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PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren

Titel: PR Posbi-Krieg 02 - Stern der Laren
Autoren: Leo Lukas
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hierher verschlagenen Völkerschaften verhielt sich die Roboter-Zivilisation, die aus den irgendwo in der Nordseite Ambriadors gestrandeten Fragmentraumern hervorgegangen war, lange Zeit friedlich. Genau genommen traten die positronisch-biologischen Hybridwesen kaum in Erscheinung. Anscheinend fehlte deren Zentralplasma jene so genannte »Hass-Schaltung«, die Rhodan bei ihren Artgenossen erst mühsam hatte entschärfen müssen.
    Ursprünglich.
    Vor 36 Standardjahren jedoch, Anno Domini 4894, um bei der AZ zu bleiben, drehten die Posbis von einem Tag auf den anderen durch. Anders konnte man es nicht ausdrücken. Genau wie ihre damaligen »Verwandten« in der Milchstraße starteten sie einen Vernichtungsfeldzug gegen alle anderen raumfahrenden Völker. Und sie sendeten, bevor sie gnadenlos zuschlugen, exakt dieselbe Botschaft: »Seid ihr wahres Leben?«
    »Seid ihr wahres Leben?« Das funkten sie unablässig auf allen Frequenzen. Egal, was die Überfallenen antworteten - die Fragment-raumer-Flotten eröffneten das Feuer. Mörderisch effizient vernichtete die Kriegsmaschinerie der Maschinenkrieger sämtliche erreich-baren kleineren Sternenreiche; die größeren drängte sie unerbittlich zurück. Für die biologisch-organischen Wesen, die bis dahin einigermaßen mit den Widrigkeiten Ambriadors zurechtgekommen waren, erhielt der Begriff Materialschlacht eine neue Bedeutung.
    »Seid ihr wahres Leben?«, funkten die Posbis.
    »Ja! Nein! Vielleicht! Zweiundvierzig!«, gaben die Angegriffenen verzweifelt zurück, und Millionen andere, immer abstrusere Datenketten.
    Vergeblich. Die Roboter, die man so lange für eine abgeschieden-beschaulich vor sich hin existierende, skurrile Bereicherung des bunten Völkergemisches der Kleingalaxis gehalten hatte, flogen Amok. Etwas in ihnen lebte, die biologische Komponente; aber der überwiegende Teil war künstlichen Ursprungs, modulhaft austauschbar, und kannte keine Angst vor dem Tod. Sie opferten sich nicht aus religiöser Verblendung oder sonstigen Motiven, wie die Kamikaze-Piloten und Selbstmord-Attentäter der terranischen Frühgeschichte. Sie erledigten einfach ihren Job. »Flieg hin und detoniere«, war ihnen ein ebenso logischer Befehl wie »Dupliziere dich zehntausendmal!«. Ob Vermehrung oder Vernichtung - was ihnen vom Zentralkommando aufgetragen wurde, führten sie aus, ohne eine Millisekunde zu zögern. Bessere, effektivere, da unbarmherzigere, sturere Soldaten hatte dieses Universum nie gesehen.
    Und jetzt, 4930 A.D. oder 1343 NGZ, standen sie, wie weiland Hannibal vor den Toren Roms, an den Außengrenzen des altera-nischen Imperiumgebiets. Fort Kanton hatten sie bereits überrannt, den 616 Lichtjahre entfernten, strategisch und nicht zuletzt auch wegen seiner reichen Hyperkristall-Lagerstätten so wichtigen Vorposten. Sogar einen Sturmangriff auf den Zentralplaneten Altera hatten sie jüngst versucht, und nur mit größter Mühe waren sie zurückgeschlagen worden.
    Die Überbleibsel des von beiden Seiten erbittert geführten Raumgefechts trieben mit Restfahrt durch das Alter-System. In einer winzigen Nussschale von Beiboot flog Startac Schroeder auf eines der Wracks zu.
    »Nimm einen Würfel«, hatte Perry gesagt. »Aber nicht irgendeinen. Dieser dort scheint mir am besten für unsere Zwecke geeignet.«
    Wer würde dem Terranischen Residenten widersprechen, dem ehemaligen Großadministrator, der schon vor Jahrtausenden gegen Posbis gekämpft hatte? Nicht einmal Mondra Diamond äußerte Kritik. Also pirschten sie sich in Unterlichtfahrt an den Fragmentraumer, den Rhodan ausgewählt hatte, bis die zerklüftete, pervers uneinheitliche Stahllandschaft des Wracks das gesamte Sichtfeld ausfüllte. Gase entwichen aus tiefen Kratern, die von den alteranischen Röhrenfokus-Geschützen verursacht worden waren; an anderen Stellen glühten weiße, ultraheiße Brandherde.
    »Nah genug«, sagte Perry lakonisch. »Gib Pfötchen, Startac. Wir gehen rein.«
    Er war Teleporter. Er konnte sich und eine sehr kleine Anzahl anderer Personen über eine Distanz von bis zu fünfzig Kilometern befördern, zeitverlustfrei, aus reinem Willen und konzentrierter, ultrahochfrequent geballter Gedankenkraft.
    »Bitte verzeih die Frage, die dir sicher schon oft gestellt worden ist«, hatte Mondra ihn angesprochen, an einem der vielen, müßigen Abende während des Überlicht-Flugs zu ihrer ersten Destination Rundor. »Aber wie machst du das eigentlich? Wie kanalisierst du die Energien, die du mittels
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