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PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem

Titel: PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Autoren: div.
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Höhepunkt. Fann war ganz in seinem Element. Man konnte ihm keine bessere Rolle geben als eine, in der er andauernd zu reden hatte. Maltzo studierte den langen, dürren Funker amüsiert. Wer Fann so sah, der glaubte nicht, daß er zu den hervorragendsten Fachleuten auf seinem Gebiet gehörte. Das war der Grund, warum er hier war. Denn bald sollte er nicht mehr hier sein.
    Wilbro Hudson war Fanns Gegenteil, gedrungen, ältlich und schweigsam. Er sah aus wie ein pensionierter französischer Beamter. Die mit Grau durchmengten schwarzen Haare zogen sich nur noch bis zur Mitte des Schädels, die vordere Hälfte war eine strahlende Glatze. Wilbro hatte eine Nase, die wie ein Leuchtturm aus seinem feingeschnittenen Gesicht hervorragte - wenigstens sagte Fann das in diesem Augenblick - und einen schmallippigen Mund. Wilbro sah ganz nach Mittelmäßigkeit aus. Nur wer sich längere Zeit mit ihm unterhielt, konnte auf die Idee kommen, daß sich etwas Bedeutendes hinter ihm verberge. Das waren seine Kenntnisse auf dem Gebiet der Psychophysik. Wilbro war Maltzos Chef-Psychotechniker im bevorstehenden kalten Krieg gegen Iratio Hondro.
    Curd Djanikadze, der vierte Mann im Bund, spielte den Betrunkenen so echt, als sei ihm die Rolle geläufig. Er hatte das Kinn in die rechte Hand gestützt, der linke Arm hing schlaff unter die Tischplatte. Im Rhythmus der kreischenden Musik, die irgendwo aus dem Hintergrund kam, schaukelte der Arm mit dem Kopf leise hin und her. Und die glasigen Augen rundeten das Bild ab.
    Maltzo zog Malita fester an sich und tat so, als flüstere er ihr etwas ins Ohr. In Wirklichkeit schaute er über ihre Haare hinweg und gelangte in einer neuerlichen Zählung zu dem Ergebnis, daß etwa dreißig von Porro Mallins Leuten jetzt hier
    seien. Porro selbst stand an der Theke und hielt den Barkeeper mit seinem Geschwätz gefangen.
    Die Szene war gesetzt. Er brauchte nur noch jemand das Signal zu geben, dann ging's los.
    Mit einem groben Tritt auf die Bremse brachte Kazmer Tureck den Wagen zum Stehen. Es klapperte, als das Antigravkissen aussetzte und die Karosserie den unebenen Boden berührte. »Raus jetzt!« knurrte Tureck. »Und beeilt euch.«
    Die Luken klappten auf. Turecks beide Fahrgäste zerrten mannslange, schwere Bündel von den Sitzbänken und schleppten sie hinaus in die Dunkelheit. Der Wagen stand dicht neben einer zwei Meter hohen Steinmauer in einer finsteren, unbelebten Seitengasse. Zuvor, im Licht der Scheinwerfer, hatte Tureck rechts und links, hinten und vorne die fensterlosen Rückwände alter Häuser gesehen. Die Gasse endete hundert Meter weiter vorn vor einem schmalbrüstigen Gebäude, dessen Eingangstür schief in den Angeln hing und das keine Fensterscheiben mehr hatte. Es bestand kaum Gefahr, daß sich jemand in diese Gegend verirrte. Das Nachtleben von New Taylor spielte sich woanders ab, zwar nach rechts und links nur je fünfzig Meter entfernt, aber mit soliden Häusern dazwischen, die den Einblick in die Seitengasse verwehrten.
    Einer von Turecks Begleitern hatte mittlerweile das schmale Holztor in der Wand geöffnet. Er winkte mit dem rechten Arm, und Tureck stieg aus, um eines der drei Bündel zu packen. Es war schwer, ungefähr so schwer wie ein Mann. Tureck schleppte es durch das offene Tor und über einen holprig gepflasterten Hinterhof bis zu der Wand des Gebäudes, zu dem der Hof gehörte. Hinter ihm kamen seine beiden Helfer mit ihren Lasten. Tureck trat mit dem Fuß gegen die einzige Tür des Hauses. Sie öffnete sich quietschend. Ein dunkler Gang tat sich auf. Von vorn kam verworrener Lärm. Tureck trat in den Gang hinein und setzte seine Last erst ab, als er wieder gegen eine Tür stieß und nicht mehr weiterkonnte.
    Die anderen folgten seinem Beispiel. Der Lärm war jetzt ziemlich laut. Tureck mußte sich anstrengen, um sich
    verständlich zu machen.
    »Nehmt die Verpackung sorgfältig ab und steckt alles ein!« befahl er. »Kein Stück davon darf zurückbleiben.«
    Er selber machte sich an seinem Paket zu schaffen. Fünf Minuten später war die Arbeit getan. Was immer in den Bündeln gewesen war, lag jetzt unverpackt auf dem Boden des Ganges. »Fertig?« knurrte Tureck.
    »Alles klar«, kam die Antwort.
    Tureck brachte eine Lampe zum Vorschein und ließ sie kurz aufblitzen. Seine Uhr zeigte null-achtundzwanzig. In zwei Minuten war es soweit. Sie hatten es gerade noch geschafft.
    Er drehte die Lampe ein wenig und ließ den Lichtkegel auf den Boden fallen. Er musterte die von
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