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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Autoren: div.
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geworden, jedoch konnte man der Regierung von Plophos keineswegs den Vorwurf machen, sie hätte sich durch diese auf die innere Sicherheit gezielte Maßnahme wirtschaftlich in Nachteil gebracht. Nach wie vor flogen Raumschiffe Plophos an, luden ihre Waren ab, nahmen andere auf und verließen den Planeten wieder. Nur, die Kapitäne dieser Schiffe waren der Regierung bekannt, und ihre Loyalität - im Falle von Artfremden: ihr Desinteresse an der Politik des Imperiums - stand außer Zweifel.
    Auch im Augenblick war der Hafen New Taylor also ein bedeutender Güterumschlagplatz. Der Personenverkehr allerdings war fast völlig zum Erliegen gekommen.
    Eile ist kriegswichtig, hieß ein geflügeltes Wort in den Räumen, Hallen und Gängen des Hafengüterdienstes. Denn die Überzeugung, daß ein Krieg gegen die Zentralmacht des Imperiums kurz bevorstehe, hatte die Propagandamaschinerie des Obmanns eindringlich genug verbreitet. Die vollautomatischen Anlagen besorgten Ent- und Beladen der Schiffe mit einer Kapazität von zwanzigtausend Tonnen pro Stunde und Lademechanismus.
    Auf Bahn 23 war an diesem Abend um zwanzig Uhr achtundvierzig, also planmäßig, das Schiff ALKO-M-XIV gelandet. Man brauchte die walzenförmigen Umrisse des Schiffsriesen gar nicht zu sehen, der Name besagte deutlich genug, daß es sich um ein Springerschiff handelte. Der Buchstabe M in der Mitte des Namens wies darauf hin, daß es sich um eine Roboteinheit handelte, die zwischen zwei festen Zielen verkehrte und keine Mannschaft an Bord hatte. Die ALKO-M-XIV hatte eine Ladekapazität von dreiundsiebzigtausend Tonnen. Jeder Kubikzentimeter des Laderaums war ausgenutzt, und als Mark Hinnan,
    Güterspezialist der Abteilung III, kurz vor einundzwanzig Uhr den Lademechanismus in Betrieb nahm, da wußte er, daß er seine ganze Arbeitszeit von insgesamt acht Stunden damit verbringen würde, die ALKO-M zunächst zu leeren und danach wieder zu beladen.
    Mark Hinnan saß in seinem Schaltraum ganz für sich allein. Seine Arbeit duldete keine Ablenkung. Die Kammer war gerade so groß, daß ihre Stirnwand die Schalttafel des Lademechanismus noch fassen konnte. Mark Hinnan war uneingeschränkter Gebieter über acht Bildschirme verschiedener Größe, zehn Dutzend Hebel, Schalter und Knöpfe, ebensoviel Kontrollampen, einen Interkom, der ihn mit der Leitung der Abteilung verband, und eine kleine Positronik, deren wichtigster Gedächtnisinhalt die »Güterliste ein« und die »Güterliste aus« waren. Auf einem der Bildschirme übersah Mark die lange Rollstraße, die von einer Öffnung im sechsten Stock des Gütergebäudes hinüber zur offenen Hauptschleuse des Schiffes führte und auf der die Ladebehälter sich in ununterbrochener Reihenfolge bewegten. Das heißt, Marks Blick reichte nicht ganz bis zum Schiff. Draußen war es finster, und da sich ohnehin alles automatisch abspielte, bestand für zusätzliche Beleuchtung keine Notwendigkeit.
    Das Entladen begann. Leer fuhren die riesigen, kastenförmigen Behälter in die Schleuse der ALKO-M hinein, wurden von den Bordmechanismen des Schiffes vollgepackt und kehrten wieder zum Gütergebäude zurück, wo sie nach Inhalt sortiert, geleert und wieder auf die Rollstraße zurückbugsiert wurden. Bei jeder Entleerung wurde der Elektronik, ohne daß Mark etwas zu tun brauchte, Art und Menge des Behälterinhalts bekanntgegeben. Die Maschine verglich diese Information mit den Eintragungen der »Güterliste ein« und »hakte ab«.
    Um null Uhr dreißig war die ALKO-M völlig entladen. Die Elektronik gab Grünzeichen, um anzudeuten, daß die eingegangene Ware mit ihrer Liste übereinstimme, und nach einer zweiminütigen Pause, in der Mark Hinnan einen Becher Kaffee zu sich nahm, begann der automatische Mechanismus mit dem Beladen des Schiffes. Wiederum kontrollierte die
    Elektronik Art und Gewicht der Waren anhand der »Güterliste aus«. Dicht vor der Hauptschleuse des Schiffes gab es, in die Rollstraße montiert, eine zweite Waage, die das Gewicht der Ladebehälter abermals überprüfte. Diese Waage war jedoch mit der Bordpositronik des Schiffes gekoppelt und diente nur dazu, dem Steuerrobot Informationen über die Belastung seines Fahrzeugs zu geben. Zwischen Mark Hinnans Elektronik und der Rollstraßenwaage bestand keine Kopplung.
    Dies mußten die Hafenbehörden schon am nächsten Tag für einen bedauerlichen Mißstand halten, der auf der Stelle abgeschafft und behoben wurde.
    Bis auf die lange, weit entfernte Lichterkette des
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