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Zweifel. Wir beabsichtigen ohnehin nicht, uns hier lang aufzuhalten, sondern setzen in Kürze unseren Flug in ein definitiv alteranisches Sonnensystem fort. Es besteht also kein Grund zu... «
    »Ich gebe Ihnen drei Minuten«, unterbrach der Anführer des larischen Geschwaders rüde. Die Zeitangabe war von den Translatoren bereits umgerechnet worden. »Sollten Sie dann nicht verschwunden sein, eröffnen wir das Feuer.«
    Kapitän Vinales drehte den Kopf zu Clees und Yilmaz und fragte halblaut: »Ist das zu schaffen?«
    Clees las die Statusanzeigen ab, dann schüttelte er simultan mit seiner Kollegin den Kopf. »Sechs Minuten mindestens«, sagte Leutnant Macmahon. »Eher sieben, Sir.« Einen Hinweis darauf, dass ihre Leute im Maschinendeck ihr Bestes gaben, ersparte sie sich; das verstand sich von selbst.
    Vinales leitete die Information sofort an Mayang weiter. »Euer Ultimatum ist erstens unnötig und zweitens zu kurz bemessen«, funkte dieser an die Laren. »Erhöhen Sie es auf die dreifache Spanne, und ich garantiere Ihnen, dass wir den Rückzug antreten und uns hier nie wieder blicken lassen.«
    »Abgelehnt. Die Zeit läuft.«
    »Nun seien Sie doch vernünftig, Mann! Wir wollen nichts von Ihnen, hegen keinerlei Absichten in diesem Sektor. Wir fliegen weiter, Sie fliegen weiter, und die ganze Geschichte .. .«
    »Noch zweieinhalb Minuten. Keine Sekunde mehr.«
    Clees spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Der Lare wollte nicht verhandeln; sonst hätte er, um das Gesicht zu wahren, Mayangs Vorschlag zurückgewiesen und anschließend seinerseits eine Verdopplung der Frist angeboten. Und das wäre vielleicht ausgegangen; haarscharf, aber doch. Beide Seiten wussten recht gut übereinander Bescheid. Wenn die da drüben auf dem viel zu knappen, unerfüllbaren Ultimatum beharrten, dann deswegen, weil ihnen daran lag, einen Konflikt zu provozieren.
    Warum, verdammt? Wenn sie uns aus dem All pusten - was haben sie davon? Zumal es auch für die Troventaare wohl kaum gänzlich ohne Schrammen abgehen wird...
    Er hätte jetzt nicht In Vulf Mayangs Uniform stecken wollen. Wie sollte der Oberstleutnant einschätzen, was die Laren wirklich vorhatten? Klopften sie bloß auf den Busch, dann reichte es, über die Frist hinaus abzuwarten, bis sich nach einigen harschen Wortwechseln die Situation in Wohlgefallen auflöste. Wollten sie hingegen ein Gefecht entfesseln, um ein Exempel zu statuieren, und den Alteranern begrenzten Schaden zufügen, sie letztlich aber davonkommen lassen? In diesem Fall war Vorwärtsverteidigung von Seiten der Kreuzer angebracht, eventuell sogar ein Eröffnen der Feindseligkeiten durch Warnschüsse, die den Pulk der Troventaare etwas länger auf Distanz hielten. Strebten die Laren jedoch Totalvernichtung an - was ihnen bei dieser Übermacht letztendlich gelingen musste -, so wandten sich SERLAI und GORATSCHIN am besten zur Flucht, solange ihnen dies noch möglich war; damit wenigstens zwei der Schiffe und ihre Besatzungen verschont wurden.
    Knifflig. Und die Frist verstrich. Unerbittlich tickten die Chronometer...
    Roslin Cantu ärgerte sich. Über dieses alte, staubige Schiff und dessen Führung, die es nicht der Mühe wert fand, immerhin fast vierhundert Passagiere darüber aufzuklären, was eigentlich los war. Über ihren Ehemann, der mitten in der Zentrale hockte, jedoch ebenfalls keinen Mucks von sich gab; obwohl er wissen musste, wie sehr die Ungewissheit ihre Nerven belastete.
    Am meisten freilich ärgerte sich Roslin über sich selbst. Clees und den anderen Offizieren Vorwürfe zu machen, war ungerechtfertigt, ja kindisch und einer erwachsenen Alteranerin unwürdig, die den akademischen Titel »Xeno-Veterinärin« trug. Schon öfter während des langen Flugs hatten die Sirenen geheult. Mittlerweile waren sie verstummt - ein Zeichen dafür, dass alle Mannschaftsmitglieder ihre Posten eingenommen hatten und keine unmittelbare Gefahr bestand. Wie bei den vorangegangenen, allesamt glimpflich verlaufenen Zwischenfällen würden die mitreisenden Zivilisten informiert werden, sobald die Lage geklärt war. Das konnte nicht mehr lange dauern; erfahrungsgemäß höchstens noch ein paar Minuten.
    Minuten, die sich zu Ewigkeiten dehnten; in denen Roslin Höllenqualen litt.
    Sie fürchtete sich, fürchtete sich erbärmlich. Unsichtbare Bänder quetschten ihren Brustkorb zusammen. Am liebsten wäre sie aufgesprungen, hätte um sich geschlagen, sich schreiend Luft verschafft. Doch das durfte sie nicht. Sie zwang
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