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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Autoren: div.
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beharrlich gegen die Wand des Kistenstapels. Porro bemerkte, daß die Kistendeckel rillenartige Vertiefungen besaßen, in die schienenähnliche Vorrichtungen an den Böden der darüber lagernden Kisten fugenlos hineinpaßten. Der Stapel gewann so an Halt. Kazmer Tureck lief eine Gänsehaut über den Rücken, als er daran dachte, was passiert wäre, wenn sie noch ein paar Sekunden gezögert hätten. In ihrem stumpfen Bemühen, den Programmbefehlen zu gehorchen, hätte die Maschine sie zwischen den Kisten zu Tode gequetscht.
    Aufmerksam beobachteten er und Porro, wie die gewaltigen Greifarme die nun leeren Behälter in gerader Linie vor dem fahrbaren Untergestell postierten. Insgesamt zehn zylindrische Tonnen waren mit diesem Schub in den Lagerraum gebracht worden. Die vorderste Tonne stand am Ausgang des Lasttunnels. Die Greifarmmaschine ruckte an, knirschend und dröhnend setzten sich die leeren Tonnen in Bewegung. Eine halbe Minute später waren sie mitsamt der Maschine im Tunnel verschwunden.
    Porro sprang vom Stapel hinunter auf den Boden.
    »Laß die Bombe in irgendeine Ritze fallen!« rief er Tureck zu.
    Tureck suchte den Kistenstapel ab, aber eine Ritze fand er nirgendwo.
    »Dann lege sie ganz hinten an die Wand«, sagte Porro.
    Tureck musterte den Abstand zwischen dem Deckel der obersten Kiste und der Decke des Laderaums. Er war geringer als eine Kistenhöhe, also stand nicht zu erwarten, daß der Lader noch eine Lage Kisten auflegen würde. Tureck löste die Bombe vom Gürtel und rollte sie mit sanftem Schwung, so daß der Aufprall an der Wand nicht zu stark war. Er maß die Lage des schwarzen, glitzernden eiförmigen Körpers und fand sie zufriedenstellend. Die Bombe würde nicht herunterrollen. Sie würde dort an der Wand, hoch oben auf den Kisten, liegenbleiben, bis die Zeit kam, zu der sie ihre Schuldigkeit tun sollte.
    Mühsam kletterte er hinunter.
    »Jetzt brauchen wir nur noch zu warten«, brummte Porro, »bis die Maschine wiederkommt. Wir hocken uns in eine leere Tonne und lassen uns hinausbringen.«
    Er lehnte sich gegen die Kisten. Tureck ging bis zur Mündung des Lastentunnels und schaute in die Finsternis. »Bist du sicher«, fragte er, »daß es in diesem Schiff keine Leute gibt?« »So sicher, wie man bei einem Robotschiff sein kann«, antwortete Porro gelassen.
    Tureck wandte sich ab. Er fühlte sich unbehaglich, aber er wollte es nicht zugeben. Was war, wenn der Greiflader nicht mehr zurückkam? Was war, wenn die Beladung dieses Raumes abgeschlossen war? Würden sie den Weg zurück finden?
    Aus dem Tunnel drang Rumpeln.
    »Achtung, die nächste Ladung kommt!« rief Porro. Tureck atmete auf. Gott sei Dank, das Problem war gelöst. Wenigstens kam es ihm so vor - bis hinter ihm die dröhnende Stimme sagte: »Perkkal hat also doch recht gehabt!«
    Tureck wirbelte herum. In dem schmalen Streifen freier Wand am Ende des Kistenstapels gähnte jetzt die dunkle Öffnung eines Ein-Mann-Schotts.
    Und vor dem Schott stand ein braunhäutiger, hochgewachsener, bärtiger Mann in der Robe eines Springers und hielt den Lauf eines schweren Strahlers auf die beiden
    Eindringlinge gerichtet.
    Sekundenlang herrschte tiefe Stille, bis auf das Rumpeln der Tonnen, die durch den Lastentunnel kamen. Dann fragte Porro: »Womit hat Perkkal recht?«
    Der Springer lachte und zeigte seine weißen Zähne.
    »Er glaubt, die Plophoser betrügen uns. Sie bringen die Sachen mit ihrem automatischen Mechanismus an Bord, und alles stimmt nach Gewicht, Qualität und Anzahl. Was sie aber mit ihren eigenen Händen wieder hinausschaffen, das sieht die Maschine nicht. Perkkal kam es so vor, als hätte er schon ein paarmal nicht all das bekommen, was ihm zustand. Deswegen schickte er uns mit. Wir sollten die Augen offenhalten, und das haben wir auch getan.« Er musterte die beiden Männer mißtrauisch. »Tragt ihr Waffen bei euch?«
    Wie auf Kommando schüttelten Porro und Tureck gleichzeitig den Kopf.
    »Ihr würdet es mir nicht sagen«, lachte der Springer. »Na, das ist gleichgültig. Man wird euch untersuchen.« Mit dem Lauf seines Strahlers machte er eine auffordernde Bewegung zu sich hin. »Kommt!«
    Tureck sah keine Möglichkeit des Widerstands. Er kannte die tödliche Wirksamkeit der schweren Strahler-Automatiken. Bevor er seinen kleinen Handstrahler aus der Tasche gefischt und schußbereit gemacht hätte, wäre er längst tot, und Porro mit ihm. Resignierend leistete er der Aufforderung Folge. Porro dagegen schien zu zögern,
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